Emilie Turecek: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Fiakermilli, volkstümlicher Name der Emilie Turecek, geborene Pem(m)er, * 30. Juni 1846 | + | Fiakermilli, volkstümlicher Name der Emilie Turecek, geborene Pem(m)er, * 30. Juni 1846 Wien, † 13. Mai 1889 Wien, Volkssängerin, Gatte (21. Oktober 1874) Ludwig Demel, Fiaker. Sie sang unter anderem in den Thaliasälen (16, Grundsteingasse), in den Drei-Engel-Sälen (4, Große Neugasse) und beim [[Zum Sperl|Sperl]] (2) und trat stets in prall anliegendem Jockeydress, die Reitgerte in der Hand, gestiefelt und gespornt, auf. Über ihr zynisches sittenloses Wesen hat sich Schlögl sehr ereifert, ohne sich der fesselnden Wirkung ihrer Persönlichkeit entzogen zu haben. [[Victor Léon|Viktor Leon]] führte die Fiakermilli in sein Volksstück „Wiener Volkssänger" ein (1920), [[Hugo von Hofmannsthal|Hofmannsthal]] verwendete sie als Bühnenfigur (in „Arabella", vertont 1933 von Richard Strauss); Volksstück „Die Fiakermilli" von [[Martin Costa]] (Uraufführung 15. Dezember 1945 Bürgertheater). Oftmals (auch anachronistisch) in Filme eingebaut (zum Beispiel „Schrammeln", 1944). |
==Literatur== | ==Literatur== |
Version vom 15. Mai 2020, 13:35 Uhr
Fiakermilli, volkstümlicher Name der Emilie Turecek, geborene Pem(m)er, * 30. Juni 1846 Wien, † 13. Mai 1889 Wien, Volkssängerin, Gatte (21. Oktober 1874) Ludwig Demel, Fiaker. Sie sang unter anderem in den Thaliasälen (16, Grundsteingasse), in den Drei-Engel-Sälen (4, Große Neugasse) und beim Sperl (2) und trat stets in prall anliegendem Jockeydress, die Reitgerte in der Hand, gestiefelt und gespornt, auf. Über ihr zynisches sittenloses Wesen hat sich Schlögl sehr ereifert, ohne sich der fesselnden Wirkung ihrer Persönlichkeit entzogen zu haben. Viktor Leon führte die Fiakermilli in sein Volksstück „Wiener Volkssänger" ein (1920), Hofmannsthal verwendete sie als Bühnenfigur (in „Arabella", vertont 1933 von Richard Strauss); Volksstück „Die Fiakermilli" von Martin Costa (Uraufführung 15. Dezember 1945 Bürgertheater). Oftmals (auch anachronistisch) in Filme eingebaut (zum Beispiel „Schrammeln", 1944).
Literatur
- Mauriz Schuster: Alt-Wienerisch. Ein Wörterbuch veraltender und veraltetet Wiener Ausdrücke und Redensarten. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 58 f.
- Friedrich Schlögl: Wiener-Blut. Kleine Culturbilder aus dem Volksleben der alten Kaiserstadt an der Donau. Wien: Rosner 1873, S. 122 ff.
- Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 154 f.
- Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966