Hütteldorfer Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1)''' Die im 14. Jahrhundert errichtete Andreaskirche ([[Hütteldorfer Kirche]]) war von einem ummauerten Friedhof umgeben, der vermutlich zur Zeit der Pfarrerhebung (1356) angelegt wurde. Er wurde um 1810 für Bestattungen gesperrt und anlässlich des Abbruchs der Kirche (1887) aufgelassen. Der Platz wurde in eine Grünanlage umgewandelt.  
 
'''1)''' Die im 14. Jahrhundert errichtete Andreaskirche ([[Hütteldorfer Kirche]]) war von einem ummauerten Friedhof umgeben, der vermutlich zur Zeit der Pfarrerhebung (1356) angelegt wurde. Er wurde um 1810 für Bestattungen gesperrt und anlässlich des Abbruchs der Kirche (1887) aufgelassen. Der Platz wurde in eine Grünanlage umgewandelt.  
  
'''2)''' Zur Zeit der Pest (1713) wurde in der Nähe der Ziegelei ein Pestfriedhof angelegt (14, Linzer Straße 460-462).  
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'''2)''' Zur Zeit der Pest (1713) wurde in der Nähe der Ziegelei ein Pestfriedhof angelegt (14, [[Linzer Straße]] 460-462).  
  
'''3)''' Nach der Sperre des alten Friedhofs wurde am Ortsende ein neuer Friedhof errichtet, der ab 1811 belegt und 1875 erweitert und noch Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts als idyllisch gelegener Ortsfriedhof beschrieben wurde. 1891 umfasste der Friedhofrayon Hütteldorf mit Auhof. 1894-1896 wurde eine Einfriedungsmauer errichtet und der Friedhof 1895 erweitert. 1907 wurde die Errichtung eines Friedhofs im Gemeindewald von Hütteldorf genehmigt, der nach dem Vorbild deutscher Waldfriedhöfe angelegt werden sollte, doch entstand auf dem vorgesehenen Areal 1919 (nach Rodung) eine Siedlung. 1953 wurde ein Friedhofkreuz errichtet, 1954 und 1965 der Friedhof erweitert und 1967 die nach Plänen von Erich Boltenstern erneuerte Aufbahrungshalle ihrer Bestimmung übergeben (Umgestaltung durch Boltenstern 1973/1974). Den Flügelaltar in der Apsis schuf Hans Robert Pippal, die Glas-Beton-Fenster Hermann Bauch. Bedeutende Grabstätten: Franz Bujatti, Seidenwarenfabrikant ([[Bujattigasse]]), [[August Dehne]] ([[Dehnegasse]]), [[Peter Johann Nepomuk Geiger]] ([[Geigergasse]]), [[Rudolf Ernst Friedrich Isbary|Johann Rudolf Isbary]] ([[Isbarygasse]]), [[Max Kurzweil]], [[Josefine Wessely|Josephine Wessely]], [[Carl Wollek]]; aufgelassen wurden unter anderem die Gräber von [[Ignaz Franz Castelli]], [[Friedrich Halm]], [[Siegfried Marcus]] und Hermann Ludwig Graf Stockhammern.
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'''3)''' Nach der Sperre des alten Friedhofs wurde am Ortsende ein neuer Friedhof errichtet, der ab 1811 belegt und 1875 erweitert und noch Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts als idyllisch gelegener Ortsfriedhof beschrieben wurde. 1891 umfasste der Friedhofrayon Hütteldorf mit [[Auhof]]. 1894-1896 wurde eine Einfriedungsmauer errichtet und der Friedhof 1895 erweitert. 1907 wurde die Errichtung eines Friedhofs im Gemeindewald von Hütteldorf genehmigt, der nach dem Vorbild deutscher Waldfriedhöfe angelegt werden sollte, doch entstand auf dem vorgesehenen Areal 1919 (nach Rodung) eine Siedlung. 1953 wurde ein Friedhofkreuz errichtet, 1954 und 1965 der Friedhof erweitert und 1967 die nach Plänen von Erich Boltenstern erneuerte Aufbahrungshalle ihrer Bestimmung übergeben (Umgestaltung durch Boltenstern 1973/1974). Den Flügelaltar in der Apsis schuf Hans Robert Pippal, die Glas-Beton-Fenster Hermann Bauch. Bedeutende Grabstätten: Franz Bujatti, Seidenwarenfabrikant ([[Bujattigasse]]), [[August Dehne]] ([[Dehnegasse]]), [[Peter Johann Nepomuk Geiger]] ([[Geigergasse]]), [[Rudolf Ernst Friedrich Isbary|Johann Rudolf Isbary]] ([[Isbarygasse]]), [[Max Kurzweil]], [[Josefine Wessely|Josephine Wessely]], [[Carl Wollek]]; aufgelassen wurden unter anderem die Gräber von [[Ignaz Franz Castelli]], [[Friedrich Halm]], [[Siegfried Marcus]] und Hermann Ludwig Graf Stockhammern.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 28. August 2018, 09:31 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von
Datum bis
Name seit 1356
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Hütteldorf (Vorort)
Bezirk 14
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Hütteldorfer Kirche
PageID 7441
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Letzte Änderung am 28.08.2018 durch WIEN1.lanm08mic

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48° 12' 18.56" N, 16° 14' 43.02" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Hütteldorfer Friedhof (14, Samptwandnergasse 6).

1) Die im 14. Jahrhundert errichtete Andreaskirche (Hütteldorfer Kirche) war von einem ummauerten Friedhof umgeben, der vermutlich zur Zeit der Pfarrerhebung (1356) angelegt wurde. Er wurde um 1810 für Bestattungen gesperrt und anlässlich des Abbruchs der Kirche (1887) aufgelassen. Der Platz wurde in eine Grünanlage umgewandelt.

2) Zur Zeit der Pest (1713) wurde in der Nähe der Ziegelei ein Pestfriedhof angelegt (14, Linzer Straße 460-462).

3) Nach der Sperre des alten Friedhofs wurde am Ortsende ein neuer Friedhof errichtet, der ab 1811 belegt und 1875 erweitert und noch Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts als idyllisch gelegener Ortsfriedhof beschrieben wurde. 1891 umfasste der Friedhofrayon Hütteldorf mit Auhof. 1894-1896 wurde eine Einfriedungsmauer errichtet und der Friedhof 1895 erweitert. 1907 wurde die Errichtung eines Friedhofs im Gemeindewald von Hütteldorf genehmigt, der nach dem Vorbild deutscher Waldfriedhöfe angelegt werden sollte, doch entstand auf dem vorgesehenen Areal 1919 (nach Rodung) eine Siedlung. 1953 wurde ein Friedhofkreuz errichtet, 1954 und 1965 der Friedhof erweitert und 1967 die nach Plänen von Erich Boltenstern erneuerte Aufbahrungshalle ihrer Bestimmung übergeben (Umgestaltung durch Boltenstern 1973/1974). Den Flügelaltar in der Apsis schuf Hans Robert Pippal, die Glas-Beton-Fenster Hermann Bauch. Bedeutende Grabstätten: Franz Bujatti, Seidenwarenfabrikant (Bujattigasse), August Dehne (Dehnegasse), Peter Johann Nepomuk Geiger (Geigergasse), Johann Rudolf Isbary (Isbarygasse), Max Kurzweil, Josephine Wessely, Carl Wollek; aufgelassen wurden unter anderem die Gräber von Ignaz Franz Castelli, Friedrich Halm, Siegfried Marcus und Hermann Ludwig Graf Stockhammern.

Literatur

  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1
  • Günther Haberhauer: Gräber von Persönlichkeiten auf dem Hütteldorfer Friedhof. In: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963, Heft 47, S. 13 ff.
  • Stefan Rechnitz: Der Hütteldorfer Friedhof. (Manuskript Wiener Stadt- und Landesarchiv)
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 60