Café Herrenhof

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Daten zum Eintrag
Datum von 1914
Datum bis 1961
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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48° 12' 35.16" N, 16° 21' 57.19" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Herrenhof (1, Herrengasse 10). Hierher übersiedelte die junge Literatur nach dem Ersten Weltkrieg aus dem benachbarten Café Central; die Blütezeit endete 1938.

Max Brod, Doderer, Canetti, Lernet-Holenia, Anton Kuh, Broch, Musil, Polgar, Joseph Roth, Vicky Baum, Hilde Spiel, Leo Perutz, Werfel und Kafka zählten zu den Gästen; Karl Kraus verewigte das Kaffeehaus in einer Satire.

Das Interieur des weitläufigen Etablissements (mit Sitzkassierin) war dem Jugendstil nachempfunden; neben dem großen Saal mit seinen geräumigen Logen (in denen so manche Größe, wie Max Adler, „residierte") gab es zur Wallnerstraße hin eine Bridgestube, die von Industriellen und Bankdirektoren frequentiert wurde.

Die Namen der prominenten Besucher der Zwischenkriegszeit sind praktisch ident mit der geistigen Elite jener Jahre. Am 19. März 1938 wurde das Café Herrenhof „arisiert", die Stammgäste flohen größtenteils ins Exil.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte nicht mehr an die alte Tradition angeknüpft werden; das Café wurde 1961 geschlossen.

Literatur

  • Weigel-Brandstätter-Schweiger: Das Wiener Kaffeehaus. 1978, S. 8, 74 ff., 79 ff.
  • Aus der „Herrenhof-Saga". In: Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, S. 29 ff. (Stammgastliste: S. 165 ff.)
  • Hans Veigl: Wiener Kaffeehausführer. 1989, S. 52 ff.