Emilie Flöge
Emilie Louise Flöge, * 30. August 1874, † 26. Mai 1952 Wien, Modesaloninhaberin, Modeschöpferin, Tochter des Meerschaumfabrikanten Hermann Flöge, Gefährtin Gustav Klimts (den sie 1891 kennenlernte). 1904 übersiedelte Flöge, die seit ihrer Kindheit mit der Familie Klimt bekannt war, mit ihrer Schneiderwerkstätte von der Neubaugasse in den Salon „Schwestern Flöge" im Haus des Cafés Casapiccola (1, Mariahilfer Straße 1b) und gründete hier am 1. Juli 1904 mit ihren Schwestern Pauline (* 1864, † 1917) und Helene (* 1871, † 1936; mit Klimts Bruder Ernst [* 3. Jänner 1864] verheiratet [1891]) den Modesalon „Schwestern Flöge", den Josef Hoffmann als Gesamtkunstwerk der Avantgarde gestaltete. Der Salon, in dem sie zeitweise 80 Schneiderinnen und drei Zuschneider beschäftigte, war auf die Bedürfnisse von Aristokratie und Geldadel ausgerichtet und bestand bis 1938; Flöge reiste zweimal jährlich in die Modezentren von Paris und London. Sie führte als Mannequin ihre eigenen Modelle vor; über 20 Kleiderentwürfe stammten von Klimt selbst. Flöge besaß auch eine Textil- und Kunstgewerbesammlung, deren Exponate im Salon in Vitrinen zur Schau gestellt waren (darunter Werke der Wiener Werkstätte). Die Sommermonate verbrachte Flöge 1900-1912 und 1914-1917 mit Klimt am Attersee. 1912 malte Klimt das Porträt von Emilie Flöge; er starb am 6. Februar 1918. Das Historisches Museum der Stadt Wien erwarb von Wolfgang Fischer (London) den Nachlaß.
Literatur
- GBÖ;
- Kat. HM 112 (1989; E. F. u. Gustav Klimt. Doppelporträt in Ideallandschaft);
- W. um 1900 (Kat.);
- Gmeiner-Pirhofer, 226;
- amk, H. 186/187 (1983), 8ff.;
- H. 188, 28ff.;
- H. 190/191, 54ff;
- Pers.-Bibl.