Gundacker Thomas Starhemberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Gundacker Thomas Graf Starhemberg, * 14. Dezember 1663 Wien, † 8. Juli 1745 Prag (Testament vom 7. Mai 1743; Wiener Augustinerkirche, Loretokapelle), Finanzfachmann (bester Kenner der Staatsfinanzen in der Zeit des Spanischen Erbfolgekriegs), erste Gattin Beatrix Gräfin Daun, verwitwete Losenstein († 1685), zweite Gattin Jeosefa Gräfin Jörgr, Witwe seines Halbbruders [[Ernst Rüdiger Starhemberg|Ernst Rüdiger Graf Starhemberg]]; † 1745). Ursprünglich zum geistlichen Stand erzogen und 1682 Domherr in Olmütz, trat Stahremberg in den Staatsdienst über, stieg rasch vom Hofkammerrat zum Vizekammerpräsidentidenten (1698) und Wirklich Geheimen Konfernzrat (1700) auf und war (ernannt durch Leopold I.) 1703-1717 Präsidentident, der Hofkammer (danach Obersterblandmarschall in Österreich ob und unter der Enns) und 1706-1715 Präsidentident, der Ministerial-Banco-Deputation beziehungsweise ab 1712 Mitglied der Geheimen Konferenz und ab 1716 der Geheimen Finanzkonferenz. Er gehörte zu jenem Kreis, der auf Karl VI. starken politiscehn Einfluß ausübte; gemeinsam mit dem Prinzen Eugen und Graf Wratislaw brachte er Ordnung in die zerrütteten Staatsfinanzen, um die weitere Kriegführung sicherzustellen. Dem Konkurs [[Oppenheimer]]s trat er durch die Gründung des [[Wiener Stadt-Banco]] entgegen, dessen lebenslänglicher Präsidentident, er wurde. 1741 (in der Krisenzeit Maria Theresias) übernahm er nochmals die Hofkammer, hob die Geheime Finanzkonferenz und 1745 auch die Hofbancalität auf und bewahrte Österreich damit vor dem finanziellen Zusamenbruch.
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Starhemberg Gundacker Thomas Graf, * 14. Dezember 1663 Wien, † 8. Juli 1745 Prag (Testament vom 7. Mai 1743; Wiener Augustinerkirche, Loretokapelle), Finanzfachmann (bester Kenner der Staatsfinanzen in der Zeit des Spanischen Erbfolgekriegs), erste Gattin Beatrix Gräfin Daun, verwitwete Losenstein († 1685), zweite Gattin Josefa Gräfin Jörger, Witwe seines Halbbruders [[Ernst Rüdiger Starhemberg|Ernst Rüdiger Graf Starhemberg]]; † 1745).  
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Ursprünglich zum geistlichen Stand erzogen und 1682 Domherr in Olmütz, trat Starhemberg in den Staatsdienst über, stieg rasch vom Hofkammerrat zum Vizekammerpräsidenten (1698) und Wirklichen Geheimen Konferenzrat (1700) auf und war (ernannt durch [[Leopold I.]]) 1703-1717 Präsident der Hofkammer (danach Obersterblandmarschall in Österreich Ober und [[Niederösterreich|Unter der Enns]]) und 1706-1715 Präsident der Ministerial-Banco-Deputation beziehungsweise ab 1712 Mitglied der Geheimen Konferenz und ab 1716 Mitglied der Geheimen Finanzkonferenz. Er gehörte zu jenem Kreis, der auf [[Karl VI.]] starken politischen Einfluss ausübte; gemeinsam mit dem Prinzen [[Eugen von Savoyen|Eugen]] und Graf Wratislaw brachte er Ordnung in die zerrütteten Staatsfinanzen, um die weitere Kriegführung sicherzustellen. Dem Konkurs [[Samuel Oppenheimer|Samuel Oppenheimers]] trat er durch die Gründung des [[Wiener Stadt-Banco]] entgegen, dessen lebenslänglicher Präsident er wurde. 1741 (in der Krisenzeit [[Maria Theresia]]s) übernahm er nochmals die [[Hofkammer]], hob die Geheime Finanzkonferenz und 1745 auch die Hofbancalität auf und bewahrte Österreich damit vor dem finanziellen Zusammenbruch.
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==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975, S. 2730 f.
 
*Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975, S. 2730 f.
 
*Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995  
 
*Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995  
*Brigitte Holl: Hofkammerpräsidentident Gundaker Thomas Graf Starhemberg und die österreichische Finanzpolitik der Barockzeit (1703-1715). In: Archiv für österreichische Geschichte 132 (1976).
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*Brigitte Holl: Hofkammerpräsident Gundaker Thomas Graf Starhemberg und die österreichische Finanzpolitik der Barockzeit (1703 - 1715). Wien: Verl. der Österr. Akad. der Wiss. 1976 (Archiv für österreichische Geschichte, 132)

Aktuelle Version vom 5. Januar 2024, 11:43 Uhr

Daten zur Person
Personenname Starhemberg, Gundacker Thomas
Abweichende Namensform Starhemberg, Gundakar Thomas; Starhemberg, Gundaker Thomas
Titel Geheimer Rat, Conferenzrat, Vice-Kammerpräsident
Geschlecht männlich
PageID 16368
GND 11861682X
Wikidata Q1554562
Geburtsdatum 14. Dezember 1663
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Juli 1745
Sterbeort Prag
Beruf Finanzfachmann, Beamter, Priester
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.01.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof Augustinerkirche
Grabstelle Loretokapelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Banco-Deputations-Kammer-Präsident (1704 bis 1717)
  • Präsident der Ministerial-Banco-Deputation (1706 bis 1745)
  • Mitglied der Geheimen Konferenz (1712 bis 1716)
  • Mutglied der Geheimen Finanzkonferenz (bis 1716)

  • Aufnahme in den Orden des Goldenen Vließes


Starhemberg Gundacker Thomas Graf, * 14. Dezember 1663 Wien, † 8. Juli 1745 Prag (Testament vom 7. Mai 1743; Wiener Augustinerkirche, Loretokapelle), Finanzfachmann (bester Kenner der Staatsfinanzen in der Zeit des Spanischen Erbfolgekriegs), erste Gattin Beatrix Gräfin Daun, verwitwete Losenstein († 1685), zweite Gattin Josefa Gräfin Jörger, Witwe seines Halbbruders Ernst Rüdiger Graf Starhemberg; † 1745).

Ursprünglich zum geistlichen Stand erzogen und 1682 Domherr in Olmütz, trat Starhemberg in den Staatsdienst über, stieg rasch vom Hofkammerrat zum Vizekammerpräsidenten (1698) und Wirklichen Geheimen Konferenzrat (1700) auf und war (ernannt durch Leopold I.) 1703-1717 Präsident der Hofkammer (danach Obersterblandmarschall in Österreich Ober und Unter der Enns) und 1706-1715 Präsident der Ministerial-Banco-Deputation beziehungsweise ab 1712 Mitglied der Geheimen Konferenz und ab 1716 Mitglied der Geheimen Finanzkonferenz. Er gehörte zu jenem Kreis, der auf Karl VI. starken politischen Einfluss ausübte; gemeinsam mit dem Prinzen Eugen und Graf Wratislaw brachte er Ordnung in die zerrütteten Staatsfinanzen, um die weitere Kriegführung sicherzustellen. Dem Konkurs Samuel Oppenheimers trat er durch die Gründung des Wiener Stadt-Banco entgegen, dessen lebenslänglicher Präsident er wurde. 1741 (in der Krisenzeit Maria Theresias) übernahm er nochmals die Hofkammer, hob die Geheime Finanzkonferenz und 1745 auch die Hofbancalität auf und bewahrte Österreich damit vor dem finanziellen Zusammenbruch.

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975, S. 2730 f.
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Brigitte Holl: Hofkammerpräsident Gundaker Thomas Graf Starhemberg und die österreichische Finanzpolitik der Barockzeit (1703 - 1715). Wien: Verl. der Österr. Akad. der Wiss. 1976 (Archiv für österreichische Geschichte, 132)