Eduard Hanslick: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „|Grabstelle=“ durch „|Friedhof=“)
Zeile 7: Zeile 7:
 
|Sterbedatum=07.08.1904
 
|Sterbedatum=07.08.1904
 
|Sterbeort=Baden bei Wien
 
|Sterbeort=Baden bei Wien
|Grabstelle=Zentralfriedhof
+
|Friedhof=Zentralfriedhof
 
|Beruf=Musikkritiker; Musikhistoriker; Musikforscher
 
|Beruf=Musikkritiker; Musikhistoriker; Musikforscher
 
|Verkehrsfläche=Eduard-Hanslick-Gasse
 
|Verkehrsfläche=Eduard-Hanslick-Gasse

Version vom 17. Dezember 2014, 23:15 Uhr

Denkmal von Eduard Hanslick an der Wiener Universität (Aufnahme 1913)
Daten zur Person
Personenname Hanslick, Eduard
Abweichende Namensform
Titel Dr.jur., ao. Prof., o. Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 3740
GND
Wikidata
Geburtsdatum 11. September 1825
Geburtsort Prag
Sterbedatum 7. August 1904
Sterbeort Baden bei Wien
Beruf Musikkritiker, Musikhistoriker, Musikforscher
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
Bildname Eduardhanslick-denkmal.jpg
Bildunterschrift Denkmal von Eduard Hanslick an der Wiener Universität (Aufnahme 1913)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Hanslick, * 11. September 1825 Prag, † 7. August 1904 Baden bei Wien (Wiener Zentralfriedhof, Grab 18/1/9), Musikkritiker, Musikhistoriker, Musikforscher. Nach Musikunterricht bei Tomaschek in Prag studierte Hanslick Jus (Dr. jur. 1849) und wurde Staatsbeamter. 1848 begann seine publizistische Tätigkeit, zuerst als Musikreferent der "Wiener Zeitung", 1853-1864 als Musikkritiker für „Die Presse", ab 1864 für die „Neue Freie Presse" (deren Feuilleton durch Hanslick führend wurde). Bereits 1856 habilitierte sich Hanslick für Ästhetik und Geschichte der Musik an der Universität Wien (1861 ao., 1870-1895 o. Prof. für Ästhetik und Geschichte der Tonkunst). 1886 zum Hofrat ernannt, trat er 1895 in den Ruhestand. Hanslicks Kritiken waren von großem Einfluss auf das Wiener Musikleben. Er unterstützte Johannes Brahms, wandte sich jedoch in geradezu gehässiger Weise gegen Richard Wagner, Anton Bruckner und Franz Liszt (die die neudeutsche Richtung vertraten), wobei er seine persönliche Auffassung von Musikästhetik der romantischen entgegenstellte und der Musik jede geistige oder symbolische Bedeutung absprach (Wagner wollte daher ursprünglich dem Merker in den „Meistersingern" statt Beckmesser den Namen Hans Lick geben).

Hanslick veröffentlichte auch Beiträge in den „Literaturblättern", den „Sonntagsblättern" und verschiedenen Musikzeitungen. Bei der Herausgabe des „Kronprinzenwerkes" über „Die österreich-ungarische Monarchie" fungierte er als musikalischer Fachreferent, bei den Weltausstellungen in Paris (1867, 1878) und Wien (1873) bekleidete er das Amt eines Jurors der musikalischen Abteilung. Von seinen Veröffentlichungen sind die „Geschichte des Wiener Concertwesens" (zwei Bände, 1869/1870), die Kritikenzusammenfassungen „Die Moderne Oper" (neun Bände, 1875-1900), die Memoiren „Aus meinem Leben" (zwei Bände, Berlin 1894) sowie die Bekenntnis- und Streitschrift „Vom Musikalisch-Schönen. Ein Beitrag zur Revision der Ästhetik der Tonkunst" (Leipzig 1854, 1922) hervorzuheben; in letzterer entwickelte er eine Theorie der absoluten Instrumentalmusik, was ihn frühzeitig bekannt gemacht hatte. Hofrat (1886), Ritter des Leopold-Ordens und des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse, Medaille für Wissenschaft und Kunst.

Hanslickdenkmal, Eduard-Hanslick-Gasse


Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow, Band 2 1892 ff.
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil A-K. Mainz: Schott 1959
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Rudolf Schäfke: Eduard Hanslick und die Musikästhetik. Leipzig: Breitkopf & Härtel 1922
  • Dorothea Glatt: Zur geschichtlichen Bedeutung der Musikästhetik Eduard Hanslicks. München: Katzbichler 1972
  • Eberhard Stange: Die Musikanschauung Eduard Hanslicks in seinen Kritiken und Aufsätzen. Eine Studie zur musikalisch-geistigen Situation des 19. Jahrhunderts. Diss., Univ. Münster, Phil. Fakult. v. 29. Juli 1954. Münster 1954
  • Dieter Breitkreuz: Die musikästhetischen Anschauungen Eduard Hanslicks und ihre Gültigkeit in der Gegenwart. Phil. Diss. Univ. Halle. Halle 1969
  • Felix Printz: Zur Würdigung des musikästhetischen Formalismus Eduard Hanslicks. München: Borna-Leipzig 1918, Zugl. Phil. Diss. Univ. München
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, Register
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 1: Von der Revolution zur Gründerzeit 1848-1880. Wien: Amt der Niederösterr. Landesregierung 1984, S. 448 f.
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 56