Gaswerk Simmering: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 14: Zeile 14:
 
}}
 
}}
 
Gaswerk Simmering ([[11]], [[Eyzinggasse]] 12).
 
Gaswerk Simmering ([[11]], [[Eyzinggasse]] 12).
 
+
[[Datei:Gasometer_Umbau.jpg|390px|thumb|right|Blick vom Gaswerk auf die im Umbau befindlichen [[Gasometer]] in [[Simmering]], ca. 2000.]]
 
[[Datei:Gaswerksimmering.jpg|390px|thumb|right|Gasbehälter im Gaswerk Simmering (1966)]]
 
[[Datei:Gaswerksimmering.jpg|390px|thumb|right|Gasbehälter im Gaswerk Simmering (1966)]]
 
==Gründungsbeschluss==
 
==Gründungsbeschluss==

Version vom 25. Oktober 2016, 10:42 Uhr

Schrägluftaufnahme des Gaswerkareals in Simmering (Mai 1956)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 9907
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.10.2016 durch WIEN1.lanm08mic
Bildname AT-WSTLA 3.3.11.FC2.56170.193.jpg
Bildunterschrift Schrägluftaufnahme des Gaswerkareals in Simmering (Mai 1956)
  • 11., Eyzinggasse 12

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 10' 57.95" N, 16° 25' 15.49" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gaswerk Simmering (11, Eyzinggasse 12).

Blick vom Gaswerk auf die im Umbau befindlichen Gasometer in Simmering, ca. 2000.
Gasbehälter im Gaswerk Simmering (1966)

Gründungsbeschluss

Nachdem im Gemeinderat der Beschluss gefasst worden war die Gasversorgung zu kommunalisieren wurde am 5. Juni 1892 ein Programm für den Bau städtischer Gaswerke umzusetzen legte 1894 Theodor Herrmann ein neues Projekt für ein Zentralgaswerk in Simmering vor. Am 21. und 27. Oktober 1896 fasste der Gemeinderat die erforderlichen Beschlüsse zum Bau des städtischen Gaswerks Simmering (erstes städtisches Gaswerk; errichtet 1896-1899). Auf dem Areal stand ursprünglich die Zündhütchenfabrik des liberalen Bezirksvorstehers Georg Krepp.

Bau

Am 12. März 1895 wurde der Baukonsens nach den Plänen des Konsulenten Theodor Herrmann erteilt. Der Bau wurde mit 30 Millionen Gulden budgetiert.[1] Der Bau des Gaswerks Simmering erfolgte durch die Union-Baugesellschaft. Am 28. Dezember 1896 erfolgte der erste Spatenstich, am 14. August 1899 wurde der Probebetrieb (Anheizung der ersten Ofenbatterie) und ab 1. November 1899 die Versorgung aufgenommen. Das Werk verfügte über ein Ofenhaus mit 180 Öfen mit neun schrägliegenden Retorten und einer Schrägkammerofenanlage zur Kohlevergasung, Gebäude zur Kohlegasreinigung mit Teerabscheider, Ammoniakwaschanlage und Naphthalinwaschanlage. Im Kühlerhaus wurden Teer und Ammoniak aus dem Rohgas entfernt. Zum Transport des Stadtgases ins Leitungsnetz dienten zwölf Exhaustoren. Am 3. Juli 1903 genehmigte der Gemeinderat den Bau einer "Wassergasanstalt" mit einem Output von 70.000-100.000 Kubikmeter pro Tag als Ergänzung zur Steinkohlengaserzeugung. Sie ging 1904 in Betrieb.[2]

Betrieb

Am 31. Oktober 1899 wurden die Laternen auf der Ringstraße erstmals mittels Gas aus diesem Gaswerk beleuchtet. Das Gaswerk Simmering verfügte über vier Gasometer (Inbetriebnahme des Gasbehälters 5 im Herbst 1909). 1904 wurde mit der Wassergaserzeugung begonnen. Am 7. Jänner 1904 überstieg die tägliche Gasabgabe erstmals 500.000 m³. Während das erzeugte Gas zunächst ausschließlich für Beleuchtungszwecke verwendet wurde, erweiterte sich ab 1910 die Nutzung in privaten Haushalten (Gasherde, Heizgeräte). Im Jahr 1911 kam es zur Übernahme der Versorgungsgebiete der beiden verbliebenen privaten Gasanstalten. Der wachsende Bedarf erforderte 1912/13 den Übergang zur mechanischen Beladung der Öfen mit Kohle. 1914 ging eine Koksaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 60 Tonnen pro Stunde in Betrieb. Nach Ende des Ersten Weltkrieges setzte sich der Ausbau fort. Eine Anlage zur Gewinnung von Schwefel, der Bau eines neuen Kesselhauses und der Ausbau der Zentralgeneratorenanlage standen im Mittelpunkt. 1926-1928 wurden fünf BBC-Dampfturbinengebläse errichtet. Die 1935 in Betrieb genommene neue Verbundofenanlage wurde wahlweise mit Generator- oder Stadtgas beheizt. Nachdem 1939 eine neue Koksbrech- und Sortieranlage gebaut und 1940-43 die bestehende Kammerofenanlage erweitert wurde musste am 20. Dezember 1943 die Erzeugung von Wassergas kriegsbedingt eingestellt werden.[3]

Umstellung auf Erdgas

Im Jahr 1966 wurde im Gaswerk Simmering die klassische Gaserzeugung aus Steinkohle eingestellt und auf Spaltgaserzeugung umgestellt; Seit 1967 ist das Stadtgas entgiftet. Am 17. Dezember 1968 wurde in Simmering der neue Schraubenbehälter mit einem Fassungsraum von 300.000 Kubikmeter, der größte seiner Art in Europa, in Betrieb genommen. Nachdem die Umstellung auf Erdgas, welches lediglich über das Stadtgebiet verteilt werden muss, erfolgt war, wurde die Produktion im Gaswerk Simmering im Jahr 1975 eingestellt. Die Gasometer dienten noch bis 1985/86 der Erdgasspeicherung.[4]

Gasometer, Städtische Gaswerke.

Literatur

  • Die Erbauung des Wiener städtischen Gaswerkes. Wien: Wiener Gemeinderath 1901
  • Robert Medek: 85 Jahre Städtisches Gaswerk Wien-Simmering. Wien: 1985

Einzelnachweise

  1. Die Erbauung des Wiener städtischen Gaswerkes. Wien: Wiener Gemeinderath 1901, S. 7.
  2. 85 Jahre städtisches Gaswerk Wien-Simmering. Kommunale Gasversorgung seit 1899. Wien: Wiener Stadtwerke - Gaswerke 1984, S. 17.
  3. 85 Jahre städtisches Gaswerk Wien-Simmering, S. 17-20.
  4. Robert Medek: 85 Jahre Städtisches Gaswerk Wien-Simmering. Wien: 1985