Glasfenster in der Votivkirche zur Todesstiege im KZ Mauthausen: Unterschied zwischen den Versionen
(CSV-Koordinaten) |
|||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
|Quelle=POREM | |Quelle=POREM | ||
|Bildname=Glasfenster Votivkirche Todesstiege KZ Mauthausen, 1090 Votivkirche.jpg | |Bildname=Glasfenster Votivkirche Todesstiege KZ Mauthausen, 1090 Votivkirche.jpg | ||
− | |Bildunterschrift=Glasfenster Votivkirche Todesstiege KZ Mauthausen, | + | |Bildunterschrift=Glasfenster Votivkirche Todesstiege KZ Mauthausen, 9., Votivkirche |
|Bildquelle=porem - politics of remembrance | |Bildquelle=porem - politics of remembrance | ||
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 | |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 | ||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
|Straße=Straße des Achten Mai | |Straße=Straße des Achten Mai | ||
}} | }} | ||
− | Im Jahr 1970 wurde innerhalb der [[Votivkirche]] | + | Im Jahr 1970 wurde innerhalb der [[Votivkirche]] im [[9]]., Bezirk ein Glasfenster eingesetzt, das die Todesstiege des ehemaligen [[Konzentrationslager]] Mauthausen zum Gegenstand hat. Das Fenster zeigt insgesamt sechs Häftlinge in Häftlingskleidung (senkrecht blau-weiß gestreift), teilweise ist auch der rote Winkel (für politische Häftlinge) sichtbar. Ein Wärter in schwarzer Kleidung (vermutlich [[SS]]) ist abgebildet, wie er mit einem Stock einen Häftling drangsaliert während dieser die Stiege nach oben steigt. Ein anderer Häftling trägt einen Stein, ein weiterer Häftling hilft einen am Boden liegenden Häftling. In der linken unteren Ecke spendet ein Priester (ebenso in Häftlingskleidung, gemeint ist damit der am 22. März 1945 ermordete Priester [[Heinrich Maier]]) einem anderen Häftling die Lossprechung. Am oberen Ende der Todesstiege ist Jesus Christus zu sehen, der ein Kreuz ebenso die Todesstiege nach oben trägt, wobei ihm ein rot gekleideter Mann (vermutlich Simon von Cyrene) dabei hilft. Stifter des Glasfensters war die [[ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten|ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich]], was auch am unteren Ende des Glasfensters angegeben ist. Über der Stifterangabe ist eine Widmung mit folgendem Text angebracht: "Ich ergänze in meinem Leib, was für die Kirche an den Leiden Christi noch fehlt. Kol 1,24." |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
*Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 191-193 | *Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 191-193 | ||
*Das Denkmal in der Votivkirche. In: Der Freiheitskämpfer. Organ der Kämpfer für Österreichs Freiheit, Dezember 1970, S. 5 | *Das Denkmal in der Votivkirche. In: Der Freiheitskämpfer. Organ der Kämpfer für Österreichs Freiheit, Dezember 1970, S. 5 |
Version vom 24. September 2018, 13:46 Uhr
48° 12' 55.48" N, 16° 21' 32.70" E zur Karte im Wien Kulturgut
Im Jahr 1970 wurde innerhalb der Votivkirche im 9., Bezirk ein Glasfenster eingesetzt, das die Todesstiege des ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen zum Gegenstand hat. Das Fenster zeigt insgesamt sechs Häftlinge in Häftlingskleidung (senkrecht blau-weiß gestreift), teilweise ist auch der rote Winkel (für politische Häftlinge) sichtbar. Ein Wärter in schwarzer Kleidung (vermutlich SS) ist abgebildet, wie er mit einem Stock einen Häftling drangsaliert während dieser die Stiege nach oben steigt. Ein anderer Häftling trägt einen Stein, ein weiterer Häftling hilft einen am Boden liegenden Häftling. In der linken unteren Ecke spendet ein Priester (ebenso in Häftlingskleidung, gemeint ist damit der am 22. März 1945 ermordete Priester Heinrich Maier) einem anderen Häftling die Lossprechung. Am oberen Ende der Todesstiege ist Jesus Christus zu sehen, der ein Kreuz ebenso die Todesstiege nach oben trägt, wobei ihm ein rot gekleideter Mann (vermutlich Simon von Cyrene) dabei hilft. Stifter des Glasfensters war die ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich, was auch am unteren Ende des Glasfensters angegeben ist. Über der Stifterangabe ist eine Widmung mit folgendem Text angebracht: "Ich ergänze in meinem Leib, was für die Kirche an den Leiden Christi noch fehlt. Kol 1,24."
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 191-193
- Das Denkmal in der Votivkirche. In: Der Freiheitskämpfer. Organ der Kämpfer für Österreichs Freiheit, Dezember 1970, S. 5