Carl Stellwag-Carion

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Daten zur Person
Personenname Stellwag-Carion, Carl
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Mag. obstetr., Dr. chir.
Geschlecht männlich
PageID 17485
GND 117658014
Wikidata Q89076
Geburtsdatum 28. Jänner 1823
Geburtsort Langendorf, Mähren
Sterbedatum 21. November 1904
Sterbeort Wien
Beruf Ophthalmologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 23. November 1904
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 41B, Reihe G1, Nummer 37

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ritterkreuz Leopold-Orden
  • k. k. Hofrat

Stellwag-Carion Carl, * 28. Jänner 1823 Langendorf, Mähren, † 21. November 1904 Wien, Ophthalmologe.

Nach Studium an den Universitäten Prag und Wien (Dr. med. 1847 Wien, Mag. obstetr. und Dr. chir. 1848) war Stellwag bis 1851 Sekundararzt an der Universitäts-Klinik für Augenkranke (Allgemeines Krankenhaus) unter Anton Rosas. Nach kurzer Tätigkeit als praktizierender Augenarzt in Brünn kehrte Stellwag nach Wien zurück, wo er sich (gestützt auf führende Mitglieder der zweiten medizinischen Schule, vor allem Carl von Rokitansky) mit eigenen Forschungen befasste (als Ergebnis legte er die Monografie „Die Ophthalmologie vom naturwissenschaftlichen Standpunkt" (1853-1858) vor; nach Erscheinen des ersten Bands habilitierte er sich an der Universität Wien, trat kurz danach in feldärztlichen Dienst (Leiter der Abteilung für Augenkranke im Garnisonsspital 1); im Dezember 1855 wurde ihm (in Nachfolge von Friedrich Jaeger von Jaxtthal) an der Josephs-Akademie (Josephinum) der augenärztliche Unterricht übertragen (ao. Professor 1857, o. Professor 1858). In seiner pionierhaften Abhandlung über die „Akkomodationsfehler des Auges" beschrieb er erstmals die Hypermetropie. 1860/1861 erschien (in Zusammenarbeit mit Carl Wedl; Histologie) sein „Atlas der pathologischen Histologie des Auges" und 1862 sein „Lehrbuch der praktischen Augenheilkunde." (51882; auch italienisch, englisch und ungarisch), das erst durch das Lehrbuch von Ernst Fuchs (1889) abgelöst wurde. 1869 beschrieb er den seltenen und unvollkommenen Lidschlag bei Morbus Basedow, der in der klinischen Nomenklatur bis heute als „Stellwagsches Zeichen" bezeichnet wird („Über gewisse Innovations-Störungen bei der Basedowschen Krankheit", in: Zeitschrift der Gesellschaft der Ärzte 25/1 [ 1869], S. 25 ff.). 1873 ging Stellwag wieder als Professor an die Universität Wien, wo er zunächst eine selbständige Augenklinik führte und 1884-1894 Vorstand der ersten Universitäts-Augenklinik war (Nachfolge von Ferdinand Arlt). Ritterkreuz Leopold-Orden, k. k. Hofrat.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Register zu den Nachträgen in Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Österreich". Wien 1923
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6)
  • Salomon Kirchenberger: Lebensbilder hervorragender österreichisch-ungarischer Militär- und Marineärzte. Wien: J. Safár 1913, S. 198 ff.
  • Helmut Wyklicky: Zur Geschichte der Augenheilkunde in Wien. 100 Jahre II. Universitäts-Augenklinik. Eine Bilddokumentation. Wien: Brandstätter 1984, S. 10
  • Helmut Wyklicky: Das Josephinum. Biographie eines Hauses. Die medicinisch-chirurgische Josephs-Akademie seit 1785, das Institut für Geschichte der Medizin seit 1920. Wien: Brandstätter 1985, S. 116
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1905/1906. Wien: Selbstverlag der Universität, S. 28 f.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 17 (1904), S 1288 ff.
  • Klinisches Monatsblatt für Augenheilkunde. 1904 / 1905, S. 98 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer Rundschau 50 (1904)
  • Zeitschrift für Augenkunde 13 (1905), S. 187 ff.