Elisabeth von Matt: Unterschied zwischen den Versionen

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Elisabeth von Matt wurde am 20. August 1762 als Tochter des kaiserlichen Hofarztes Ignaz Hum(e)lauer und dessen Frau Elisabeth geboren. Humelauer, Sohn eines Schneiders, war erst zwei Jahre davor nobilitiert worden.  
 
Elisabeth von Matt wurde am 20. August 1762 als Tochter des kaiserlichen Hofarztes Ignaz Hum(e)lauer und dessen Frau Elisabeth geboren. Humelauer, Sohn eines Schneiders, war erst zwei Jahre davor nobilitiert worden.  
 
Am 2. Oktober 1784 heiratete Elisabeth den aus Konstanz stammenden Juristen Ignaz von Matt (1740-1814). 1789 war Matt kaiserlischer Rat, 1793 wurde er in den Freiherrenstand erhoben. Elisabeth und Ignaz von Matt hatten drei Töchter: Maria Regina, Karoline und Wilhelmine.  
 
Am 2. Oktober 1784 heiratete Elisabeth den aus Konstanz stammenden Juristen Ignaz von Matt (1740-1814). 1789 war Matt kaiserlischer Rat, 1793 wurde er in den Freiherrenstand erhoben. Elisabeth und Ignaz von Matt hatten drei Töchter: Maria Regina, Karoline und Wilhelmine.  
In ihrem Wohnhaus richtete sich Elisabeth von Matt eine private Sternwarte ein. Sie war in Wiener Astronomenkreisen bestens vernetzt. Besonders [[Johann Tobias Bürg]] wurde ihr wissenschaftlicher Mentor.  
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In ihrem Wohnhaus richtete Elisabeth von Matt eine private Sternwarte ein. Sie war in Wiener Astronomenkreisen bestens vernetzt. Besonders [[Johann Tobias Bürg]] wurde ihr wissenschaftlicher Mentor.  
 
Mit Hilfe von Koordinatenbestimmungen ermittelte Elisabeth von Matt zunächst den Standort ihrer Sternwarte (an der heutigen Adresse 1., Kumpfgasse 1 / Schulerstraße 18). Gemeinsam mit Bürg unternahm sie Forschungsreisen durch das Fichtelgebirge und in die Oberpfalz. Auch einen Kuraufhalt in Karlsbad nutzte sie zu exakten Landvermessungen. Zurück in Österreich ermittelte sie 1810 die genaue Lage von Bruck an der Leitha.
 
Mit Hilfe von Koordinatenbestimmungen ermittelte Elisabeth von Matt zunächst den Standort ihrer Sternwarte (an der heutigen Adresse 1., Kumpfgasse 1 / Schulerstraße 18). Gemeinsam mit Bürg unternahm sie Forschungsreisen durch das Fichtelgebirge und in die Oberpfalz. Auch einen Kuraufhalt in Karlsbad nutzte sie zu exakten Landvermessungen. Zurück in Österreich ermittelte sie 1810 die genaue Lage von Bruck an der Leitha.
 
Die Ergebnisse ihrer astronomischen Beobachtungen und ihrer geographischen Bestimmungen veröffentlichte Elisabeth von Matt in Johann Elert Bodes “Berliner Astronomischem Jahrbuch“.  
 
Die Ergebnisse ihrer astronomischen Beobachtungen und ihrer geographischen Bestimmungen veröffentlichte Elisabeth von Matt in Johann Elert Bodes “Berliner Astronomischem Jahrbuch“.  
Auch außerhalb von Astronomenzirkeln nahm Elisabeth Matt am gesellschaftlichen Leben regen Anteil. Sie führte in ihrem Haus einen Salon, in dem sich einmal wöchentlich die Intellektuellen Wiens getroffen haben.
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Auch außerhalb von Astronomenzirkeln nahm Elisabeth Matt am gesellschaftlichen Leben regen Anteil. Sie führte in ihrem Haus einen Salon, in dem sich einmal wöchentlich die Intellektuellen Wiens trafen.
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Der am 24. September 1960 entdeckte Asteroid 9816 wurde nach der Astronomin “von Matt“ benannt.
 
Der am 24. September 1960 entdeckte Asteroid 9816 wurde nach der Astronomin “von Matt“ benannt.
  

Version vom 11. März 2015, 13:11 Uhr

Daten zur Person
Personenname Matt, Elisabeth von
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 42465
GND 116838671
Wikidata
Geburtsdatum 20. August 1762
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1. März 1814
Sterbeort Wien
Beruf Astronomin, Geodätin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.03.2015 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Schulerstraße 18 (Wirkungsadresse)
  • 1., Kumpfgasse 1 (Wirkungsadresse)
  • 1., Schulerstraße 18 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Elisabeth von Matt, * 20. August 1762 Wien, + 1. März 1814 Wien. Astronomin, Geodätin

Biographie

Elisabeth von Matt wurde am 20. August 1762 als Tochter des kaiserlichen Hofarztes Ignaz Hum(e)lauer und dessen Frau Elisabeth geboren. Humelauer, Sohn eines Schneiders, war erst zwei Jahre davor nobilitiert worden. Am 2. Oktober 1784 heiratete Elisabeth den aus Konstanz stammenden Juristen Ignaz von Matt (1740-1814). 1789 war Matt kaiserlischer Rat, 1793 wurde er in den Freiherrenstand erhoben. Elisabeth und Ignaz von Matt hatten drei Töchter: Maria Regina, Karoline und Wilhelmine.

In ihrem Wohnhaus richtete Elisabeth von Matt eine private Sternwarte ein. Sie war in Wiener Astronomenkreisen bestens vernetzt. Besonders Johann Tobias Bürg wurde ihr wissenschaftlicher Mentor. Mit Hilfe von Koordinatenbestimmungen ermittelte Elisabeth von Matt zunächst den Standort ihrer Sternwarte (an der heutigen Adresse 1., Kumpfgasse 1 / Schulerstraße 18). Gemeinsam mit Bürg unternahm sie Forschungsreisen durch das Fichtelgebirge und in die Oberpfalz. Auch einen Kuraufhalt in Karlsbad nutzte sie zu exakten Landvermessungen. Zurück in Österreich ermittelte sie 1810 die genaue Lage von Bruck an der Leitha. Die Ergebnisse ihrer astronomischen Beobachtungen und ihrer geographischen Bestimmungen veröffentlichte Elisabeth von Matt in Johann Elert Bodes “Berliner Astronomischem Jahrbuch“.

Auch außerhalb von Astronomenzirkeln nahm Elisabeth Matt am gesellschaftlichen Leben regen Anteil. Sie führte in ihrem Haus einen Salon, in dem sich einmal wöchentlich die Intellektuellen Wiens trafen.

Der am 24. September 1960 entdeckte Asteroid 9816 wurde nach der Astronomin “von Matt“ benannt.

Literatur

  • Peter Brosche, Klaralinda Ma-Kicher: Die Wiener Astronomin Elisabeht von Matt (1762-1814). In: Wiener Geschichtsblätter 67, Jg., Heft 3/2012, S. 259-273
  • Die Geschichte der Universitätssternwarte Wien. Hrsg. von Jürgen Hamel, Isolde Müller und Thomas Posch. Frankfurt: Harri Deutsch 2010
  • Blick zurück ins Universum. Die Geschichte der österreichischen Astronomie in Biographien. Wien: Österreichisches Staatsarchiv [2009]
  • Wikipdia (engl.): 9816 von Matt. URL: http://en.wikipedia.org/wiki/9816_von_Matt [Stand: 11.03.2015]