Franz Xaver Karl Gewey: Unterschied zwischen den Versionen

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Gewey Franz Xaver Karl, * 14. April 1764 Wien, † 18. Oktober 1819 Wieden 1 (4, Karlsplatz 13 [Polytechnisches Institut]; Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof [Waldmüllerpark]), Hofkanzlist, Schriftsteller, Schauspieler. Sohn eines Juristen, Zögling bei den Piaristen, studierte er schließlich Jus an der Universität Wien, betätigte sich jedoch gleichzeitig literarisch und gründete mit Freunden 1787 ein Privattheater, das gute Kritiken erhielt und dessen Gewinne Taubstummen zugutekamen. 1789 trat er in den öffentlichen Dienst, arbeitete im Generalkommando, im Hofkriegsrat und schließlich in der Präsidialkanzlei des Landeskommandeurs von Kärnten in Klagenfurt, mit dem er später auch nach Holland ging. 1795 kehrte er nach Wien zurück und erhielt eine Stelle in der Hofkanzlei. Er trat als volkstümlich Bühnendichter hervor, dessen Lustspiele (unter anderem „Die Modesitten") große Popularität erlangten. Gewey verfaßte auch Operntexte, Parodien und Travestien. 1813-1819 war er Herausgeber der von [[Josef Richter]] 1785 begründeten [[Eipeldauer-Briefe]]. Daneben schrieb er die „Komischen Gedichte auf die Vorstädte Wiens", eine Topographie in Versform. Sein Name ist mit der Hochblüte des Wiener Volkstheaters im Vormärz untrennbar verbunden. [[Geweygasse]].
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Gewey Franz Xaver Karl, * 14. April 1764 Wien, † 18. Oktober 1819 Wieden 1 (4, Karlsplatz 13 [Polytechnisches Institut]; Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof [Waldmüllerpark]), Hofkanzlist, Schriftsteller, Schauspieler. Sohn eines Juristen, Zögling bei den Piaristen, studierte er schließlich Jus an der Universität Wien, betätigte sich jedoch gleichzeitig literarisch und gründete mit Freunden 1787 ein Privattheater, das gute Kritiken erhielt und dessen Gewinne Taubstummen zugutekamen. 1789 trat er in den öffentlichen Dienst, arbeitete im Generalkommando, im Hofkriegsrat und schließlich in der Präsidialkanzlei des Landeskommandeurs von Kärnten in Klagenfurt, mit dem er später auch nach Holland ging. 1795 kehrte er nach Wien zurück und erhielt eine Stelle in der Hofkanzlei. Er trat als volkstümlich Bühnendichter hervor, dessen Lustspiele (unter anderem „Die Modesitten") große Popularität erlangten. Gewey verfaßte auch Operntexte, Parodien und Travestien. 1813-1819 war er Herausgeber der von [[Joseph Richter]] 1785 begründeten [[Eipeldauer-Briefe]]. Daneben schrieb er die „Komischen Gedichte auf die Vorstädte Wiens", eine Topographie in Versform. Sein Name ist mit der Hochblüte des Wiener Volkstheaters im Vormärz untrennbar verbunden. [[Geweygasse]].
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
 
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
 
* Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
 
* Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
* J. Macho: Der Wiener Volksdichter Franz Xaver Karl Gewey, Diss. Univ. Wien. Wien 1939
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* Johann MachA: Der Wiener Volksdichter Franz Xaver Karl Gewey. Persönlichkeit und Werk. Diss. Univ. Wien. Wien 1939
* R. M. Prosl: Franz Xaver Gewey. In: Jahrbuch Wiener Theaterforschung 1945/46 (mit Werksverz.)
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* R. M. Prosl: Franz Xaver Gewey. In: Jahrbuch Wiener Theaterforschung 1945/46 (mit Werksverzeichnis)
 
*  Castelli 2, 268
 
*  Castelli 2, 268
 
* Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922 (Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich, 14), S. 299
 
* Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922 (Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich, 14), S. 299
 
* Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 312 f.
 
* Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 312 f.

Version vom 5. November 2013, 11:38 Uhr

Daten zur Person
Personenname Gewey, Franz Xaver Karl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21405
GND
Wikidata
Geburtsdatum 14. April 1764
Geburtsort Wien
Sterbedatum 18. Oktober 1819
Sterbeort Wien
Beruf Hofkanzlist, Schriftsteller, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2013 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof
  • 4., Karlsplatz 13 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gewey Franz Xaver Karl, * 14. April 1764 Wien, † 18. Oktober 1819 Wieden 1 (4, Karlsplatz 13 [Polytechnisches Institut]; Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof [Waldmüllerpark]), Hofkanzlist, Schriftsteller, Schauspieler. Sohn eines Juristen, Zögling bei den Piaristen, studierte er schließlich Jus an der Universität Wien, betätigte sich jedoch gleichzeitig literarisch und gründete mit Freunden 1787 ein Privattheater, das gute Kritiken erhielt und dessen Gewinne Taubstummen zugutekamen. 1789 trat er in den öffentlichen Dienst, arbeitete im Generalkommando, im Hofkriegsrat und schließlich in der Präsidialkanzlei des Landeskommandeurs von Kärnten in Klagenfurt, mit dem er später auch nach Holland ging. 1795 kehrte er nach Wien zurück und erhielt eine Stelle in der Hofkanzlei. Er trat als volkstümlich Bühnendichter hervor, dessen Lustspiele (unter anderem „Die Modesitten") große Popularität erlangten. Gewey verfaßte auch Operntexte, Parodien und Travestien. 1813-1819 war er Herausgeber der von Joseph Richter 1785 begründeten Eipeldauer-Briefe. Daneben schrieb er die „Komischen Gedichte auf die Vorstädte Wiens", eine Topographie in Versform. Sein Name ist mit der Hochblüte des Wiener Volkstheaters im Vormärz untrennbar verbunden. Geweygasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Johann MachA: Der Wiener Volksdichter Franz Xaver Karl Gewey. Persönlichkeit und Werk. Diss. Univ. Wien. Wien 1939
  • R. M. Prosl: Franz Xaver Gewey. In: Jahrbuch Wiener Theaterforschung 1945/46 (mit Werksverzeichnis)
  • Castelli 2, 268
  • Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922 (Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich, 14), S. 299
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 312 f.