Gedenkstein Georgy Halpern: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „|Jahr von=“ durch „|Datum von=“) |
|||
(7 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Erinnerung | {{Erinnerung | ||
− | |Art des Erinnerns= | + | |Art des Erinnerns=Denkmal |
|Status=existiert | |Status=existiert | ||
|Gewidmet=Georgy Halpern;Julius und Serafine Harpern;Hans Amendt;Liane und Renate Krochmal;Martha und Senta Spiegel;Sigmund Springer | |Gewidmet=Georgy Halpern;Julius und Serafine Harpern;Hans Amendt;Liane und Renate Krochmal;Martha und Senta Spiegel;Sigmund Springer | ||
− | | | + | |Datum von=2017 |
|Stifter=Agentur Milli Segal | |Stifter=Agentur Milli Segal | ||
|Art des Stifters=Erinnerungsinitiativen | |Art des Stifters=Erinnerungsinitiativen | ||
+ | |Architekt=Alex Kubik | ||
|Standort=Straßenraum | |Standort=Straßenraum | ||
|Ortsbezug=Wohnort | |Ortsbezug=Wohnort | ||
Zeile 14: | Zeile 15: | ||
|Geschlechtsspezifik=Beide | |Geschlechtsspezifik=Beide | ||
|Quelle=POREM | |Quelle=POREM | ||
+ | |Stadtplan Anzeige=Ja | ||
+ | |Koordinaten manuell=48.211918,16.376054 | ||
|Bildname=Gedenkstein für Georgy Halpern, 1010 Rotenturmstraße 29.JPG | |Bildname=Gedenkstein für Georgy Halpern, 1010 Rotenturmstraße 29.JPG | ||
− | |Bildunterschrift=Gedenkstein für Georgy Halpern, | + | |Bildunterschrift=Gedenkstein für Georgy Halpern, 1., Rotenturmstraße 29 |
|Bildquelle=porem - politics of remembrance | |Bildquelle=porem - politics of remembrance | ||
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 | |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 | ||
Zeile 25: | Zeile 28: | ||
|von Objekt=Erinnerung | |von Objekt=Erinnerung | ||
}} | }} | ||
− | Am 3. April 2017 enthüllten die Journalistin Beate Klarsfeld und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny | + | Am 3. April 2017 enthüllten die Journalistin Beate Klarsfeld und Kulturstadtrat [[Andreas Mailath-Pokorny]] einen Gedenkstein vor der [[Rotenturmstraße]] 29. Hier lebte bis 1939 Georgy Halpern, der mit sechs weiteren jüdischen Wiener Kindern aus dem Kinderheim Izieu nach Auschwitz deportiert wurde.<br/> |
Das Kinderrettungswerk Œuvre de Secours aux Enfants (OSE) brachte im Osten Frankreichs im Kinderheim La Maison d‘ Izieu jüdische Kinder aus ganz Europa, deren Eltern von den Nationalsozialisten deportiert worden waren, in Sicherheit. Obwohl die Belegschaft versuchte, die Herkunft der Kinder geheim zu halten, wurden am 6. April 1944 auf Befehl von Klaus Barbie, dem Leiter der Gestapo von Lyon, alle 44 jüdischen Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 17 Jahren sowie sieben ErzieherInnen von der Gestapo und Soldaten der Wehrmacht verhaftet. 42 Kinder und fünf Erwachsene wurden von Lyon über das Sammel- und Durchgangslager Drancy nach Auschwitz-Birkenau deportiert und sofort ermordet. Miron Zlatin, der Leiter des Kinderheimes, und zwei Jugendliche wurden in Reval (heute Tallin) in Estland erschossen. Léa Feldblum, eine Betreuerin, überlebte als Einzige.<br/> | Das Kinderrettungswerk Œuvre de Secours aux Enfants (OSE) brachte im Osten Frankreichs im Kinderheim La Maison d‘ Izieu jüdische Kinder aus ganz Europa, deren Eltern von den Nationalsozialisten deportiert worden waren, in Sicherheit. Obwohl die Belegschaft versuchte, die Herkunft der Kinder geheim zu halten, wurden am 6. April 1944 auf Befehl von Klaus Barbie, dem Leiter der Gestapo von Lyon, alle 44 jüdischen Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 17 Jahren sowie sieben ErzieherInnen von der Gestapo und Soldaten der Wehrmacht verhaftet. 42 Kinder und fünf Erwachsene wurden von Lyon über das Sammel- und Durchgangslager Drancy nach Auschwitz-Birkenau deportiert und sofort ermordet. Miron Zlatin, der Leiter des Kinderheimes, und zwei Jugendliche wurden in Reval (heute Tallin) in Estland erschossen. Léa Feldblum, eine Betreuerin, überlebte als Einzige.<br/> | ||
Aktuelle Version vom 14. April 2021, 19:21 Uhr
48° 12' 42.90" N, 16° 22' 33.79" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 3. April 2017 enthüllten die Journalistin Beate Klarsfeld und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny einen Gedenkstein vor der Rotenturmstraße 29. Hier lebte bis 1939 Georgy Halpern, der mit sechs weiteren jüdischen Wiener Kindern aus dem Kinderheim Izieu nach Auschwitz deportiert wurde.
Das Kinderrettungswerk Œuvre de Secours aux Enfants (OSE) brachte im Osten Frankreichs im Kinderheim La Maison d‘ Izieu jüdische Kinder aus ganz Europa, deren Eltern von den Nationalsozialisten deportiert worden waren, in Sicherheit. Obwohl die Belegschaft versuchte, die Herkunft der Kinder geheim zu halten, wurden am 6. April 1944 auf Befehl von Klaus Barbie, dem Leiter der Gestapo von Lyon, alle 44 jüdischen Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 17 Jahren sowie sieben ErzieherInnen von der Gestapo und Soldaten der Wehrmacht verhaftet. 42 Kinder und fünf Erwachsene wurden von Lyon über das Sammel- und Durchgangslager Drancy nach Auschwitz-Birkenau deportiert und sofort ermordet. Miron Zlatin, der Leiter des Kinderheimes, und zwei Jugendliche wurden in Reval (heute Tallin) in Estland erschossen. Léa Feldblum, eine Betreuerin, überlebte als Einzige.
Die Inschrift lautet:
"In Erinnerung an
Georgy Halpern 1935-1944
der bis 1939 mit seinen Eltern
Julius und Serafine in der
Rotenturmstrasse 29 lebte. Die
Familie floh 1939 nach Frankreich
und Georgy kam Ende 1943 in das
Kinderheim von Izieu. Am 6. April
1944 wurden er und 43 Kinder sowie
ihre Erzieherinnen festgenommen,
ins Sammellager Drancy verbracht,
am 13. April ins KZ Auschwitz
deportiert und sofort ermordet.
Opfer waren auch
folgende Wiener Kinder:
Hans Ament 10 Jahre
Renate Krochmal 8 Jahre
Liane Krochmal 6 Jahre
Martha Spiegel 10 Jahre
Senta Spiegel 8 Jahre
Sigmund Springer 8 Jahre
Im Gedenken an die Ermordung
von 1,5 Millionen jüdischen
Kindern und Jugendlichen
durch den Naziterror."
Das Erinnerungszeichen wurde initiiert von Milli Segal, die eine Wanderausstellung der Gedenkstätte Maison d’ Izieu über "Die Kinder von Maison d’ Izieu" (2010-2011) organisierte und an verschiedenen Orten in Österreich gezeigt hat. Die Gedenktafel wurde von Alex Kubik gestaltet.