Erwin Ringel: Unterschied zwischen den Versionen

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Ringel Erwin, * 27. April 1921 Temesvar, Rumänien, † 28. Juli 1994 Bad Kleinkirchheim, Kärnten (Zentralfriedhof, Ehrengrab), Psychiater, Individualpsychologe.  
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Ringel Erwin, * 27. April 1921 Temesvar, Rumänien, † 28. Juli 1994 Bad Kleinkirchheim, Kärnten (Zentralfriedhof, Ehrengrab), Psychiater, Psychologe und Neurologe.
  
 
==Biografie==
 
==Biografie==

Version vom 10. Juni 2020, 11:03 Uhr

Erwin Ringel (1961)
Daten zur Person
Personenname Ringel, Erwin
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Univ.Prof.
Geschlecht männlich
PageID 26862
GND 118601113
Wikidata
Geburtsdatum 27. April 1921
Geburtsort Temesvar
Sterbedatum 28. Juli 1994
Sterbeort Bad Kleinkirchheim
Beruf Psychiater, Individualpsychologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 10.06.2020 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum 8. August 1994
Friedhof Zentralfriedhof, Ehrengrab
Grabstelle
Bildname Erwinringel.jpg
Bildunterschrift Erwin Ringel (1961)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Alfred Adler-Gedenkmedaille (Verleihung: 1984)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 19. April 1991, Übernahme: 3. Mai 1991)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 9. April 1986, Übernahme: 28. April 1986)
  • Ehrenzeichen der B'nai Brith Maimonides-Loge Wien (Übernahme: 25. Juni 1991)
  • Preis der Stadt Wien für Medizin (Verleihung: 24. Mai 1994, Übernahme: 16. November 1994)
  • Sachbuchpreis der Buchgemeinschaft Donauland (Übernahme: 5. November 1984)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 29. Juli 1986, Übernahme: 26. November 1986)
  • Dr. Karl Renner-Preis für Publizistik (Verleihung: 1961)

  • Präsident der internationalen Vereinigung für Selbstmordverhütung (1960)
  • Präsident der Österreichischen Gesellschaft für klinische psychosomatische Medizin (1978)

Ringel Erwin, * 27. April 1921 Temesvar, Rumänien, † 28. Juli 1994 Bad Kleinkirchheim, Kärnten (Zentralfriedhof, Ehrengrab), Psychiater, Psychologe und Neurologe.

Biografie

Kam 1922 nach Wien, besuchte hier das Gymnasium und schloss sich als aktives Mitglied der katholischen Jugend an, weshalb er 1938 von der Gestapo verhaftet wurde. Später wurde Ringel zum Kriegsdienst eingezogen (er entging mit Mühe einem Militärgerichtsverfahren wegen Verweigerung des Schießbefehls), studierte schließlich an der Universität Wien Medizin (Dr. med. univ. 1946) und beendete bei dem aus den USA zurückgekehrten Hans Hoff seine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie.

1948 begann er mit dem Aufbau des Wiener Kriseninterventionszentrums für Gefährdete; zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten gehört jene über Selbstmordverhütung (Erarbeitung des sogenannten präsuizidalen Syndroms, unter dem er die Summe von Erscheinungen verstand, die einen Suizidgefährdeten beherrschen).

Nach Habilitierung wurde er 1973 ao. und 1981 o. Prof. für medizinische Psychologie an der Universität Wien; er gehörte zu den Psychoanalytikern nach der Schule Alfred Adlers, beschäftigte sich unter anderem mit Neurosenbildung im Kindesalter und der Kunst als lebensgestaltendes Prinzip. Er meldete sich immer wieder auch zu alltagspolitischen Problemen zu Wort, galt als entschiedener Verfechter einer demokratischen Gesellschaft sowie als Kämpfer gegen Faschismus und Neofaschismus und engagierte sich für Minderheiten.

Zu seinen Veröffentlichungen gehören: Neue Untersuchungen zum Selbstmordproblem (1961), Selbstbeschädigung durch Neurose (1973), Die österreichische Seele (1984), Die Kärntner Seele (1988), Medizinische Psychologie (1990), Unbewußt – höchste Lust. Die Oper als Spiegelbild des Lebens (1990); mit Alfred Kirchmayr publizierte er "Religionsverlust durch religiöse Erziehung"; Aufsehen erregte er mit seiner Studie "Der fehlgeleitete Patient". Karl-Renner-Preis (1961); Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1986); Goldenes Ehrenzeichen (1986); Bürger der Stadt Wien (19. April 1991); Preis der Stadt Wien (1994).

Erwin-Ringel-Park

Links

Wikipedia: Erwin Ringel

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1987
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1980/1981. Wien: Selbstverlag der Universität 1980/1981, S. 123 f.
  • Ulrich Kropiunigg [Hg.]: Erwin Ringel. Die wichtigsten Schriften. Mit Kommentaren von seinen Schülern, Freunden und Weggefährten. Wien [u.a.]: Ueberreuter 1991
  • Salzburger Nachrichten, Österreich Ausgabe, 29.07.1994, S. 3
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 87
  • Handschriften-Sammlung Institut für Geschichte der Medizin Universität Wien (Lebenslauf, Werkverzeichnis)