Franz-Joseph-Kaserne

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Stubenring, Franz-Josef-Kaserne, vor 1901
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Baron von Scholl
Prominente Bewohner
PageID 24243
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.02.2015 durch DYN.lanmushot
Bildname HMW 029312.jpg
Bildunterschrift Stubenring, Franz-Josef-Kaserne, vor 1901
  • 1., Falkestraße
  • 1., Dominikanerbastei
  • 1., Franz-Josefs-Kai
  • 1., Biberstraße

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 35.17" N, 16° 22' 49.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Franz-Joseph-Kaserne (1, zwischen Falkestraße, Dominikanerbastei, Franz-Josefs-Kai und Biberstraße). Nach der Niederschlagung der Revolution 1848 wurde beschlossen, zum Schutz der Innenstadt vor dem „Proletariat" als Truppenstützpunkte verteidigungsfähige Kasernenanlagen („Defensionskasernen") sowie außerhalb des Linienwalls das Arsenal (3) zu erbauen. Das Konzept sah im heutigen Ringstraßenbereich vier Kasernenbauten vor, von denen allerdings nur zwei realisiert wurden: die Franz-Joseph-Kaserne und die Rudolfkaserne (Roßauer Kaserne). Die Franz-Joseph-Kaserne, die nach Umgestaltung des betreffenden Festungsabschnitts im Bereich der Dominikaner- und der Biberbastei entstand, wurde 1854-1857 nach Plänen von Genie-Hauptmann Baron von Scholl erbaut (Schlusssteinlegung 25. Juli 1857) und nahm Infanterieeinheiten auf. Die durch einen Platz (heute Postsparkassenamt mit Georg Coch-Platz) voneinander getrennten Baublöcke entstanden beiderseits des nach Plänen von Ing. Wenzel Rziwnatz bereits 1850 in Angriff genommenen Kaiser-Franz-Joseph-Tors (zwei Fahrtore und zwei Fußgeherdurchgänge), das 1855 fertiggestellt wurde und das bis dahin hier gestandene Hauptmauttor ersetzte. An der Innenseite trug das Tor als figuralen Schmuck allegorische Figuren der Stärke und der Weisheit (mit Wappen und Krone) sowie (erstmals in Österreich) den Wahlspruch „Viribus unitis". Das Tor stand etwa an der Stelle des Mittelrisalits des heutigen Postsparkassengebäudes (1, Georg-Coch-Platz 2). Zu beiden Seiten der Kasernenanlage (Richtung Wollzeile beziehungsweise Donaukanal) befanden sich Exerzierplätze. Die Anlage (Kaserne und Tor) wurde 1900/1901 im Zuge der Kasernentransaktion abgebrochen (Beginn der Demolierung 5. März 1900, Beendigung 4. Februar 1901). Durch den Abbruch wurde die Voraussetzung für die Verbauung des letzten Teils der Ringstraße, der westlichen Front des Stubenrings, geschaffen (Bau der Häuser Nummer 2-24 samt der Postsparkasse). Außerdem wurden die Rosenbursenstraße, Wiesingerstraße, Reischachstraße und Schallautzerstraße sowie der Georg-Coch-Platz angelegt.


Literatur

  • Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 130 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4: Alois Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. Ihre technische und künstlerische Bedeutung. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 161 f.
  • Felix Czeike: Die Wiener Kasernen seit dem 18. Jahrhundert. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 35,1980, S. 161-190.
  • Martin Senekowitsch: Militärische Einrichtungen Wiens im Wandel der Zeit. In: Truppendienst 30 (1991), 320 ff., 407 ff, S. 325
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 128