Gerald Krieghofer: Unterschied zwischen den Versionen

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Gerald Krieghofer studierte ab 1976 an der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]] Philosophie und Politikwissenschaften, brach aber 1981 sein Studium ab, ohne seine Dissertation zu Karl Mannheim fertig zu stellen. Im Wiener Serapionstheater war er in den frühen 1980er Jahren für Produktions- und Tourneemanagement sowie für Technik und Dramaturgie zuständig; später arbeitete er als freier Lektor und zeitweise auch als Buchhändler.
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Gerald Krieghofer studierte ab 1976 an der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]] Philosophie und Politikwissenschaften, brach aber 1981 sein Studium ab, ohne seine Dissertation zu Karl Mannheim fertig zu stellen. Im Wiener [[Serapionstheater]] war er in den frühen 1980er Jahren für Produktions- und Tourneemanagement sowie für Technik und Dramaturgie zuständig; später arbeitete er als freier Lektor und zeitweise auch als Buchhändler.
  
In diesen Jahren begann er auch sich mit Karl Kraus zu befassen, auf den er in verschiedenen Zusammenhängen bereits in der Studienzeit gestoßen war. In der [[Wienbibliothek im Rathaus]] arbeitete er an einem umfassenden dreibändigen Register des Kraus-Nachlasses, das als "der Krieghofer" in den Benutzungs- und Forschungsgeschichte um Kraus einging.
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In diesen Jahren begann er auch sich mit Karl Kraus zu befassen, auf den er in verschiedenen Zusammenhängen bereits in der Studienzeit gestoßen war. In der [[Wienbibliothek im Rathaus]] arbeitete er an einem umfassenden dreibändigen Register des Kraus-Nachlasses, das als "der Krieghofer" in die Benutzungs- und Forschungsgeschichte um Kraus einging.
  
 
Zwischen 1992 und 2012 war Gerald Krieghofer an der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]] auf unterschiedliche Weise beruflich mit Karl Kraus befasst. Er konzipierte mit Werner Welzig die Wörterbücher zu der von Karl Kraus herausgegebenen Zeitschrift [[Die Fackel]] und arbeitete an diesen langjährigen Projekten der  Kommission Fackellex auch als Redaktionsmitglied mit. Zuletzt war er dort in die digitale Neuedition von Kraus’ "Dritter Walpurgisnacht" eingebunden und transkribierte in diesem Zusammenhang auch die schwer leserlichen handschriftlichen Notizen von Kraus.
 
Zwischen 1992 und 2012 war Gerald Krieghofer an der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]] auf unterschiedliche Weise beruflich mit Karl Kraus befasst. Er konzipierte mit Werner Welzig die Wörterbücher zu der von Karl Kraus herausgegebenen Zeitschrift [[Die Fackel]] und arbeitete an diesen langjährigen Projekten der  Kommission Fackellex auch als Redaktionsmitglied mit. Zuletzt war er dort in die digitale Neuedition von Kraus’ "Dritter Walpurgisnacht" eingebunden und transkribierte in diesem Zusammenhang auch die schwer leserlichen handschriftlichen Notizen von Kraus.
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Seit 1986 war Krieghofer nicht zuletzt immer wieder in die Organisation von bedeutenden Konferenzen und Ausstellungen eingebunden - darunter die Konferenz "Opposition bilden" mit Pierre Bourdieu im [[Künstlerhaus]] (2000) und die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944" im Semper Depot (2002).
 
Seit 1986 war Krieghofer nicht zuletzt immer wieder in die Organisation von bedeutenden Konferenzen und Ausstellungen eingebunden - darunter die Konferenz "Opposition bilden" mit Pierre Bourdieu im [[Künstlerhaus]] (2000) und die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944" im Semper Depot (2002).
  
Gerald Krieghofers jahrzehntelange Forschung zu zu Falschzitaten sowie zu apokryphen und entstellten Zitaten - die er auf seinem Blog analysiert - hat ihn zu einem der führenden Sprüchesammler und Zitatforscher im deutschen Sprachraum gemacht, auf dessen Expertise sich renommierte Zeitungen verlassen.
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Gerald Krieghofers jahrzehntelange Forschung zu Falschzitaten sowie zu apokryphen und entstellten Zitaten - die er auf seinem Blog analysiert - hat ihn zu einem der führenden Sprüchesammler und Zitatforscher im deutschen Sprachraum gemacht, auf dessen Expertise sich renommierte Zeitungen verlassen.
  
 
==Werke (Auswahl)==
 
==Werke (Auswahl)==

Version vom 5. Juli 2022, 15:10 Uhr

Daten zur Person
Personenname Krieghofer, Gerald
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 362609
GND 1257646141
Wikidata Q112040525
Geburtsdatum 12. Juni 1953
Geburtsort Lienz 4035690-5
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Autor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gerald Krieghofer, * 12. Juni 1953 Lienz, Philosoph, Zitatforscher, Karl-Kraus-Experte.

Biografie

Gerald Krieghofer studierte ab 1976 an der Universität Wien Philosophie und Politikwissenschaften, brach aber 1981 sein Studium ab, ohne seine Dissertation zu Karl Mannheim fertig zu stellen. Im Wiener Serapionstheater war er in den frühen 1980er Jahren für Produktions- und Tourneemanagement sowie für Technik und Dramaturgie zuständig; später arbeitete er als freier Lektor und zeitweise auch als Buchhändler.

In diesen Jahren begann er auch sich mit Karl Kraus zu befassen, auf den er in verschiedenen Zusammenhängen bereits in der Studienzeit gestoßen war. In der Wienbibliothek im Rathaus arbeitete er an einem umfassenden dreibändigen Register des Kraus-Nachlasses, das als "der Krieghofer" in die Benutzungs- und Forschungsgeschichte um Kraus einging.

Zwischen 1992 und 2012 war Gerald Krieghofer an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auf unterschiedliche Weise beruflich mit Karl Kraus befasst. Er konzipierte mit Werner Welzig die Wörterbücher zu der von Karl Kraus herausgegebenen Zeitschrift Die Fackel und arbeitete an diesen langjährigen Projekten der Kommission Fackellex auch als Redaktionsmitglied mit. Zuletzt war er dort in die digitale Neuedition von Kraus’ "Dritter Walpurgisnacht" eingebunden und transkribierte in diesem Zusammenhang auch die schwer leserlichen handschriftlichen Notizen von Kraus.

Seit 1986 war Krieghofer nicht zuletzt immer wieder in die Organisation von bedeutenden Konferenzen und Ausstellungen eingebunden - darunter die Konferenz "Opposition bilden" mit Pierre Bourdieu im Künstlerhaus (2000) und die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944" im Semper Depot (2002).

Gerald Krieghofers jahrzehntelange Forschung zu Falschzitaten sowie zu apokryphen und entstellten Zitaten - die er auf seinem Blog analysiert - hat ihn zu einem der führenden Sprüchesammler und Zitatforscher im deutschen Sprachraum gemacht, auf dessen Expertise sich renommierte Zeitungen verlassen.

Werke (Auswahl)

  • (gemeinsam mit Ela Piplits): Bestandsregister für das Karl-Kraus-Archiv der Wienbibliothek, 4 Bände, maschinschriftlich
  • The Case of Kraus versus Herzl. In: Ritchie Robertson und Edward Timms (Hg.), Theodor Herzl and the Origins of Zionism (= Austrian Studies VIII). Edinburgh: Edinburgh Press 1997, S. 107–122
  • Schimpfwörterbuch zu der von Karl Kraus herausgegebenen Zeitschrift Die Fackel. Hg. von Werner Welzig. Redaktion: Hanno Biber, Evelyn Breiteneder, Gerald Krieghofer, Karlheinz Mörth. Verlag der Akademie der Wissenschaften, Wien 2008
  • »Die Menschheit weiß noch immer nicht,was geschehen ist und jeden Augenblick geschieht« – Karl Kraus nach 1933. In: Katharina Prager (Hg.): Geist versus Zeitgeist: Karl Kraus in der Ersten Republik. Metro-Verlag, Wien 2018


Literatur von und über Gerald Krieghofer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus finden Sie hier.


Literatur


Links