Eric R. Kandel: Unterschied zwischen den Versionen

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Eric Kandel wurde 7. November 1929 als Erich Kandel. Er war der zweite Sohn von Charlotte Zimels und Hermann Kandel in Wien geboren. Zehn Jahre später musste die jüdische Familie vor den Nationalsozialisten in die USA flüchten. Hier änderte er seinen Vornahmen von Erich in Eric.  
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Eric R. Kandel wurde 7. November 1929 als Erich Richard Kandel. Er war der zweite Sohn von Charlotte Zimels und Hermann Kandel in Wien geboren. Zehn Jahre später musste die jüdische Familie vor den Nationalsozialisten in die USA flüchten. Hier änderte er seinen Vornahmen von Erich in Eric.  
  
 
Als einer von zwei Schülern wurde er unter mehr als 1400 Bewerbern für ein Studienstipendium an der Harvard University ausgewählt, wo er zunächst europäische Geschichte und Literatur studierte. 1945 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Herbst 1952 wechselte Kandel auf die New York University, um dort Medizin zu studieren und schließlich Psychoanalytiker zu werden. Gegen Ende seiner Studienzeit entschied er sich jedoch, anders als die meisten anderen Psychiatriestudenten seiner Zeit, nicht die psychologischen, sondern die biologischen Vorgänge des Gehirns genauer zu erforschen. Seine Forschungstätigkeit führte ihn an verschiedene namhafte amerikanische Universitäten und nach Paris.
 
Als einer von zwei Schülern wurde er unter mehr als 1400 Bewerbern für ein Studienstipendium an der Harvard University ausgewählt, wo er zunächst europäische Geschichte und Literatur studierte. 1945 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Herbst 1952 wechselte Kandel auf die New York University, um dort Medizin zu studieren und schließlich Psychoanalytiker zu werden. Gegen Ende seiner Studienzeit entschied er sich jedoch, anders als die meisten anderen Psychiatriestudenten seiner Zeit, nicht die psychologischen, sondern die biologischen Vorgänge des Gehirns genauer zu erforschen. Seine Forschungstätigkeit führte ihn an verschiedene namhafte amerikanische Universitäten und nach Paris.

Version vom 11. Juli 2018, 14:42 Uhr

Daten zur Person
Personenname Kandel, Eric R.
Abweichende Namensform Kandel, Eric Richard
Titel Prof., M.D.
Geschlecht männlich
PageID 36852
GND 113801955
Wikidata
Geburtsdatum 7. November 1929
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Neurowissenschaftler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.07.2018 durch WIEN1.lanm09was


  • 9., Severingasse 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (Verleihung: 2000)
  • Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft (Verleihung: 2005)
  • Ehrenpreis des Viktor Frankl Instituts der Stadt Wien (Verleihung: 2008)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 30. Oktober 2008, Übernahme: 2. Juni 2009)
  • Albert Lasker Award for Basic Medical Research (Verleihung: 1983)
  • Gairdner Foundation International Award (Verleihung: 1987)
  • NAS Award for Scientific Reviewing (Verleihung: 1988)
  • Jean-Louis-Signoret-Preis (Verleihung: 1992)
  • Ralph-W.-Gerard-Preis (Verleihung: 1997)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2012)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Verleihung: 6. Juni 2013)
  • Ehrendoktorat der Medizinischen Universität Wien (Übernahme: 24. April 2018)
  • Österreichisches Wissenschaftsbuch des Jahres (Verleihung: 2018)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 6. November 2019)


  • Mitglied der National Academy of Sciences USA (1974)
  • Präsident der Society for Neuroscience (1980 bis 1981)
  • Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (1989)
  • auswärtiges Mitglied der Royal Society (2013)

Eric Kandel, * 7. November 1929 Wien, Neurowissenschaftler, Nobelpreisträger (2000), Ehrenbürger der Stadt Wien.

Biographie

Eric R. Kandel wurde 7. November 1929 als Erich Richard Kandel. Er war der zweite Sohn von Charlotte Zimels und Hermann Kandel in Wien geboren. Zehn Jahre später musste die jüdische Familie vor den Nationalsozialisten in die USA flüchten. Hier änderte er seinen Vornahmen von Erich in Eric.

Als einer von zwei Schülern wurde er unter mehr als 1400 Bewerbern für ein Studienstipendium an der Harvard University ausgewählt, wo er zunächst europäische Geschichte und Literatur studierte. 1945 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Herbst 1952 wechselte Kandel auf die New York University, um dort Medizin zu studieren und schließlich Psychoanalytiker zu werden. Gegen Ende seiner Studienzeit entschied er sich jedoch, anders als die meisten anderen Psychiatriestudenten seiner Zeit, nicht die psychologischen, sondern die biologischen Vorgänge des Gehirns genauer zu erforschen. Seine Forschungstätigkeit führte ihn an verschiedene namhafte amerikanische Universitäten und nach Paris.

Durch Versuche mit Meeresschnecken konnte Kandel die Funktion von Synapsen nachweisen. Seine Erforschung des Nervensystems und des Gehirns führte zur Entdeckung eines Proteins, das eine Schlüsselrolle beim Lernen und Erinnern spielt. 1974 wurde Kandel Professor an der Columbia University in New York und Mitglied der National Academy of Sciences der USA. 1983 half Kandel, das Howard Hughes Medical Institute für molekulare Neurowissenschaften der Columbia University aufzubauen.

2000 wurde Eric Kandel mit dem Nobelpreis für Medizin (zusammen mit Arvid Carlsson und Paul Greengard) ausgezeichnet. Er ist Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst und seit 2009 Ehrenbürger der Stadt Wien. Seit 2007 ist Kandel Kuratoriumsmitglied des Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg.

Eric Kandel gelang es, sich mit der Heimat seiner Kindheit ein Stück zu versöhnen, und er nahm auch wieder, zusätzlich zu seiner US-amerikanischen, die österreichische Staatsbürgerschaft an.

In mehreren Portraits wird Kandel als "Rockstar der Neurowissenschaften" bezeichnet – das ist nicht zuletzt durch seine Arbeit als Co-Moderator der in den USA äußerst populären Fernsehserie "The Brain" zurückzuführen. Der Nobelpreisträger hält auch immer wieder allgemeinverständliche Vorträge, zum Beispiel im Rahmen der Wiener Vorlesungen.

Literatur

Links