Café Jüngling
Café Jüngling (Konskriptionsnummer 584; etwa 2, Praterstrafe 6; bei der damaligen Schlagbrücke [Schwedenbrücke]).
Neben dem Café Hugelmann und dem Café Stierböck war dies das dritte Kaffeehaus bei der Schlagbrücke, errichtet 1791 durch Johann Jüngling († 1835).
Ende des 18. Jahrhunderts trafen sich hier die Freimaurer. Jüngling selbst war Mitglied der Loge „Zur neu gekrönten Hoffnung". Alxinger, Blumauer, Born, Retzer, Ratschky und Pezzl verkehrten hier. 1803 wurde das Lokal umgebaut, 1820 erhielt es einen vorgebauten Balkon.
Im Café Jüngling trat Josef Lanner mit einem Streichquartett erstmals auf (Primgeiger war ab 1. Mai 1824 Johann Strauß (Vater). Da bis dahin nur Harfe und Blechmusik üblich gewesen waren, wurde die Neuheit bestaunt und auch andere Wirte engagierten Lanner.
1839 kaufte Franz Stierböck den Witwenbetrieb und vereinigte ihn mit seinem Café Stierböck.
Literatur
Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 66, S. 59, 63