Carl Leopold Hollitzer: Unterschied zwischen den Versionen

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Carl Leopold Hollitzer, * 11. März 1874 Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich („Hollitzer-Villa", Wiener Straße 11; 1958 Einrichtung eines Carl-Leopold-Hollitzer-Museums durch seine Tochter Lily Dillenz-Hollitzer und ihren Gatten Richard Dillenz [vom Erben aufgelöst]), † 1. Dezember 1942 Sanatorium Rekawinkel, Niederösterreich (Friedhof Deutsch-Altenburg, Familiengruft Hollitzer-Dillenz-Erhard), Maler, Karikaturist, erste Gattin (1895) Olga Josefine Emilie Scholz (* 17. Juni 1873 Bielitz, Schlesien; Scheidung 1902, Tochter Elisabeth Leonore Dillenz, * 6. September 1896, † 19. März 1964), zweite Gattin Gertrude Barrison, Tänzerin (Trennung 1910), Sohn des Bauunternehmers, Guts- und  Steinbruchbesitzers Carl Hollitzer (der auch als Kunstmäzen und Sammler sowie Mitbegründer der „Gesellschaft der Freunde Carnuntums" bekannt geworden ist; * 29. September  1831, † 9. Oktober 1917), Bruder des akademischen Malers Anton Hollitzer (* 2. Juni 1868, †  1. Jänner 1911). Besuchte 1891-1897 die Akademie der bildenden Künste (Schüler von Felician Freiherr von Myrbach-Rheinfeld; Füger-Medaille, 1894) und 1897-1900 die Kunstgewerbeschule. Dem Wiener Künstlerkreis der Jahrhundertwende angehörend, wurde er durch seine Karikaturen (beispielsweise Altenberg, Bahr, Friedeil, Kraus) und Porträts von Mitgliedern der Wiener Gesellschaft, aber auch als erfolgreicher Ausstattungschef für Bühnen (beispielsweise an der Volksoper „Feuersnot" von Richard Strauss und „Kuhreigen" von Wilhelm Kienzl, am Burgtheater „Metternich-Trilogie" von Hanns Saßmann und für Reinhardt am Josefstädter Theater „Juarez und Maximilian" von Franz Werfel) und den Film bekannt; er trat auch in den Kabaretts „Nachtlicht" (1, Ballgasse) und „[[Fledermaus]]" als Karikaturist und Bänkelsänger auf und führte in Wien das Leben eines Bohemiens. Zu seinem Freundeskreis gehörten Persönlichkeiten wie Friedell, Hofmannsthal, Karl Kraus, Moissi, Kolo Moser, Polgar, Reinhardt, Roda-Roda, Helene Thimig, Schnitzler, Grete Wiesenthal und viele andere. Hollitzer war ein bedeutender Uniform- und einer der größten Militariasammler Europas und finanzierte seine Sammlertätigkeit aus dem ererbten Vermögen (Versteigerung der Sammlung 1934 im Dorotheum, zahlreiche Uniformen ersteigerte das Heeresgeschichtliche Museum). Mitinitiator des Jubiläums-Huldigungs-Festzugs 1908; Gründer und Präsident, der Künstlervereinigung „Jungbund", die später im [[Hagenbund]] aufging. 1895-1942 hatte Hollitzer Atelier und Wohnung in 6, Gumpendorfer Straße 63b. Ritterkreuz Franz-Joseph-Orden (für die Gestaltung des Kaiser-Jubiläums Huldigungsfestzugs 1908). [[Hollitzergasse]].
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Carl Leopold Hollitzer, * 11. März 1874 Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich („Hollitzer-Villa", Wiener Straße 11; 1958 Einrichtung eines Carl-Leopold-Hollitzer-Museums durch seine Tochter Lily Dillenz-Hollitzer und ihren Gatten Richard Dillenz [vom Erben aufgelöst]), † 1. Dezember 1942 Sanatorium Rekawinkel, Niederösterreich (Friedhof Deutsch-Altenburg, Familiengruft Hollitzer-Dillenz-Erhard), Maler, Karikaturist, erste Gattin (1895) Olga Josefine Emilie Scholz (* 17. Juni 1873 Bielitz, Schlesien; Scheidung 1902, Tochter Elisabeth Leonore Dillenz, * 6. September 1896, † 19. März 1964), zweite Gattin Gertrude Barrison, Tänzerin (Trennung 1910), Sohn des Bauunternehmers, Guts- und  Steinbruchbesitzers Carl Hollitzer (der auch als Kunstmäzen und Sammler sowie Mitbegründer der „Gesellschaft der Freunde Carnuntums" bekannt geworden ist; * 29. September  1831, † 9. Oktober 1917), Bruder des akademischen Malers Anton Hollitzer (* 2. Juni 1868, †  1. Jänner 1911).
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Besuchte 1891-1897 die Akademie der bildenden Künste (Schüler von Felician Freiherr von Myrbach-Rheinfeld; Füger-Medaille, 1894) und 1897-1900 die Kunstgewerbeschule. Dem Wiener Künstlerkreis der Jahrhundertwende angehörend, wurde er durch seine Karikaturen (beispielsweise Altenberg, Bahr, Friedeil, Kraus) und Porträts von Mitgliedern der Wiener Gesellschaft, aber auch als erfolgreicher Ausstattungschef für Bühnen (beispielsweise an der Volksoper „Feuersnot" von Richard Strauss und „Kuhreigen" von Wilhelm Kienzl, am Burgtheater „Metternich-Trilogie" von Hanns Saßmann und für Reinhardt am Josefstädter Theater „Juarez und Maximilian" von Franz Werfel) und den Film bekannt; er trat auch in den Kabaretts „Nachtlicht" (1, Ballgasse) und „[[Fledermaus]]" als Karikaturist und Bänkelsänger auf und führte in Wien das Leben eines Bohemiens. Zu seinem Freundeskreis gehörten Persönlichkeiten wie Friedell, Hofmannsthal, Karl Kraus, Moissi, Kolo Moser, Polgar, Reinhardt, Roda-Roda, Helene Thimig, Schnitzler, Grete Wiesenthal und viele andere. Hollitzer war ein bedeutender Uniform- und einer der größten Militariasammler Europas und finanzierte seine Sammlertätigkeit aus dem ererbten Vermögen (Versteigerung der Sammlung 1934 im Dorotheum, zahlreiche Uniformen ersteigerte das Heeresgeschichtliche Museum). Mitinitiator des Jubiläums-Huldigungs-Festzugs 1908; Gründer und Präsident, der Künstlervereinigung „Jungbund", die später im [[Hagenbund]] aufging. 1895-1942 hatte Hollitzer Atelier und Wohnung in 6, Gumpendorfer Straße 63b. Ritterkreuz Franz-Joseph-Orden (für die Gestaltung des Kaiser-Jubiläums-Huldigungsfestzugs 1908).
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== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 10. Juli 2014, 15:41 Uhr

Daten zur Person
Personenname Hollitzer, Carl Leopold
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 2572
GND
Wikidata
Geburtsdatum 11. März 1874
Geburtsort Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich
Sterbedatum 1. Dezember 1942
Sterbeort Sanatorium Rekawinkel, Niederösterreich
Beruf Maler, Karikaturist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.07.2014 durch WIEN1.lanm09bar
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Friedhof Deutsch-Altenburg, Familiengruft Hollitzer-Dillenz-Erhard
  • 6., Gumpendorfer Straße 63b (Wohnadresse)
  • 6., Gumpendorfer Straße 63b (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ritterkreuz Franz-Joseph-Orden
  • Füger-Medaille in Silber (Verleihung: 1894)

Carl Leopold Hollitzer, * 11. März 1874 Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich („Hollitzer-Villa", Wiener Straße 11; 1958 Einrichtung eines Carl-Leopold-Hollitzer-Museums durch seine Tochter Lily Dillenz-Hollitzer und ihren Gatten Richard Dillenz [vom Erben aufgelöst]), † 1. Dezember 1942 Sanatorium Rekawinkel, Niederösterreich (Friedhof Deutsch-Altenburg, Familiengruft Hollitzer-Dillenz-Erhard), Maler, Karikaturist, erste Gattin (1895) Olga Josefine Emilie Scholz (* 17. Juni 1873 Bielitz, Schlesien; Scheidung 1902, Tochter Elisabeth Leonore Dillenz, * 6. September 1896, † 19. März 1964), zweite Gattin Gertrude Barrison, Tänzerin (Trennung 1910), Sohn des Bauunternehmers, Guts- und Steinbruchbesitzers Carl Hollitzer (der auch als Kunstmäzen und Sammler sowie Mitbegründer der „Gesellschaft der Freunde Carnuntums" bekannt geworden ist; * 29. September 1831, † 9. Oktober 1917), Bruder des akademischen Malers Anton Hollitzer (* 2. Juni 1868, † 1. Jänner 1911).

Besuchte 1891-1897 die Akademie der bildenden Künste (Schüler von Felician Freiherr von Myrbach-Rheinfeld; Füger-Medaille, 1894) und 1897-1900 die Kunstgewerbeschule. Dem Wiener Künstlerkreis der Jahrhundertwende angehörend, wurde er durch seine Karikaturen (beispielsweise Altenberg, Bahr, Friedeil, Kraus) und Porträts von Mitgliedern der Wiener Gesellschaft, aber auch als erfolgreicher Ausstattungschef für Bühnen (beispielsweise an der Volksoper „Feuersnot" von Richard Strauss und „Kuhreigen" von Wilhelm Kienzl, am Burgtheater „Metternich-Trilogie" von Hanns Saßmann und für Reinhardt am Josefstädter Theater „Juarez und Maximilian" von Franz Werfel) und den Film bekannt; er trat auch in den Kabaretts „Nachtlicht" (1, Ballgasse) und „Fledermaus" als Karikaturist und Bänkelsänger auf und führte in Wien das Leben eines Bohemiens. Zu seinem Freundeskreis gehörten Persönlichkeiten wie Friedell, Hofmannsthal, Karl Kraus, Moissi, Kolo Moser, Polgar, Reinhardt, Roda-Roda, Helene Thimig, Schnitzler, Grete Wiesenthal und viele andere. Hollitzer war ein bedeutender Uniform- und einer der größten Militariasammler Europas und finanzierte seine Sammlertätigkeit aus dem ererbten Vermögen (Versteigerung der Sammlung 1934 im Dorotheum, zahlreiche Uniformen ersteigerte das Heeresgeschichtliche Museum). Mitinitiator des Jubiläums-Huldigungs-Festzugs 1908; Gründer und Präsident, der Künstlervereinigung „Jungbund", die später im Hagenbund aufging. 1895-1942 hatte Hollitzer Atelier und Wohnung in 6, Gumpendorfer Straße 63b. Ritterkreuz Franz-Joseph-Orden (für die Gestaltung des Kaiser-Jubiläums-Huldigungsfestzugs 1908).

Hollitzergasse.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Ida Olga Höfler: In memoriam. Carl Leopold Hollitzer. In: Helikon. Verein für Geschichte, Kunst und Kultur, 5 (1993), Nummer 4-5
  • Werner J. Schweiger, Wiener Werkstätte 1982, Register
  • Siegfried Weyr: Die Wiener. Zuagraste und Leut’ vom Grund. Wien [u.a.]: Zsolnay 1971,S. 195 ff.
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880-1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1984, S. 256