Daniel Lazarus Springer: Unterschied zwischen den Versionen

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Daniel Lazarus Springer, * um 1614, † 4. April 1687 Wien (Eintragung im Totenbeschauprotokoll erst am 5. April), Gundelhof (1, Bauernmarkt 4), Bürgermeister, 1. Gattin Maria Elisabeth von Pollhaim († 1649), Witwe nach Lorenz Ernst Schwarzmann, 2. Gattin, (1651?) Rosina (* 1. Mai 1602, † vor 5. August 1679, Witwe des Bürgermeisters [[Paul Wiedemann]] [1579-1650], Tochter des Bürgermeisters [[Daniel Moser]] [† 1639]), Sohn des Hans (oder Wolfgang; Springer und dessen Gattin Anna. Durch seine 2. Gattin hatte er den repräsentativen [[Gundelhof]] erworben (den Wiedemann von seiner 2. Gattin Barbara, der Tochter des Bürgermeisters [[Augustin Haffner]], ererbt hatte). Kurz nachdem Springer sein Amt als Bürgermeister (1670-1673) angetreten hatte, erfolgte durch Leopold I. die Ausweisung der Juden aus ihrem Getto in der Leopoldsladt. Nachdem ab 1674 der damals erst 45jährige [[Dr. Peter Fügenschuh]] Bürgermeister gewesen war, wurde Springer (dem inzwischen der Titel kaiserlicher Rat verliehen worden war) 1678/1679 nochmals Bürgermeister. In diese Amtszeit fällt 1679 der Ausbruch der Beulenpest, die fürchlerlich wütete, obwohl der berühmte Arzt [[Paul van Sorbait]] bereits 1678 vor einer Epidemie gewarnt und prophylaktische Maßnahmen gefordert halle; unter den Toten des Jahres 1679 befanden sich auch Springers Vorgänger Fügenschuh und seine Gattin Rosina. 1680 nahm er als Altbürgermeister an der Einweihung der Pestsäule ([[Dreifaltigkeitssäule]]) am Grabenteil. Als Springers Nachfolger [[Johann Andreas von Liebenberg]] 1683 (kurz vor der Entsatzschlacht) starb, trug man das Amt wieder Springer an, doch lehnte es dieser unter Hinweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand ab. [[Springergasse]].
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Daniel Lazarus Springer, * um 1614, † 4. April 1687 Wien (Eintragung im Totenbeschauprotokoll erst am 5. April), Gundelhof (1, Bauernmarkt 4), Bürgermeister, 1. Gattin Maria Elisabeth von Pollhaim († 1649), Witwe nach Lorenz Ernst Schwarzmann, 2. Gattin, (1651?) Rosina (* 1. Mai 1602, † vor 5. August 1679, Witwe des Bürgermeisters [[Paul Wiedemann]] [1579-1650], Tochter des Bürgermeisters [[Daniel Moser]] [† 1639]), Sohn des Hans (oder Wolfgang) Springer und dessen Gattin Anna. Durch seine 2. Gattin hatte er den repräsentativen [[Gundelhof]] erworben (den Wiedemann von seiner 2. Gattin Barbara, der Tochter des Bürgermeisters [[Augustin Haffner]], ererbt hatte).  
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Kurz nachdem Springer sein Amt als Bürgermeister (1670-1673) angetreten hatte, erfolgte durch Leopold I. die Ausweisung der Juden aus ihrem Getto in der Leopoldsladt. Nachdem ab 1674 der damals erst 45jährige [[Peter Sebastian Fügenschuh|Dr. Peter Fügenschuh]] Bürgermeister gewesen war, wurde Springer (dem inzwischen der Titel kaiserlicher Rat verliehen worden war) 1678/1679 nochmals Bürgermeister. In diese Amtszeit fällt 1679 der Ausbruch der Beulenpest, die fürchterlich wütete, obwohl der berühmte Arzt [[Paul von Sorbait]] bereits 1678 vor einer Epidemie gewarnt und prophylaktische Maßnahmen gefordert hatte; unter den Toten des Jahres 1679 befanden sich auch Springers Vorgänger Fügenschuh und seine Gattin Rosina. 1680 nahm er als Altbürgermeister an der Einweihung der Pestsäule ([[Dreifaltigkeitssäule (1)|Dreifaltigkeitssäule]]) am Graben teil. Als Springers Nachfolger [[Johann Andreas von Liebenberg]] 1683 (kurz vor der Entsatzschlacht) starb, trug man das Amt wieder Springer an, doch lehnte es dieser unter Hinweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand ab. [[Springergasse]].
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974  
 
*Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974  
*Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk. 99 (1984/1985) II., S. 234
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*Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984/1985) II., S. 234
 
*Erwin Skoda: Die Wiener Ratsbürger zwischen 1671 und 1705. Diss. Univ. Wien. Wien 1974, S. 335
 
*Erwin Skoda: Die Wiener Ratsbürger zwischen 1671 und 1705. Diss. Univ. Wien. Wien 1974, S. 335

Aktuelle Version vom 1. August 2023, 13:38 Uhr

Daten zur Person
Personenname Springer, Daniel Lazarus
Abweichende Namensform
Titel Kaiserlicher Rat
Geschlecht männlich
PageID 9013
GND 138709203
Wikidata Q63242469
Geburtsdatum 1614
Geburtsort Wien
Sterbedatum 4. April 1687
Sterbeort Wien
Beruf Bürgermeister der Stadt Wien
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Bauernmarkt 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürgermeister der Stadt Wien (1670 bis 1673)
  • Bürgermeister der Stadt Wien (1678 bis 1679)

Daniel Lazarus Springer, * um 1614, † 4. April 1687 Wien (Eintragung im Totenbeschauprotokoll erst am 5. April), Gundelhof (1, Bauernmarkt 4), Bürgermeister, 1. Gattin Maria Elisabeth von Pollhaim († 1649), Witwe nach Lorenz Ernst Schwarzmann, 2. Gattin, (1651?) Rosina (* 1. Mai 1602, † vor 5. August 1679, Witwe des Bürgermeisters Paul Wiedemann [1579-1650], Tochter des Bürgermeisters Daniel Moser [† 1639]), Sohn des Hans (oder Wolfgang) Springer und dessen Gattin Anna. Durch seine 2. Gattin hatte er den repräsentativen Gundelhof erworben (den Wiedemann von seiner 2. Gattin Barbara, der Tochter des Bürgermeisters Augustin Haffner, ererbt hatte).

Kurz nachdem Springer sein Amt als Bürgermeister (1670-1673) angetreten hatte, erfolgte durch Leopold I. die Ausweisung der Juden aus ihrem Getto in der Leopoldsladt. Nachdem ab 1674 der damals erst 45jährige Dr. Peter Fügenschuh Bürgermeister gewesen war, wurde Springer (dem inzwischen der Titel kaiserlicher Rat verliehen worden war) 1678/1679 nochmals Bürgermeister. In diese Amtszeit fällt 1679 der Ausbruch der Beulenpest, die fürchterlich wütete, obwohl der berühmte Arzt Paul von Sorbait bereits 1678 vor einer Epidemie gewarnt und prophylaktische Maßnahmen gefordert hatte; unter den Toten des Jahres 1679 befanden sich auch Springers Vorgänger Fügenschuh und seine Gattin Rosina. 1680 nahm er als Altbürgermeister an der Einweihung der Pestsäule (Dreifaltigkeitssäule) am Graben teil. Als Springers Nachfolger Johann Andreas von Liebenberg 1683 (kurz vor der Entsatzschlacht) starb, trug man das Amt wieder Springer an, doch lehnte es dieser unter Hinweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand ab. Springergasse.

Literatur

  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984/1985) II., S. 234
  • Erwin Skoda: Die Wiener Ratsbürger zwischen 1671 und 1705. Diss. Univ. Wien. Wien 1974, S. 335