Dominikanerbastei: Unterschied zwischen den Versionen
(15 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Bauwerk | {{Bauwerk | ||
− | |Art des Bauwerks=Sonstiges | + | |Art des Bauwerks=Sonstiges Bauwerk |
− | | | + | |Gemeindebau=Nein |
− | | | + | |Datum von=1431 |
+ | |Datum bis=1862 | ||
+ | |Datum bis unbekannt=Nein | ||
|Andere Bezeichnung=Predigerbastei, Stadtbastei, Bürgerbastei, Hollerstaudenbastei, Laurenzerbastei | |Andere Bezeichnung=Predigerbastei, Stadtbastei, Bürgerbastei, Hollerstaudenbastei, Laurenzerbastei | ||
|Benannt nach=Dominikaner | |Benannt nach=Dominikaner | ||
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | ||
+ | |Stadtplan Anzeige=Ja | ||
|Bildname=Dominikanerbastei.jpg | |Bildname=Dominikanerbastei.jpg | ||
|Bildunterschrift=Die Dominikanerbastei (1960) | |Bildunterschrift=Die Dominikanerbastei (1960) | ||
|Bildquelle=WStLA, Fotos des Presse- und Informationsdienstes, FC1: 60350/1 | |Bildquelle=WStLA, Fotos des Presse- und Informationsdienstes, FC1: 60350/1 | ||
− | |Bildrechte= | + | |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 |
+ | |Bildanordnung=untereinander | ||
+ | }} | ||
+ | {{Bild | ||
+ | |Bildname=Dominikanerbastei Nr.6.jpg | ||
+ | |Bildunterschrift=Detail der Fassade Dominikanerbastei 6 (1906) | ||
+ | |von Objekt=Begriff | ||
}} | }} | ||
{{Adresse | {{Adresse | ||
Zeile 24: | Zeile 33: | ||
|Straße=Wollzeile | |Straße=Wollzeile | ||
}} | }} | ||
− | Dominikanerbastei (1; auch Predigerbastei). | + | Dominikanerbastei ([[1]]; auch Predigerbastei). |
− | '''1)''' Befestigung, erbaut 1431 als Erdwerk (1544/1545 ummauert) und ursprünglich Stadtbastei (1546/1565) beziehungsweise Bürgerbastei (1565/1596) benannt, weil sie auf Kosten der Stadtgemeinde beziehungsweise der Bürger errichtet wurde. 1674 und 1770 findet sich die Bezeichnung Hollerstaudenbastei (Hausschild?), 1786 Dominikanerbastei (1854-1857 im Zuge des Baus der [[Franz-Joseph-Kaserne]] abgetragen). Die Dominikanerbastei reichte vom [[Dominikanerkloster]] (1, Barbaragasse) bis zum Stubentor (1, Wollzeile). | + | '''1)''' Befestigung, erbaut 1431 als Erdwerk (1544/1545 ummauert) und ursprünglich Stadtbastei (1546/1565) beziehungsweise Bürgerbastei (1565/1596) benannt, weil sie auf Kosten der Stadtgemeinde beziehungsweise der Bürger errichtet wurde. 1674 und 1770 findet sich die Bezeichnung Hollerstaudenbastei (Hausschild?), 1786 Dominikanerbastei (1854-1857 im Zuge des Baus der [[Franz-Joseph-Kaserne]] abgetragen). Die Dominikanerbastei reichte vom [[Dominikanerkloster]] (1, [[Barbaragasse]]) bis zum [[Stubentor]] (1, [[Wollzeile]]). |
'''2)''' Kurtine zwischen Biber- und Dominikanerbastei, erbaut 1561 (verstärkt 1597); ab 1770 vom Hauptmaut- oder Mauttor durchbrochen; 1795 und noch 1830 Laurenzerbastei genannt ([[Laurenzerinnenkloster]]), später Dominikanerbastei, 1858-1862 mit dem Mauttor abgebrochen. Reste der Kurtine wurden 1988 eingeebnet. Geblieben ist eine rampenartige Auffahrt zur Barbara- und Predigergasse. | '''2)''' Kurtine zwischen Biber- und Dominikanerbastei, erbaut 1561 (verstärkt 1597); ab 1770 vom Hauptmaut- oder Mauttor durchbrochen; 1795 und noch 1830 Laurenzerbastei genannt ([[Laurenzerinnenkloster]]), später Dominikanerbastei, 1858-1862 mit dem Mauttor abgebrochen. Reste der Kurtine wurden 1988 eingeebnet. Geblieben ist eine rampenartige Auffahrt zur Barbara- und Predigergasse. | ||
+ | [[Datei:HMW_079819.jpg|390px|thumb|right|Stadtbefestigung: Dominikaner- und Stubenbastei, 1858 – 1862]] | ||
+ | [[Datei:Dominikanerbastei1.jpg|390px|thumb|right|Dominikanerbastei (1895)]] | ||
'''3)''' Straßenzug, benannt (1863) zur Erinnerung an die gleichnamige Befestigungsanlage. Die Häuser mit geraden Nummern konnten erst nach dem Abbruch der [[Franz-Joseph-Kaserne]] (1900/1901) errichtet werden. | '''3)''' Straßenzug, benannt (1863) zur Erinnerung an die gleichnamige Befestigungsanlage. Die Häuser mit geraden Nummern konnten erst nach dem Abbruch der [[Franz-Joseph-Kaserne]] (1900/1901) errichtet werden. | ||
+ | |||
+ | Anmerkung: Die Häuser mit geraden Hausnummern entstanden erst nach Abbruch der [[Franz-Joseph-Kaserne]] und fallen nicht innerhalb des von der alten [[Stadtmauer]] umgrenzten Raum. Sie sind daher bei [[Paul Harrer: Wien, seine Häuser]] nicht aufgenommen. | ||
+ | |||
+ | == Quellen == | ||
+ | * [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1331499 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Dominikanerbastei] | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
− | + | * Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 34 | |
+ | * Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 440-442 | ||
* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22) | * Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22) | ||
− |
Aktuelle Version vom 8. März 2022, 15:05 Uhr
Dominikanerbastei (1; auch Predigerbastei).
1) Befestigung, erbaut 1431 als Erdwerk (1544/1545 ummauert) und ursprünglich Stadtbastei (1546/1565) beziehungsweise Bürgerbastei (1565/1596) benannt, weil sie auf Kosten der Stadtgemeinde beziehungsweise der Bürger errichtet wurde. 1674 und 1770 findet sich die Bezeichnung Hollerstaudenbastei (Hausschild?), 1786 Dominikanerbastei (1854-1857 im Zuge des Baus der Franz-Joseph-Kaserne abgetragen). Die Dominikanerbastei reichte vom Dominikanerkloster (1, Barbaragasse) bis zum Stubentor (1, Wollzeile).
2) Kurtine zwischen Biber- und Dominikanerbastei, erbaut 1561 (verstärkt 1597); ab 1770 vom Hauptmaut- oder Mauttor durchbrochen; 1795 und noch 1830 Laurenzerbastei genannt (Laurenzerinnenkloster), später Dominikanerbastei, 1858-1862 mit dem Mauttor abgebrochen. Reste der Kurtine wurden 1988 eingeebnet. Geblieben ist eine rampenartige Auffahrt zur Barbara- und Predigergasse.
3) Straßenzug, benannt (1863) zur Erinnerung an die gleichnamige Befestigungsanlage. Die Häuser mit geraden Nummern konnten erst nach dem Abbruch der Franz-Joseph-Kaserne (1900/1901) errichtet werden.
Anmerkung: Die Häuser mit geraden Hausnummern entstanden erst nach Abbruch der Franz-Joseph-Kaserne und fallen nicht innerhalb des von der alten Stadtmauer umgrenzten Raum. Sie sind daher bei Paul Harrer: Wien, seine Häuser nicht aufgenommen.
Quellen
Literatur
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 34
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 440-442
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)