Eric R. Kandel

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Daten zur Person
Personenname Kandel, Eric R.
Abweichende Namensform Kandel, Eric Richard; Kandel, Erich Richard
Titel Prof., M.D., Dr. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 36852
GND 113801955
Wikidata Q155529
Geburtsdatum 7. November 1929
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Neurowissenschaftler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


  • 9., Severingasse 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mitglied der National Academy of Sciences USA (1974)
  • Präsident der Society for Neuroscience (1980, bis: 1981)
  • Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (1989)
  • auswärtiges Mitglied der Royal Society (2013)

  • Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (Verleihung: 2000)
  • Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft (Verleihung: 2005)
  • Ehrenpreis des Viktor Frankl Instituts der Stadt Wien (Verleihung: 2008)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 30. Oktober 2008, Übernahme: 2. Juni 2009)
  • Albert Lasker Award for Basic Medical Research (Verleihung: 1983)
  • Gairdner Foundation International Award (Verleihung: 1987)
  • NAS Award for Scientific Reviewing (Verleihung: 1988)
  • Jean-Louis-Signoret-Preis (Verleihung: 1992)
  • Ralph-W.-Gerard-Preis (Verleihung: 1997)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2012)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Verleihung: 6. Juni 2013)
  • Ehrendoktorat der Medizinischen Universität Wien (Übernahme: 24. April 2018)
  • Österreichisches Wissenschaftsbuch des Jahres (Verleihung: 2018)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 6. November 2019)


Eric Kandel, * 7. November 1929 Wien, Neurowissenschaftler, Nobelpreisträger.

Biografie

Eric R. Kandel wurde am 7. November 1929 als Erich Richard Kandel in Wien geboren. Er war der zweite Sohn von Charlotte Zimels und Hermann Kandel. Zehn Jahre später musste die jüdische Familie vor den Nationalsozialisten in die USA flüchten. Hier änderte Kandel seinen Vornamen von Erich in Eric.

Als einer von zwei Schülern wurde er unter mehr als 1400 Bewerbern für ein Studienstipendium an der Harvard University ausgewählt, an der er zunächst europäische Geschichte und Literatur studierte. 1945 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Herbst 1952 wechselte Eric Kandel auf die New York University, um dort Medizin zu studieren und schließlich Psychoanalytiker zu werden. Gegen Ende seiner Studienzeit entschied er sich jedoch, anders als die meisten anderen Psychiatriestudenten seiner Zeit, nicht die psychologischen, sondern die biologischen Vorgänge des Gehirns genauer zu erforschen. Seine Forschungstätigkeit führte ihn an verschiedene namhafte amerikanische Universitäten und nach Paris.

Durch Versuche mit Meeresschnecken konnte Kandel die Funktion von Synapsen nachweisen. Seine Erforschung des Nervensystems und des Gehirns führte zur Entdeckung eines Proteins, das eine Schlüsselrolle beim Lernen und Erinnern spielt. 1974 wurde Kandel Professor an der Columbia University in New York und Mitglied der National Academy of Sciences der USA. 1983 half er, das Howard Hughes Medical Institute für molekulare Neurowissenschaften der Columbia University aufzubauen.

In mehreren Porträts wird Kandel als "Rockstar der Neurowissenschaften" bezeichnet – das ist nicht zuletzt auf seine Arbeit als Co-Moderator der in den USA äußerst populären Fernsehserie "The Brain" zurückzuführen. Der Nobelpreisträger hält zudem immer wieder allgemein verständliche Vorträge, zum Beispiel im Rahmen der Wiener Vorlesungen. 2006 veröffentlichte Kandel unter dem Titel "In Search of Memory. The Emergence of a New Science of Mind" seine Autobiografie.

2000 wurde Eric Kandel mit dem Nobelpreis für Medizin (zusammen mit Arvid Carlsson und Paul Greengard) ausgezeichnet. Er ist Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst sowie seit 2009 Ehrenbürger der Stadt Wien, außerdem erhielt er zahlreiche weitere Auszeichnungen. Er fungierte zeitweilig als Kuratoriumsmitglied des Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg.

Sein Buch "Was ist der Mensch? Störungen des Gehirns und was sie über die menschliche Natur verraten" war österreichisches Wissenschaftsbuch des Jahres 2019 in der Kategorie Medizin/Biologie. Ein Zentrum für Präzisionsmedizin an der Medizinischen Universität Wien wurde nach dem Nobelpreisträger benannt.

Literatur

Weblinks