Carl Vaugoin: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 21: Zeile 21:
 
Er wurde 1918 christlichsozialer Gemeinderat und bis 1920 Stadtrat, 1920 Abgeordneter zum Nationalrat. 1921 beziehungsweise 1922-1933 war Vaugoin in 15 Kabinetten Bundesminister für Heereswesen, reorganisierte während seiner Amtszeit das Bundesheer, war 1929/1930 zugleich Vizekanzler und von September bis Dezember 1930 Bundeskanzler.  
 
Er wurde 1918 christlichsozialer Gemeinderat und bis 1920 Stadtrat, 1920 Abgeordneter zum Nationalrat. 1921 beziehungsweise 1922-1933 war Vaugoin in 15 Kabinetten Bundesminister für Heereswesen, reorganisierte während seiner Amtszeit das Bundesheer, war 1929/1930 zugleich Vizekanzler und von September bis Dezember 1930 Bundeskanzler.  
  
1930-1933 war Vaugoin (als Nachfolger [[Ignaz Seipel|Ignaz Seipels]]) Obmann der [[Christlichsoziale Partei|Christlichsozialen Partei (1933 ließ er sich beurlauben, im Jänner 1934 schied er aus). 1933 verließ er (zum General der Infanterie ernannt) die Politik, wurde unter anderem Präsident der Verwaltungskommission. der Österreichischen Bundesbahn (1933-1936) und Präsident des Verwaltungsrats der Lebensversicherungsgesellschaft Phönix (1933). Im Ständestaat nahm er eine Berufung in den Staatsrat an (1934-1936) und wurde von diesem auch in den Bundesrat entsandt (1936 Mandatsverzicht). Von den Nationalsozialisten 1938 verhaftet und zum Zwangsaufenthalt in Thüringen verurteilt (1939-1945).
+
1930-1933 war Vaugoin (als Nachfolger [[Ignaz Seipel|Ignaz Seipels]]) Obmann der [[Christlichsoziale Partei|Christlichsozialen Partei (1933 ließ er sich beurlauben, im Jänner 1934 schied er aus). 1933 verließ er (zum General der Infanterie ernannt) die Politik, wurde unter anderem Präsident der Verwaltungskommission der Österreichischen Bundesbahn (1933-1936) und Präsident des Verwaltungsrats der Lebensversicherungsgesellschaft Phönix (1933). Im Ständestaat nahm er eine Berufung in den Staatsrat an (1934-1936) und wurde von diesem auch in den Bundesrat entsandt (1936 Mandatsverzicht). Von den Nationalsozialisten 1938 verhaftet und zum Zwangsaufenthalt in Thüringen verurteilt (1939-1945).
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975  
 
* Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975  
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992  
+
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992  
 
* Getrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
 
* Getrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
 
* Friedrich Weissensteiner / Erika Weinzierl [Hg.]: Die österreichischen Bundeskanzler. Leben und Werk. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 148 ff.  
 
* Friedrich Weissensteiner / Erika Weinzierl [Hg.]: Die österreichischen Bundeskanzler. Leben und Werk. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 148 ff.  
 
* Ludwig Jedlicka: Ein Heer im Schatten der Parteien. Die militärpolitische Lage Österreichs 1918 - 1938. Graz: Böhlau 1955
 
* Ludwig Jedlicka: Ein Heer im Schatten der Parteien. Die militärpolitische Lage Österreichs 1918 - 1938. Graz: Böhlau 1955
 
* Anton Staudinger: Bemühungen Carl Vaugoins um die Suprematie der Christlichsozialen Partei in Österreich 1930-1932. Diss. Univ. Wien. Wien 1965
 
* Anton Staudinger: Bemühungen Carl Vaugoins um die Suprematie der Christlichsozialen Partei in Österreich 1930-1932. Diss. Univ. Wien. Wien 1965

Version vom 1. August 2014, 08:16 Uhr

Daten zur Person
Personenname Vaugoin, Carl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3044
GND
Wikidata
Geburtsdatum 8. Juli 1873
Geburtsort Wien
Sterbedatum 10. Juni 1949
Sterbeort Krems
Beruf Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.08.2014 durch WIEN1.lanm09lin
Begräbnisdatum 17. Juni 1949
Friedhof
Grabstelle
  • 6., Mariahilfer Straße 23 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • k. u. k. österreichische Jubiläums-Medaille
  • Jubiläumskreuz für die bewaffnete Macht und Gendarmerie
  • Signum laudis am Bande

Vaugoin Carl, * 08. Juli 1873 Wien, † 10. Juni 1949 Krems, Politiker. Sohn des Juweliers Carl Vaugoin (Gemeinderat, vorübergehend Stadtrat), wuchs Vaugoin 6, Mariahilfer Straße 23 auf, besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und Wien und schlug die Offizierslaufbahn ein.

Er wurde 1918 christlichsozialer Gemeinderat und bis 1920 Stadtrat, 1920 Abgeordneter zum Nationalrat. 1921 beziehungsweise 1922-1933 war Vaugoin in 15 Kabinetten Bundesminister für Heereswesen, reorganisierte während seiner Amtszeit das Bundesheer, war 1929/1930 zugleich Vizekanzler und von September bis Dezember 1930 Bundeskanzler.

1930-1933 war Vaugoin (als Nachfolger Ignaz Seipels) Obmann der [[Christlichsoziale Partei|Christlichsozialen Partei (1933 ließ er sich beurlauben, im Jänner 1934 schied er aus). 1933 verließ er (zum General der Infanterie ernannt) die Politik, wurde unter anderem Präsident der Verwaltungskommission der Österreichischen Bundesbahn (1933-1936) und Präsident des Verwaltungsrats der Lebensversicherungsgesellschaft Phönix (1933). Im Ständestaat nahm er eine Berufung in den Staatsrat an (1934-1936) und wurde von diesem auch in den Bundesrat entsandt (1936 Mandatsverzicht). Von den Nationalsozialisten 1938 verhaftet und zum Zwangsaufenthalt in Thüringen verurteilt (1939-1945).

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Getrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
  • Friedrich Weissensteiner / Erika Weinzierl [Hg.]: Die österreichischen Bundeskanzler. Leben und Werk. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 148 ff.
  • Ludwig Jedlicka: Ein Heer im Schatten der Parteien. Die militärpolitische Lage Österreichs 1918 - 1938. Graz: Böhlau 1955
  • Anton Staudinger: Bemühungen Carl Vaugoins um die Suprematie der Christlichsozialen Partei in Österreich 1930-1932. Diss. Univ. Wien. Wien 1965