Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Gründe für das Handeln der Verfolgten waren vielfältig. Sie reichten von politischen Motiven bis hin zu sehr privaten. Nach Kriegsende wurden die Überlebenden dieser Verfolgung diskriminiert. Erst ab der Jahrtausendwende setzte sich in der Allgemeinheit die Erkenntnis durch, dass sich die nationalsozialistische Militärjustiz bedingungslos in den Dienst eines verbrecherischen Krieges gestellt hatte. Im Jahre 2009 rehabilitierte der Nationalrat mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und Grünen die Opfer der Verfolgung durch die Wehrmachtsgerichte.
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Das Denkmal wurde von deutschen Künstler Olaf Nicolai (* 1962 in Halle/Saale) als blaue Betonskulptur in Form eines liegenden X entworfen. Auf der obersten von drei Stufen steht die Inschrift "all alone", ein Zitat des schottischen Dichters Ian Hamilton Finlay.

Version vom 6. November 2017, 11:19 Uhr

Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Denkmal
Status existiert
Gewidmet
Datum von
Datum bis
Stifter Stadt Wien
Art des Stifters Stadt Wien
Architekt
Standort Straßenraum
Ortsbezug Machtort
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Etablierung, Haft, Tod, Widerstand
Gruppe GegnerInnen, Alliierte und widerständige Soldaten
Geschlechtsspezifik Beide
PageID 44840
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Recherche
Letzte Änderung am 6.11.2017 durch DYN.krabina
  • 1., Ballhausplatz

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48° 12' 29.04" N, 16° 21' 48.03" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien am Ballhausplatz, auch "Deserteursdenkmal" genannt, wurde am 24. Oktober 2014 der Öffentlichkeit präsentiert. Es erinnert an Deserteure und andere Verfolgte der NS-Militärgerichtsbarkeit.

Hintergrund

Im Zweiten Weltkrieg wurden durch die nationalsozialistische Militärjustiz mehr als 30.000 Todesurteile gegen Soldaten und Kriegsgefangene, aber auch gegen Zivilisten verhängt. Viele der Todesurteile richteten sich gegen Deserteure und "Wehrkraftzersetzer", tausende weitere Soldaten starben nach Verurteilung in sogenannten Bewährungseinheiten an der Front.

Die Gründe für das Handeln der Verfolgten waren vielfältig. Sie reichten von politischen Motiven bis hin zu sehr privaten. Nach Kriegsende wurden die Überlebenden dieser Verfolgung diskriminiert. Erst ab der Jahrtausendwende setzte sich in der Allgemeinheit die Erkenntnis durch, dass sich die nationalsozialistische Militärjustiz bedingungslos in den Dienst eines verbrecherischen Krieges gestellt hatte. Im Jahre 2009 rehabilitierte der Nationalrat mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und Grünen die Opfer der Verfolgung durch die Wehrmachtsgerichte.

Künstler

Das Denkmal wurde von deutschen Künstler Olaf Nicolai (* 1962 in Halle/Saale) als blaue Betonskulptur in Form eines liegenden X entworfen. Auf der obersten von drei Stufen steht die Inschrift "all alone", ein Zitat des schottischen Dichters Ian Hamilton Finlay.