Franz Siegel: Unterschied zwischen den Versionen

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Franz Siegel, * 15. Juni 1876 Perchtoldsdorf, † 30. Oktober 1927 Wien 13, Wolkersbergenstraße 1 (Lainzer Krankenhaus; Ottakringer Friedhof, Urnenhain), sozialdemokratischer Kommunalpolitiker. Als Sohn eines Hausmeisterehepaars in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, wurde er nach der nötigsten Schulausbildung
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Maurerlehrling, wandte sich aber bald gewerkschaftlichen Aufgaben zu und machte die Bauarbeiter zu den bestorganisierten Arbeitern Österreichs; 1908 wurde er, als Viktor Adler die Bestellung von staatlichen Bauinspektoren durchgesetzt hatte, zum ersten Bauinspektor Österreichs ernannt. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam er 1918 zunächst in den provisorsichen und am 4. Mai 1919 in den gewählten Gemeinderat, war 1918 beziehungsweise 1919/1920 Stadtrat sowie 1920-1927 amtsführender Stadtrat (Ressort Technische Angelegenheiten). Große Aufgaben fielen ihm zu, als 1923 das erste kommunale [[Wohnbauprogramm]] beschlossen wurde; er übertrug modernen Architekten große Aufgaben und trug damit zum architektonischen Gelingen der städtischen Bauvorhaben bei. In seinen Aufgabenkreis fielen auch die Reform der Kehrichtabfuhr (Einführung des "[[System Colonia|Systems Colonia]]"), die Wiederherstellung von Straßen und Gärten sowie der Bau neuer Bäder. Gedenktafel 16, Wilhelminenstraße 37. [[Siegelhof]]
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Franz Siegel, * 15. Juni 1876 Perchtoldsdorf, † 30. Oktober 1927 Wien, Kommunalpolitiker.  
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==Biografie==
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Als Sohn eines Hausmeisterehepaars in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, wurde er nach der nötigsten Schulausbildung
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Maurerlehrling, wandte sich aber bald gewerkschaftlichen Aufgaben zu und machte die Bauarbeiter zu den bestorganisierten Arbeitern Österreichs. 1908 wurde er, als [[Viktor Adler]] die Bestellung von staatlichen Bauinspektoren durchgesetzt hatte, zum ersten Bauinspektor Österreichs ernannt.  
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Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gehörte Siegel dem Provisorischen [[Gemeinderat|Gemeinderat]] an und fungierte als provisorischer Stadtrat. Er kandidierte für die [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)|Sozialdemokratische Arbeiterpartei]] im [[Ottakring|16. Bezirk]] und war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 1920 bis 1927 Abgeordneter zum [[Wiener Landtag]] und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Zudem fungierte er von 1919 bis 1920 als Stadtrat und von 1920 bis 1927 als [[Amtsführender Stadtrat]] der Geschäftsgruppe Technische Angelegenheiten.
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In seine Amtsperiode fiel das 1923 beschlossene erste kommunale [[Städtische Wohnbauprogramme|Wohnbauprogramm]]. Siegel engagierte hierfür vor allem moderne Architekten und trug damit zum architektonischen Gelingen der städtischen Bauvorhaben bei. In seinen Aufgabenkreis fielen auch die Reform der Kehrichtabfuhr (Einführung des "[[Colonia-System|Systems Colonia]]"), die Wiederherstellung von Straßen und Gärten sowie der Bau neuer Bäder.  
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Die städtische Wohnhausanlage [[Siegelhof]], wo in der Wilhelminenstraße 37 auch eine Gedenktafel an den Kommunalpolitiker erinnert, wurde nach ihm benannt.  
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++558bf163-9ff8-44ec-8cc0-2636955f1040VERA#Akt_____558bf163-9ff8-44ec-8cc0-2636955f1040VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, BPD Wien, K11 - Prominentensammlung, 19.Jh.-20.Jh.: Meldezettel von Franz Siegel]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/structure/1811455 Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963]
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* Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995
 
* Wiener Zeitung, 30.10.1927
 
* Wiener Zeitung, 30.10.1927
 
* Wiener Zeitung, 03.11.1927
 
* Wiener Zeitung, 03.11.1927
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==Weblinks==
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*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&PERSONCD=2014093011095550&POLLAY=histpolsuche&HP=Y&RF=01&ICD=2011021810214075 POLAR - Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv 1918-1934: Franz Siegel]
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*[http://www.dasrotewien.at/seite/siegel-franz Das rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Siegel, Franz]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 10:42 Uhr

Daten zur Person
Personenname Siegel, Franz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18311
GND 1019648643
Wikidata Q1449075
Geburtsdatum 15. Juni 1876
Geburtsort Perchtoldsdorf (Niederösterreich)
Sterbedatum 30. Oktober 1927
Sterbeort Wien
Beruf Kommunalpolitiker, Maurer, Bauinspektor, Gewerkschafter
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 25. Oktober 1928
Friedhof Friedhof Ottakring
Grabstelle Gruppe 3, Nummer 12
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Obmann der Bauarbeitergewerkschaft )
  • Mitglied des Provisorischen Gemeinderates der Stadt Wien (3.12.1918 bis 22.05.1919)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.5.1919 bis 10.11.1920)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (10.11.1920 bis 30.10.1927)
  • Provisorischer Stadtrat (3.12.1918 bis 22.5.1919)
  • Stadtrat (22.5.1919 bis 1.6.1920)
  • Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Technische Angelegenheiten (1.6.1920 bis 30.10.1927)

Franz Siegel, * 15. Juni 1876 Perchtoldsdorf, † 30. Oktober 1927 Wien, Kommunalpolitiker.

Biografie

Als Sohn eines Hausmeisterehepaars in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, wurde er nach der nötigsten Schulausbildung Maurerlehrling, wandte sich aber bald gewerkschaftlichen Aufgaben zu und machte die Bauarbeiter zu den bestorganisierten Arbeitern Österreichs. 1908 wurde er, als Viktor Adler die Bestellung von staatlichen Bauinspektoren durchgesetzt hatte, zum ersten Bauinspektor Österreichs ernannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Siegel dem Provisorischen Gemeinderat an und fungierte als provisorischer Stadtrat. Er kandidierte für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im 16. Bezirk und war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 1920 bis 1927 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Zudem fungierte er von 1919 bis 1920 als Stadtrat und von 1920 bis 1927 als Amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Technische Angelegenheiten.

In seine Amtsperiode fiel das 1923 beschlossene erste kommunale Wohnbauprogramm. Siegel engagierte hierfür vor allem moderne Architekten und trug damit zum architektonischen Gelingen der städtischen Bauvorhaben bei. In seinen Aufgabenkreis fielen auch die Reform der Kehrichtabfuhr (Einführung des "Systems Colonia"), die Wiederherstellung von Straßen und Gärten sowie der Bau neuer Bäder.

Die städtische Wohnhausanlage Siegelhof, wo in der Wilhelminenstraße 37 auch eine Gedenktafel an den Kommunalpolitiker erinnert, wurde nach ihm benannt.

Quellen

Literatur

Weblinks