Bernhard Eskeles der Jüngere

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 17. Dezember 2014, 23:16 Uhr von DYN.krabina (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „|Grabstelle=“ durch „|Friedhof=“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Eskeles, Bernhard der Jüngere
Abweichende Namensform
Titel Ritter, Freiherr
Geschlecht männlich
PageID 1414
GND
Wikidata
Geburtsdatum 12. Februar 1753
Geburtsort Wien
Sterbedatum 7. August 1839
Sterbeort Hietzing
Beruf Bankier
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Bernhard Eskeles der Jüngere (ab 6. November 1797 erblicher Adelsstand, ab 12. März 1810 Ritter von, ab 29. September 1822 Freiherr von), * 12. Februar 1753 Wien, † 7. August 1839 Hietzing (Hietzinger Friedhof), Bankier, Gattin (1800) Cäcilie Itzig, verwitwete Wolf (* 1760 Berlin, † 25. April 1826 laut Sterbebuch der Israelischen Kultusgemeinde), Tochter des Berliner Bankiers Daniel Itzig (1722-1799), Schwester der Fanny Arnstein (ihr Salon war zwar weniger glänzend als der ihrer Schwester, aber ihr Haus in Hietzing sah die vornehmsten und berühmtesten Leute). Geboren als Sohn eines Rabbiners, erhielt er seine kaufmännische Ausbildung in Amsterdam, wo er 1770 bereits ein eigenes Geschäft führte. 1785 wurde er Teilhaber von Nathan Adam Arnsteiner und dessen Schwager Salomon Hertz; der eigentliche Kopf der Firma war Arnsteiner. Eskeles entlarvte die Fälscher der in Wien auftauchenden „Frankfurter Scheine" und bewahrte so den Staat vor großem Schaden. Mit finanzpolitischen Ratschlägen stand er Joseph II. und Franz II. zur Seite; 1805 und 1809 stellte er für die Kriegführung gegen Napoleon Kredite zur Verfügung, die ihm große Gewinne einbrachten. Als Hertz 1805 die Firma verließ, entwickelte sich Eskeles („Arnstein & Eskeles") zum maßgebenden Chef. Während des Wiener Kongresses zählten Talleyrand, Hardenberg und Wellington zu den Gästen seines Salons. 1816 war er Mitbegründer der K.k. privilegierten Oesterreichischen Nationalbank, deren Direktor (1817) und Vizegouverneur er wurde; 1819 gehörte er auch zu den Gründern der Ersten österreichischen Spar-Casse. Eskeles trug wesentlich zur Organisierung des europäischen Geldmarkts bei und rief wohltätige Stiftungen ins Leben (unter anderem eine mit 50.000 Gulden dotierte für Studenten der höheren Fakultäten der Universität Wien). 1820 erwarb er das Palais 1, Dorotheergasse 11, ließ es gründlich renovieren und machte den Salon zu einem Treffpunkt von Vertretern aus Kunst und Wissenschaft. Gemeinsam mit Nathan Adam Freiherr von Arnstein besaß er 1814-1821 auch das Haus 8, Skodagasse 14-16. Er hinterließ ein Millionenvermögen. Eskelesgasse. Eskelespalais.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1 (A - Glä). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1957
  • Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verl. 1969 (Österreich-Reihe, 365/367), S. 32
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Der genealogische Hintergrund des Bankhauses Arnstein & Eskeles in Wien. In: Hanns Jäger-Sunstenau: Wappen, Stammbaum und kein Ende. Ausgewählte Aufsätze aus vier Jahrzehnten. Wien [u.a.]: Böhlau 1986, S. 168 ff., besonders S. 171
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 424
  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Karoline Pichler, Denkwürdigkeiten aus meinem Leben. In: Denkwürdigkeiten aus Altösterreich. Band 5. München: Müller 1914, S. 627 (Anm. S. 670)
  • Alois Urschitz von Usszich: Die Entstehung der österreichischen Nationalbank. Diss. Univ. Leipzig. Leipzig 1928
  • Siegfried Pressburger: Oesterreichische Notenbank 1816 - 1966. Geschichte des oesterreichischen Noteninstituts. Wien 1966, S. 36, S. 82, S. 90
  • Wiener Theaterzeitung 32 (1839), Nr. 161 (Nachruf)