Elisabeth von Matt

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Elisabeth von Matt, um 1795
Daten zur Person
Personenname Matt, Elisabeth von
Abweichende Namensform Humelauer, Elisabeth; Humlauer, Elisabeth
Titel Freiin
Geschlecht weiblich
PageID 42465
GND 116838671
Wikidata Q17311604
Geburtsdatum 20. August 1762
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1. März 1814
Sterbeort Wien
Beruf Astronomin, Geodätin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Elisabeth_von_Matt.jpg
Bildunterschrift Elisabeth von Matt, um 1795
  • 1., Schulerstraße 18 (Wirkungsadresse)
  • 1., Kumpfgasse 1 (Wirkungsadresse)
  • 1., Schulerstraße 18 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Das Stainhofer'sche Haus in der Schulerstraße. Im Turm des Hauses war vermutlich die Privatsternwarte von Elisabeth von Matt untergebracht.

Elisabeth von Matt, * 20. August 1762 Wien, † 1. März 1814 Wien, Astronomin, Geodätin.

Biografie

Elisabeth von Matt kam am 20. August 1762 als Tochter des kaiserlichen Hofarztes Ignaz Hum(e)lauer und dessen Frau Elisabeth zur Welt. Ihr Vater, Sohn eines Schneiders, war erst zwei Jahre vor ihrer Geburt nobilitiert worden. Am 2. Oktober 1784 heiratete Elisabeth den aus Konstanz stammenden Juristen Ignaz von Matt (1740–1814). Ihr Ehemann, 1789 als kaiserlicher Rat tituliert, wurde 1793 in den Freiherrenstand erhoben. Das Ehepaar hatte drei Töchter: Maria Regina, Karoline und Wilhelmine.

Elisabeth von Matt betrieb spätestens ab 1804 in ihrem Wohnhaus eine private Sternwarte, die besser als die Universitätssternwarte ausgestattet war. Mit Hilfe von Koordinatenbestimmungen ermittelte sie zunächst den Standort ihrer Sternwarte (heutige Adresse: Kumpfgasse 1 / Schulerstraße 18). Die Freifrau war in Wiener Astronomenkreisen bestens vernetzt. Besonders Johann Tobias Bürg wurde ihr wissenschaftlicher Mentor und enger Vertrauter. Gemeinsam mit ihm unternahm sie Vermessungsreisen in die Umgebung von Wien (1810 ermittelte sie die genaue Lage von Bruck an der Leitha), durch das Fichtelgebirge und in die Oberpfalz. Auch gemeinsame Aufenthalte in den westböhmischen Kurorten wurden mit Forschungen verbunden. Die Ergebnisse ihrer astronomischen Beobachtungen und ihrer geographischen Bestimmungen veröffentlichte Elisabeth von Matt in Johann Elert Bodes "Berliner Astronomischem Jahrbuch" und in der von Franz Xaver von Zach herausgegebenen "Monatliche[n] Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde".

Auch außerhalb des Fachumfelds nahm Elisabeth von Matt am gesellschaftlichen Leben regen Anteil. Sie führte in ihrem Haus einen Salon, in dem sich einmal wöchentlich die Intellektuellen Wiens trafen und in dem unter anderen Karoline Pichler verkehrte.

Elisabeth von Matt verstarb am 1. März 1814 in ihrem Haus, das zu diesem Zeitpunkt die Konskriptionsnummer 874 trug. Der am 24. September 1960 entdeckte Asteroid 9816 wurde nach der Astronomin "von Matt" benannt.

Quellen

Literatur

Weblinks