Creditanstalt-Bankverein: Unterschied zwischen den Versionen

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==Literatur==
 
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* Oliver Rathkolb, Theodor Venus, Ulrike Zimmerl (Hg.), Bank Austria Creditanstalt. 150 Jahre österreichische Bankengeschichte im Zentrum Europas, Wien 2005
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* Eduard März, Österreichische Industrie- und Bankenpolitik in der Zeit Franz Josephs I. Am Beispiel der k.k.priv. Österreichischen Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe, Wien-Frankfurt/M.-Zürich 1968
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* Eduard März, Österreichische Bankpolitik in der Zeit der großen Wende 1913-1923. Am Beispiel der Creditanstalt für Handel und Gewerbe, München-Wien 1981
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* Dieter Stiefel, Die große Krise in einem kleinen Land. Österreichs Finanz- und Wirtschaftspolitik 1929-1938. Studien zu Politik und Verwaltung 26, Böhlau: Wien-Köln-Graz 1988
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* Fritz Weber,
 
* Ein Jahrhundert Creditanstalt-Bankverein. Hg. von der Creditanstalt-Bankverein. Wien 1957
 
* Ein Jahrhundert Creditanstalt-Bankverein. Hg. von der Creditanstalt-Bankverein. Wien 1957

Version vom 24. November 2014, 16:10 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1855
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Karl Ludwig Bruck
PageID 23228
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 24.11.2014 durch WIEN1.lanm08wei
  • 1., Schottengasse 6-8
  • 1., Schottenring 2-6
  • 1., Schottenbastei 1-5
  • 1., Heßgasse 3-5

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.


Creditanstalt-Bankverein (CA-BV, Institut). Traditionell führendes österreichisches Geldinstitut (gegründet 1855 auf Initiative von Finanzminister Karl Ludwig Freiherr von Brück und des Wiener Zweigs des Hauses Rothschild als k.k. privilegierte Österreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe).

Ziel der Bank war es, dem Verkehrswesen, der Industrie und dem Außenhandel der österreichisch-ungarischen Monarchie Impulse zu geben und damit den Rückstand der wirtschaftlichen Entwicklung gegenüber den westeuropäischen Ländern abzubauen. Die erfolgreiche Arbeit der Bank, die ein ständiges Wachstum mit sich gebracht hatte, wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen (Verlust der Mehrheit der Filialen in den Nachfolgestaaten und wertvoller Beteiligungen, dazu Substanzverluste durch Inflation).

Zwischen 1929 und 1934 war eine Anpassung des österreichischen Bankwesens an die Verhältnisse eines Kleinstaats notwendig. Daher übernahm die Creditanstalt in diesem Zeitraum unter anderem die Union-Bank, die Anglo-österreichische Bank und (auf ausdrücklichen Wunsch der Bundesregierung) am 6. Oktober 1929 die Allgemeine Österreichische Bodencreditanstalt (die am 5. Dezember zusammenbrach), außerdem 1934 die Niederösterreichische Escompte-Gesellschaft.

Die Creditanstalt verfügte 1930 über ein Aktienkapital von 174,5 Millionen Schilling. Im Mai 1931 informierte die Creditanstalt die Bundesregierung, dass sie (insbesondere auch aufgrund der Fusion mit der Bodencreditanstalt) einen erheblichen Verlust hinnehmen musste (Defizit von über 140 Millionen Schilling).

Am 24. Mai 1931 war der Höhepunkt einer Krise erreicht, durch die die damalige Wirtschaftskrise in mehrfacher Hinsicht (Verflechtung mit der Industrie, Abhängigkeit der Sparkassen und eines Großteils der Länderbanken von der Creditanstalt) verschärft wurde. Die Rekonstruktion der Bank erfolgte durch die Übernahme der Aktienmehrheit durch den Bund (Aufnahme ausländischer Kredite) und die Fusionierung der Creditanstalt mit dem Wiener Bankverein (1934; "Österreichische Creditanstalt – Wiener Bankverein" [CA-BV]).

1938 übernahm die Deutsche Bank die Mehrheit an der Creditanstalt, beließ ihr jedoch ihre eigene Rechtspersönlichkeit ("Creditanstalt-Bankverein"). 21 österreichische Gesellschaften mussten an deutsche Konzerne abgegeben werden (darunter Elin, DDSG, Gerngroß, Simmering-Graz-Pauker, Steyr-Daimler-Puch). Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Bank sämtliche Ostinteressen; 1946 wurde sie verstaatlicht. Sie leistete in den Nachkriegsjahren einen wesentlichen Beitrag zum Wiederaufbau.

Mit der Gründung von Repräsentanzen im RGW-Raum (beginnend mit Budapest 1976), wurde auch wieder eine Präsenz in Osteuropa etabliert, die in einer zweiten Stufe mit Bankgründungen in Budapest (1990), Prag und Warschau (1991) fortgesetzt wurde. 1965 besaß die Creditanstalt-Bankverein in Wien 28 Zweigstellen, 1990 100; 1965 war sie an mehr als 50 Unternehmungen beteiligt, 1990 an mehr als 90 (davon Beteiligungen an elf Industriebetrieben, sonst meist Gesellschaften, die finanzielle Dienstleistungen erbringen). 1990 betrug die Bilanzsumme 459,2 Milliarden Schilling, das Haftkapital 21,9 Milliarden Schilling.

Siehe auch

Literatur

  • Oliver Rathkolb, Theodor Venus, Ulrike Zimmerl (Hg.), Bank Austria Creditanstalt. 150 Jahre österreichische Bankengeschichte im Zentrum Europas, Wien 2005
  • Eduard März, Österreichische Industrie- und Bankenpolitik in der Zeit Franz Josephs I. Am Beispiel der k.k.priv. Österreichischen Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe, Wien-Frankfurt/M.-Zürich 1968
  • Eduard März, Österreichische Bankpolitik in der Zeit der großen Wende 1913-1923. Am Beispiel der Creditanstalt für Handel und Gewerbe, München-Wien 1981
  • Dieter Stiefel, Die große Krise in einem kleinen Land. Österreichs Finanz- und Wirtschaftspolitik 1929-1938. Studien zu Politik und Verwaltung 26, Böhlau: Wien-Köln-Graz 1988
  • Fritz Weber,
  • Ein Jahrhundert Creditanstalt-Bankverein. Hg. von der Creditanstalt-Bankverein. Wien 1957