Franz Glück: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Studium in Wien, Heidelberg und München (Dr. phil. 1923) trat Franz Glück 1924 in das [[Verlag Anton Schroll & Co|Verlagshaus Anton Schroll & Co.]] ein und pflegte unter anderem Freundschaften mit [[Karl Kraus]] und [[Adolf Loos]]. Unmittelbar nach dem Tod von Adolf Loos regte er gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Ludwig Münz die Gründung eines Adolf-Loos-Archivs an. Ab 1938 durfte er nicht mehr offiziell im Verlag tätig sein.  
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Nach dem Studium in Wien, Heidelberg und München (Dr. phil. 1923) trat Franz Glück 1924 in das [[Verlag Anton Schroll & Co|Verlagshaus Anton Schroll & Co.]] ein und pflegte unter anderem Freundschaften mit [[Karl Kraus]] und [[Adolf Loos]]. Unmittelbar nach dem Tod von Adolf Loos regte er gemeinsam mit dem Kunsthistoriker [[Ludwig Münz]] die Gründung eines Adolf-Loos-Archivs an. Ab 1938 durfte er nicht mehr offiziell im Verlag tätig sein.  
  
 
Nach 1945 wurde Glück Direktor des Verlagshauses Schroll & Co. und 1949 bis 1968 Direktor des [[Wien Museum|Historischen Museums der Stadt Wien]]. Er beschäftigte sich zunächst mit der Ordnung, Sichtung und Konservierung der teilweise im [[Rathaus]] wiederaufgestellten Bestände, setzte sich dann jedoch in konkreter Weise für die Planung und Durchführung des Museumsneubaus am [[Karlsplatz]] ein. Das Museum konnte 1959 eröffnet werden. Die Neuaufstellung der Schausammlung (für die er unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Sachlichkeit und Ästhetik das Konzept erstellte), die fachgerechte Restaurierung und die Intensivierung des wissenschaftlichen Charakters des Museums gehörten zu seinen zentralen Leistungen. Unter seiner Leitung begannen auch die Sonderausstellungen. Außerdem wurden, unter anderem, die [[Mozart-Wohnungen|Mozart-]] und die [[Schubert-Gedenkstätten|Schubert-Gedenkstätte]] neu gestaltet.  
 
Nach 1945 wurde Glück Direktor des Verlagshauses Schroll & Co. und 1949 bis 1968 Direktor des [[Wien Museum|Historischen Museums der Stadt Wien]]. Er beschäftigte sich zunächst mit der Ordnung, Sichtung und Konservierung der teilweise im [[Rathaus]] wiederaufgestellten Bestände, setzte sich dann jedoch in konkreter Weise für die Planung und Durchführung des Museumsneubaus am [[Karlsplatz]] ein. Das Museum konnte 1959 eröffnet werden. Die Neuaufstellung der Schausammlung (für die er unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Sachlichkeit und Ästhetik das Konzept erstellte), die fachgerechte Restaurierung und die Intensivierung des wissenschaftlichen Charakters des Museums gehörten zu seinen zentralen Leistungen. Unter seiner Leitung begannen auch die Sonderausstellungen. Außerdem wurden, unter anderem, die [[Mozart-Wohnungen|Mozart-]] und die [[Schubert-Gedenkstätten|Schubert-Gedenkstätte]] neu gestaltet.  

Version vom 4. März 2021, 14:26 Uhr

Daten zur Person
Personenname Glück, Franz
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 24632
GND
Wikidata
Geburtsdatum 12. September 1899
Geburtsort Wien
Sterbedatum 23. April 1981
Sterbeort Bad Vöslau, Niederösterreich
Beruf Kunsthistoriker, Schriftsteller, Museumsdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Bibliothek: Literaturarchiv Marbach, Persönlicher Nachlass und Sammlungen: Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Adolf Loos
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 4.03.2021 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum 30. April 1981
Friedhof Wiener Zentralfriedhof, Ehrenhain Kulturschaffender
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 4. März 1970)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 24. April 1979)


  • Direktor der Museen der Stadt Wien (15.05.1949 bis 01.01.1968)

Franz Glück, * 12. September 1899 Wien, † 23. April 1981 Bad Vöslau, Niederösterreich, Kunsthistoriker, Schriftsteller, Museumsdirektor.

Biografie

Nach dem Studium in Wien, Heidelberg und München (Dr. phil. 1923) trat Franz Glück 1924 in das Verlagshaus Anton Schroll & Co. ein und pflegte unter anderem Freundschaften mit Karl Kraus und Adolf Loos. Unmittelbar nach dem Tod von Adolf Loos regte er gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Ludwig Münz die Gründung eines Adolf-Loos-Archivs an. Ab 1938 durfte er nicht mehr offiziell im Verlag tätig sein.

Nach 1945 wurde Glück Direktor des Verlagshauses Schroll & Co. und 1949 bis 1968 Direktor des Historischen Museums der Stadt Wien. Er beschäftigte sich zunächst mit der Ordnung, Sichtung und Konservierung der teilweise im Rathaus wiederaufgestellten Bestände, setzte sich dann jedoch in konkreter Weise für die Planung und Durchführung des Museumsneubaus am Karlsplatz ein. Das Museum konnte 1959 eröffnet werden. Die Neuaufstellung der Schausammlung (für die er unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Sachlichkeit und Ästhetik das Konzept erstellte), die fachgerechte Restaurierung und die Intensivierung des wissenschaftlichen Charakters des Museums gehörten zu seinen zentralen Leistungen. Unter seiner Leitung begannen auch die Sonderausstellungen. Außerdem wurden, unter anderem, die Mozart- und die Schubert-Gedenkstätte neu gestaltet.

Als Schriftsteller veröffentlichte Franz Glück zahlreiche Arbeiten über Hebbel, Karl Kraus, Nestroy, Stifter und den Brenner-Kreis, außerdem war er Herausgeber der Adolf-Loos-Gesamtausgabe.

Die umfangreiche Privatbibliothek im zahlreichen Widmungsexemplaren wurde in die Obhut des Deutschen Literaturarchivs Marbach gegeben, den persönlichen Nachlass erwarb 2012 die Wienbibliothek im Rathaus.


Quellen

Literatur

  • Hundert Jahre Historisches Museum der Stadt Wien. Historisches Museum der Stadt Wien, 21. Mai−30. August 1987. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1987 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 106), S. 135 f.
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 36 (1981), S. 426
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945−lfd., 10.09.1974