Gesellschaft der Musikfreunde: Unterschied zwischen den Versionen
(CSV-OrgKoordinatenWikidataID) |
|||
(8 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Organisation | {{Organisation | ||
|Art der Organisation=Verein | |Art der Organisation=Verein | ||
− | | | + | |Datum von=1812 |
+ | |Datum bis unbekannt=Nein | ||
|Prominente Personen=Joseph Ferdinand Sonnleithner | |Prominente Personen=Joseph Ferdinand Sonnleithner | ||
+ | |Objektbezug=Langes 19. Jahrhundert | ||
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | ||
+ | |Stadtplan Anzeige=Ja | ||
+ | |Bildname=Gesellschaft der Musikfreunde Strauss.jpg | ||
+ | |Bildunterschrift=[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++A9E4A3FD-0EB2-4289-832F-8670CA9EEA67lanm08urh#Stueck__A9E4A3FD-0EB2-4289-832F-8670CA9EEA67lanm08urh Ehrenmitgliedsdiplom der Gesellschaft der Musikfreunde für Johann Strauss]. | ||
+ | |Bildquelle=WStLA, Adressen und grafische Blätter, A1: 271 - Johann Strauss | ||
+ | |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 | ||
+ | |WikidataID=Q694323 | ||
}} | }} | ||
{{Adresse | {{Adresse | ||
Zeile 10: | Zeile 18: | ||
|von Objekt=Organisation | |von Objekt=Organisation | ||
}} | }} | ||
− | {{Bezeichnung | + | {{Bezeichnung Organisation |
|Bezeichnung=Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates | |Bezeichnung=Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates | ||
− | | | + | |Datum von=1812 |
}} | }} | ||
== Gebäude == | == Gebäude == | ||
Zeile 18: | Zeile 26: | ||
== Institution == | == Institution == | ||
− | Nach einem Wohltätigkeitskonzert der „Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen" am 29. November 1812 in der Winterreitschule nützte Hoftheatersekretär [[Joseph Ferdinand Sonnleithner|Joseph | + | Nach einem Wohltätigkeitskonzert der „Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen" am 29. November 1812 in der Winterreitschule nützte Hoftheatersekretär [[Joseph Ferdinand Sonnleithner|Joseph Sonnleithner]] die allgemeine Begeisterung zur Gründung einer „Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates". Als Hauptzweck der 1812 gegründeten Gesellschaft wurden neben der Veranstaltung von Konzerten die Errichtung eines Konservatoriums (spätere Akademie [beziehungsweise Hochschule] für Musik und darstellende Kunst) sowie die Anlage einer umfassenden musikalischen Sammlung (die weit über eine Bibliothek hinaus alle Zeugnisse der Musik und des Musiklebens in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dokumentieren sollte) genannt. |
Die erst- und drittgenannte Aufgabe erfüllt die Gesellschaft (bis heute als privater Verein organisiert) bis heute, wogegen das Konservatorium (siehe unten) 1909 in staatliche Leitung übergeben wurde. 1812-1816 veranstaltete die Gesellschaft jährlich ein großes Musikfest, daneben ab 1815 die [[Gesellschaftskonzerte]]. Am 3. Dezember 1815 fand im Kleinen Redoutensaal das erste dieser Konzerte (also das erste Abonnementkonzert für die Mitglieder) statt; ab dem dritten Konzert fanden die Konzerte bis 1869 (ehe man ins neue Haus am Karlsplatz übersiedelte) im Kleinen Redoutensaal statt. Ab 1818 wurde ein zusätzlicher Zyklus eingeführt, die „[[Abendunterhaltung|Musikalischen Abendunterhaltungen]]" (Klavier- und Kammermusik), die jedoch 1841 eingestellt wurden. Ab 1823 wurden auch Prüfungskonzerte veranstaltet (unter anderem im Landständischen Saal). | Die erst- und drittgenannte Aufgabe erfüllt die Gesellschaft (bis heute als privater Verein organisiert) bis heute, wogegen das Konservatorium (siehe unten) 1909 in staatliche Leitung übergeben wurde. 1812-1816 veranstaltete die Gesellschaft jährlich ein großes Musikfest, daneben ab 1815 die [[Gesellschaftskonzerte]]. Am 3. Dezember 1815 fand im Kleinen Redoutensaal das erste dieser Konzerte (also das erste Abonnementkonzert für die Mitglieder) statt; ab dem dritten Konzert fanden die Konzerte bis 1869 (ehe man ins neue Haus am Karlsplatz übersiedelte) im Kleinen Redoutensaal statt. Ab 1818 wurde ein zusätzlicher Zyklus eingeführt, die „[[Abendunterhaltung|Musikalischen Abendunterhaltungen]]" (Klavier- und Kammermusik), die jedoch 1841 eingestellt wurden. Ab 1823 wurden auch Prüfungskonzerte veranstaltet (unter anderem im Landständischen Saal). | ||
== Konservatorium == | == Konservatorium == | ||
− | 1817 eröffnete die Gesellschaft eine Singschule und 1821 Schulen für Instrumentalmusik, die 1822 unter dem Namen „Konservatorium" vereinigt wurden. Es bestand bis 1908 und wurde am 1. Jänner 1909 verstaatlicht ([[ | + | 1817 eröffnete die Gesellschaft eine Singschule und 1821 Schulen für Instrumentalmusik, die 1822 unter dem Namen „Konservatorium" vereinigt wurden. Es bestand bis 1908 und wurde am 1. Jänner 1909 verstaatlicht ([[Universität für Musik und darstellende Kunst Wien]]). |
== Literatur == | == Literatur == | ||
Zeile 31: | Zeile 39: | ||
* Otto Biba: 175 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 42 (1987), S. 518 f. | * Otto Biba: 175 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 42 (1987), S. 518 f. | ||
* Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 1970 | * Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 1970 | ||
+ | * Kronenzeitung, 28.12.2014, Beilage, S. 36 |
Aktuelle Version vom 13. April 2021, 15:48 Uhr
Gebäude
Zum roten Igel; Altes Musikvereinsgebäude; Neues Musikvereinsgebäude; Musikvereinsplatz.
Institution
Nach einem Wohltätigkeitskonzert der „Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen" am 29. November 1812 in der Winterreitschule nützte Hoftheatersekretär Joseph Sonnleithner die allgemeine Begeisterung zur Gründung einer „Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates". Als Hauptzweck der 1812 gegründeten Gesellschaft wurden neben der Veranstaltung von Konzerten die Errichtung eines Konservatoriums (spätere Akademie [beziehungsweise Hochschule] für Musik und darstellende Kunst) sowie die Anlage einer umfassenden musikalischen Sammlung (die weit über eine Bibliothek hinaus alle Zeugnisse der Musik und des Musiklebens in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dokumentieren sollte) genannt.
Die erst- und drittgenannte Aufgabe erfüllt die Gesellschaft (bis heute als privater Verein organisiert) bis heute, wogegen das Konservatorium (siehe unten) 1909 in staatliche Leitung übergeben wurde. 1812-1816 veranstaltete die Gesellschaft jährlich ein großes Musikfest, daneben ab 1815 die Gesellschaftskonzerte. Am 3. Dezember 1815 fand im Kleinen Redoutensaal das erste dieser Konzerte (also das erste Abonnementkonzert für die Mitglieder) statt; ab dem dritten Konzert fanden die Konzerte bis 1869 (ehe man ins neue Haus am Karlsplatz übersiedelte) im Kleinen Redoutensaal statt. Ab 1818 wurde ein zusätzlicher Zyklus eingeführt, die „Musikalischen Abendunterhaltungen" (Klavier- und Kammermusik), die jedoch 1841 eingestellt wurden. Ab 1823 wurden auch Prüfungskonzerte veranstaltet (unter anderem im Landständischen Saal).
Konservatorium
1817 eröffnete die Gesellschaft eine Singschule und 1821 Schulen für Instrumentalmusik, die 1822 unter dem Namen „Konservatorium" vereinigt wurden. Es bestand bis 1908 und wurde am 1. Jänner 1909 verstaatlicht (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien).
Literatur
- Richard von Perger / Robert Hirschfeld: Geschichte der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Wien: Holzhausen 1912
- Franz Endler / Erich Lessing [Hg.]: Der Wiener Musikverein. Wien: Edition Wien 1988
- Franz Grasberger / Lothar Knessl: 100 Jahre Goldener Saal. Das Haus der Gesellschaft der Musikfreunde am Karlsplatz. Wien: o.V. 1971
- Otto Biba: 175 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 42 (1987), S. 518 f.
- Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 1970
- Kronenzeitung, 28.12.2014, Beilage, S. 36