Franziska Klinger: Unterschied zwischen den Versionen
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Franziska Klinger, * 5. August 1893 Ratibor, Schlesien (heute Racibórz, Polen), † 6. Mai 1973 Wien, Autorin von Drehbüchern und Hörspielen, Sprachlehrerin, Übersetzerin aus dem Ungarischen. | Franziska Klinger, * 5. August 1893 Ratibor, Schlesien (heute Racibórz, Polen), † 6. Mai 1973 Wien, Autorin von Drehbüchern und Hörspielen, Sprachlehrerin, Übersetzerin aus dem Ungarischen. | ||
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+ | Franziska Klinger und ihre Zwillingsschwester Gisela wurden als Töchter des Technikers Stefan Rácsey und seiner Frau Emilie (geb. Pelz) im schlesischen Ratibor geboren. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie in Budapest und Reval (dem heutigen Tallin), bevor die Familie nach Wien übersiedelte. 1911 maturierte sie, 1912 legte sie die Staatsprüfung für Englisch ab und studierte danach in Lausanne Französisch. Einen geplanten England-Aufenthalt musste sie wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] unterbrechen. Zurück in Wien arbeitete sie als Privatlehrerin. 1920 heiratete sie den Arzt Georg Klinger, die Ehe hielt nur bis 1924. Mit der Scheidung verlor Franziska Klinger auch die österreichische Staatsbürgerschaft. | ||
+ | Während ihrer Ehe begann Franziska Klinger mit Übersetzungen aus dem Ungarischen. 1931 nahm sie mit dem Text „Elegie des Friedens“, den sie in Gedenken an ihren im Alter von 21 Jahren verstorbenen Bruder Emmerich verfasste, ihre schriftstellerische Tätigkeit auf. Es folgte der Novellen-Band „Inferno der Engel“. In den 1930er-Jahren begann sie sich mit Film zu beschäftigen. 1937 erarbeitete sie drei Sprachlehrfilme. Ein geplanter Hollywoodfilm mit Greta Garbo konnte nach dem sogenannten „[[Anschluss]]“ nicht mehr realisiert werden. | ||
+ | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] arbeitete Franziska Klinger als Verlagslektorin. 1947 erhielt sie wieder die österreichische Staatsbürgerschaft. Nachdem sie ihre Anstellung beim Verlag gekündigt hatte, arbeitete Franziska Klinger wieder als Übersetzerin, schrieb Lyrik, Theaterstücke und Hörspiele. Besonders intensiv beschäftigte sie sich im [[Joseph Haydn]]. Sie besuchte einschlägige Lehrveranstaltungen an der [[Universität Wien (Institution)|Universität)]], schrieb zwei Haydn-Hörspiele, einige Haydn-Novellen und arbeitete an einem Roman sowie einem Drehbuch über den Komponisten. | ||
Der Teilnachlass wurde 1977 von der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus erworben. | Der Teilnachlass wurde 1977 von der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus erworben. | ||
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+ | *Maschinschriftlicher Lebenslauf Franziska Klingers. Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung H. I. N. 204012 | ||
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* [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/K/Klinger_Franziska.htm Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Franziska Klinger] | * [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/K/Klinger_Franziska.htm Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Franziska Klinger] |
Version vom 25. September 2020, 15:02 Uhr
Franziska Klinger, * 5. August 1893 Ratibor, Schlesien (heute Racibórz, Polen), † 6. Mai 1973 Wien, Autorin von Drehbüchern und Hörspielen, Sprachlehrerin, Übersetzerin aus dem Ungarischen.
Biografie
Franziska Klinger und ihre Zwillingsschwester Gisela wurden als Töchter des Technikers Stefan Rácsey und seiner Frau Emilie (geb. Pelz) im schlesischen Ratibor geboren. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie in Budapest und Reval (dem heutigen Tallin), bevor die Familie nach Wien übersiedelte. 1911 maturierte sie, 1912 legte sie die Staatsprüfung für Englisch ab und studierte danach in Lausanne Französisch. Einen geplanten England-Aufenthalt musste sie wegen des Ersten Weltkrieges unterbrechen. Zurück in Wien arbeitete sie als Privatlehrerin. 1920 heiratete sie den Arzt Georg Klinger, die Ehe hielt nur bis 1924. Mit der Scheidung verlor Franziska Klinger auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Während ihrer Ehe begann Franziska Klinger mit Übersetzungen aus dem Ungarischen. 1931 nahm sie mit dem Text „Elegie des Friedens“, den sie in Gedenken an ihren im Alter von 21 Jahren verstorbenen Bruder Emmerich verfasste, ihre schriftstellerische Tätigkeit auf. Es folgte der Novellen-Band „Inferno der Engel“. In den 1930er-Jahren begann sie sich mit Film zu beschäftigen. 1937 erarbeitete sie drei Sprachlehrfilme. Ein geplanter Hollywoodfilm mit Greta Garbo konnte nach dem sogenannten „Anschluss“ nicht mehr realisiert werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Franziska Klinger als Verlagslektorin. 1947 erhielt sie wieder die österreichische Staatsbürgerschaft. Nachdem sie ihre Anstellung beim Verlag gekündigt hatte, arbeitete Franziska Klinger wieder als Übersetzerin, schrieb Lyrik, Theaterstücke und Hörspiele. Besonders intensiv beschäftigte sie sich im Joseph Haydn. Sie besuchte einschlägige Lehrveranstaltungen an der Universität), schrieb zwei Haydn-Hörspiele, einige Haydn-Novellen und arbeitete an einem Roman sowie einem Drehbuch über den Komponisten.
Der Teilnachlass wurde 1977 von der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus erworben.
Biografie
- Maschinschriftlicher Lebenslauf Franziska Klingers. Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung H. I. N. 204012