Dornbacher Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Dornbacher Friedhof ([[17]]., [[Alszeile]] 28). '''1)''' Ursprünglich hatte sich der Ortsfriedhof von [[Dornbach]] unmittelbar neben der Pfarrkirche am Rupertusplatz ([[Dornbacher Kirche]]) befunden; 1784 wurde er von der Schließung ausgenommen, 1814 jedoch geschlossen. - '''2)''' 1814 legte man außerhalb der Ortschaft in der Gegend der heutigen [[Braungasse]] und [[Oberwiedenstraße]] einen neuen Friedhof an; 1871 erweitert, musste seine Belegung 1883 aus sanitären Gründen eingestellt werden, 1903 wurde er endgültig aufgelassen; an seiner Stelle befinden sich heute eine Kindertageserholungsstätte und eine Kleingartensiedlung. - '''3)''' Das rasche Wachsen Dornbachs in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts machte die Anlage des heutigen Friedhofs notwendig; er wurde am 26. Juli 1883 geweiht; aufgrund der Friredhofordnung vom 1. Dezember 1882 war er für alle Konfessionen und für Konfessionslose bestimmt. Ebenso wie der [[Hernalser Friedhof]] befindet er sich in einem stark ansteigenden, für Friedhofszwecke wenig geeigneten Gelände (Abhang zur Als). Erweiterungen erfolgten 1897, 1902, 1919 und 1929 (Urnengrabstellen, Umgestaltung der Aufbahrungshalle), später noch 1952-1954, 1964 (unter Einbeziehung eines bereits 1957 erworbenen Grundstücks) und 1975-1979. 1966-1968 wurde die Aufbahrungshalle nach Plänen von Josef Strelec umgebaut (Innengestaltung von [[Erich Boltenstern]], Apsisausstattung von Hermann Bauch). Auf dem Dornbacher Friedhof wurde unter anderem bestattet: der Kunst- und Musikverleger [[Domenico Artaria|Dominik Artaria]] († 1842), der Chirurg [[Robert Gersuny]] († 1924), die Industriellen [[Julius Meinl II.]] († 1944) und [[Josef Manner]] († 1948), der Musiker [[Jakob Dont]] († 1888), der Komponist [[Josef Matthias Hauer]] († 1959) und der Hofzuckerbäcker [[Christoph Demel]] († 1888). Die Gräber der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] [[Juliputsch|Juliputschisten]] von 1934 (Otto Planetta, Franz Holzweber) wurden 1945 durch [[Bombenangriffe|Bombentreffer]] zerstört. Der Dornbacher Friedhof liegt unmittelbar neben dem heutigen Hernalser Friedhof.
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Ebenso wie der [[Hernalser Friedhof]] befindet er sich in einem stark ansteigenden, für Friedhofszwecke wenig geeigneten Gelände (Abhang zur Als). Erweiterungen erfolgten 1897, 1902, 1919 und 1929 (Urnengrabstellen, Umgestaltung der Aufbahrungshalle), später noch 1952-1954, 1964 (unter Einbeziehung eines bereits 1957 erworbenen Grundstücks) und 1975-1979. 1966-1968 wurde die Aufbahrungshalle nach Plänen von Josef Strelec umgebaut (Innengestaltung von [[Erich Boltenstern]], Apsisausstattung von Hermann Bauch).  
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Siehe auch: [[Dornbacher Friedhöfe]], [[Alter Dornbacher Friedhof]], [[Neuer Dornbacher Friedhof]]
  
 
== Literatur ==
 
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Version vom 19. Januar 2022, 14:34 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1883
Datum bis
Name seit 26.07.1883
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Dornbach
Bezirk 17
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 8556
GND
WikidataID
Objektbezug Friedhöfe, Dornbacher Friedhöfe, Alter Dornbacher Friedhof, Neuer Dornbacher Friedhof
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.01.2022 durch WIEN1.lanm08pil

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48° 13' 40.44" N, 16° 18' 41.60" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Stadtplan Wien Kulturgut

Das rasche Wachsen Dornbachs in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts machte die Anlage des Friedhofs (17., Alszeile 28) notwendig, da der bisherige, 1814 angelegt Friedhof (17., Berein Braungasse / Oberwiedenstraße zu klein wurde und seine Belegung 1883 aus sanitären Gründen eingestellt werden musste. Der neue Friedhof wurde am 26. Juli 1883 geweiht; aufgrund der Friedhofsordnung vom 1. Dezember 1882 war er für alle Konfessionen und für Konfessionslose bestimmt.

Ebenso wie der Hernalser Friedhof befindet er sich in einem stark ansteigenden, für Friedhofszwecke wenig geeigneten Gelände (Abhang zur Als). Erweiterungen erfolgten 1897, 1902, 1919 und 1929 (Urnengrabstellen, Umgestaltung der Aufbahrungshalle), später noch 1952-1954, 1964 (unter Einbeziehung eines bereits 1957 erworbenen Grundstücks) und 1975-1979. 1966-1968 wurde die Aufbahrungshalle nach Plänen von Josef Strelec umgebaut (Innengestaltung von Erich Boltenstern, Apsisausstattung von Hermann Bauch).

Auf dem Dornbacher Friedhof wurde unter anderem bestattet: der Kunst- und Musikverleger Dominik Artaria († 1842), der Chirurg Robert Gersuny († 1924), die Industriellen Julius Meinl II. († 1944) und Josef Manner († 1948), der Musiker Jakob Dont († 1888), der Komponist Josef Matthias Hauer († 1959) und der Hofzuckerbäcker Christoph Demel († 1888). Die Gräber der nationalsozialistischen Juliputschisten von 1934 (Otto Planetta, Franz Holzweber) wurden 1945 durch Bombentreffer zerstört. Der Dornbacher Friedhof liegt unmittelbar neben dem heutigen Hernalser Friedhof.

Siehe auch: Dornbacher Friedhöfe, Alter Dornbacher Friedhof, Neuer Dornbacher Friedhof

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 147 f.
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Band 1. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992
  • Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 2
  • Wikipedia: Dornbacher Friedhof