Café Herrenhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Café Herrenhof (1, Herrengasse 10). Hierher übersiedelte die junge Literatur nach dem Ersten Weltkrieg aus dem benachbarten [[Café Central]]. Die Blütezeit endete 1938.  
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Max Brod, Heimito von Doderer, Elias Canetti, Alexander Lernet-Holenia, Anton Kuh, Hermann Broch, Robert Musil, Alfred Polgar, Joseph Roth, Vicky Baum, Hilde Spiel, Leo Perutz, Franz Werfel und Franz Kafka zählten zu den Gästen. Karl Kraus verewigte das Kaffeehaus in einer Satire.  
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Das Interieur des weitläufigen Etablissements (mit Sitzkassierin) war dem Jugendstil nachempfunden. Neben dem großen Saal mit seinen geräumigen Logen (in denen so manche Größe, wie Max Adler, „residierte") gab es zur Wallnerstraße hin eine Bridgestube, die von Industriellen und Bankdirektoren frequentiert wurde.  
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Das Interieur des weitläufigen Etablissements (mit Sitzkassierin) präsentierte sich im [[Jugendstil]]. Neben dem großen Saal mit seinen geräumigen Logen, in denen so manche Größe, wie Max Adler, „residierte", gab es zur [[Wallnerstraße]] hin eine Bridgestube, die von Industriellen und Bankdirektoren frequentiert wurde.  
  
 
Die Namen der prominenten Besucher der Zwischenkriegszeit sind praktisch ident mit der geistigen Elite jener Jahre. Am 19. März 1938 wurde das Café Herrenhof „arisiert", die Stammgäste flohen größtenteils ins Exil.  
 
Die Namen der prominenten Besucher der Zwischenkriegszeit sind praktisch ident mit der geistigen Elite jener Jahre. Am 19. März 1938 wurde das Café Herrenhof „arisiert", die Stammgäste flohen größtenteils ins Exil.  
  
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte nicht mehr an die alte Tradition angeknüpft werden. Das Café wurde 1961 geschlossen.
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] konnte nicht mehr an die alte Tradition angeknüpft werden. Das Café wurde 1961 geschlossen.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 19. August 2016, 09:41 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 14847
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.08.2016 durch WIEN1.lanm08mic
  • 1., Herrengasse 10

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48° 12' 35.16" N, 16° 21' 57.19" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Herrenhof (1, Herrengasse 10). Hierher übersiedelte die junge Literatur nach dem Ersten Weltkrieg aus dem benachbarten Café Central. Die Blütezeit endete 1938.

Max Brod, Heimito von Doderer, Elias Canetti, Alexander Lernet-Holenia, Anton Kuh, Hermann Broch, Robert Musil, Alfred Polgar, Joseph Roth, Vicky Baum, Hilde Spiel, Leo Perutz, Franz Werfel und Franz Kafka zählten zu den Gästen im Kaffeehaus in der Herrengasse. Karl Kraus verewigte das Kaffeehaus in einer Satire.

Das Interieur des weitläufigen Etablissements (mit Sitzkassierin) präsentierte sich im Jugendstil. Neben dem großen Saal mit seinen geräumigen Logen, in denen so manche Größe, wie Max Adler, „residierte", gab es zur Wallnerstraße hin eine Bridgestube, die von Industriellen und Bankdirektoren frequentiert wurde.

Die Namen der prominenten Besucher der Zwischenkriegszeit sind praktisch ident mit der geistigen Elite jener Jahre. Am 19. März 1938 wurde das Café Herrenhof „arisiert", die Stammgäste flohen größtenteils ins Exil.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte nicht mehr an die alte Tradition angeknüpft werden. Das Café wurde 1961 geschlossen.

Literatur

  • Weigel-Brandstätter-Schweiger: Das Wiener Kaffeehaus. 1978, S. 8, 74 ff., 79 ff.
  • Aus der „Herrenhof-Saga". In: Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, S. 29 ff. (Stammgastliste: S. 165 ff.)
  • Hans Veigl: Wiener Kaffeehausführer. 1989, S. 52 ff.
  • Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Katalog zur 66. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien), Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1980, S. 117