Bürgermeisterkette: Unterschied zwischen den Versionen

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Bürgermeisterkette. Die Anschaffung und Benützung von Amtsketten für den Wiener Bürgermeister und dessen Stellvertreter wurde von Franz Joseph I. mit Allerhöchster Entschließung vom 24. Mai 1883 genehmigt.  
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Bürgermeisterkette. Die Anschaffung und Benützung von Amtsketten für den Wiener Bürgermeister und dessen Stellvertreter wurde von [[Franz Joseph I.]] mit Allerhöchster Entschließung vom 24. Mai 1883 genehmigt.  
 
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Anlass war die am 12. September 1883 im Zuge der 200-Jahr-Feier der abgeschlagenen Türkenbelagerung vollzogene Eröffnung des [[Neues Rathaus|Neuen Rathauses]].  
Anlaß war die am 12. September 1883 im Zuge der 200-Jahr-Feier der abgeschlagenen Türkenbelagerung vollzogene Eröffnung des [[Neues Rathaus|Neuen Rathauses]].  
 
 
 
 
Die Kette, die die Wiener Bürgerschaft dem amtierenden Bürgermeister [[Eduard Uhl]] widmete, wurde von diesem bei der feierlichen Eröffnung des Rathauses erstmals getragen. Auch die nachfolgenden liberalen und christlichsozialen Bürgermeister trugen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bei feierlichen Anlässen die Bürgermeisterkette.  
 
Die Kette, die die Wiener Bürgerschaft dem amtierenden Bürgermeister [[Eduard Uhl]] widmete, wurde von diesem bei der feierlichen Eröffnung des Rathauses erstmals getragen. Auch die nachfolgenden liberalen und christlichsozialen Bürgermeister trugen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bei feierlichen Anlässen die Bürgermeisterkette.  
 
 
Erst der sozialdemokratische Bürgermeister [[Jakob Reumann]] lehnte das Tragen der Bürgermeisterkette ab, und Bürgermeister [[Karl Seitz]] folgte seinem Beispiel.  
 
Erst der sozialdemokratische Bürgermeister [[Jakob Reumann]] lehnte das Tragen der Bürgermeisterkette ab, und Bürgermeister [[Karl Seitz]] folgte seinem Beispiel.  
 
 
Im Ständestaat (1934-1938, Bürgermeister Schmitz) und in der nationalsozialistischen Ära (1938-1945) wurde die Bürgermeisterkette wieder getragen.  
 
Im Ständestaat (1934-1938, Bürgermeister Schmitz) und in der nationalsozialistischen Ära (1938-1945) wurde die Bürgermeisterkette wieder getragen.  
 
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Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten die sozialistischen (beziehungsweise [seit 1991] sozialdemokratischen) Bürgermeister dem Vorbild der sozialdemokratischen Bürgermeister der Ersten Republik.
Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten die Sozialisten (beziehungsweise [seit 1991] sozialdemokratischen) Bürgermeister dem Vorbild der sozialdemokratischen Bürgermeister der Ersten Republik.
 
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
* 100 Jahre Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. Kunstgewerbe des Historismus. Ausstellung veranstaltet vom Verein der Museumsfreunde, durchgeführt vom Österreichischen Museum für Angewandte Kunst, Wien 1964 - 1965. Wien: Museum für Angewandte Kunst 1964, S. 89
 
* 100 Jahre Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. Kunstgewerbe des Historismus. Ausstellung veranstaltet vom Verein der Museumsfreunde, durchgeführt vom Österreichischen Museum für Angewandte Kunst, Wien 1964 - 1965. Wien: Museum für Angewandte Kunst 1964, S. 89
* Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 255 (Abb.), S. 332
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* Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 255 (Abb.), 332
 
* Amtsblatt der Stadt Wien, 20.04.1939, S. 3
 
* Amtsblatt der Stadt Wien, 20.04.1939, S. 3
 
* Waltraud Neuwirth: Lexikon Wiener Gold- und Silberschmiede und ihre Punzen 1867 - 1922. Band 1. Wien: Selbstverlag 1976, S. 335 und Tafel 71
 
* Waltraud Neuwirth: Lexikon Wiener Gold- und Silberschmiede und ihre Punzen 1867 - 1922. Band 1. Wien: Selbstverlag 1976, S. 335 und Tafel 71
 
* Roman von Procházka: Österreichisches Ordenshandbuch. Band 2: Alt-Österreich und Österreich-Ungarische Monarchie. München: Klenau 1979, S. 112
 
* Roman von Procházka: Österreichisches Ordenshandbuch. Band 2: Alt-Österreich und Österreich-Ungarische Monarchie. München: Klenau 1979, S. 112

Version vom 26. Oktober 2014, 21:42 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 12. September 1883
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 26.10.2014 durch DYN.patricktavernar

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Bürgermeisterkette. Die Anschaffung und Benützung von Amtsketten für den Wiener Bürgermeister und dessen Stellvertreter wurde von Franz Joseph I. mit Allerhöchster Entschließung vom 24. Mai 1883 genehmigt. Anlass war die am 12. September 1883 im Zuge der 200-Jahr-Feier der abgeschlagenen Türkenbelagerung vollzogene Eröffnung des Neuen Rathauses. Die Kette, die die Wiener Bürgerschaft dem amtierenden Bürgermeister Eduard Uhl widmete, wurde von diesem bei der feierlichen Eröffnung des Rathauses erstmals getragen. Auch die nachfolgenden liberalen und christlichsozialen Bürgermeister trugen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bei feierlichen Anlässen die Bürgermeisterkette. Erst der sozialdemokratische Bürgermeister Jakob Reumann lehnte das Tragen der Bürgermeisterkette ab, und Bürgermeister Karl Seitz folgte seinem Beispiel. Im Ständestaat (1934-1938, Bürgermeister Schmitz) und in der nationalsozialistischen Ära (1938-1945) wurde die Bürgermeisterkette wieder getragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten die sozialistischen (beziehungsweise [seit 1991] sozialdemokratischen) Bürgermeister dem Vorbild der sozialdemokratischen Bürgermeister der Ersten Republik.

Literatur

  • 100 Jahre Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. Kunstgewerbe des Historismus. Ausstellung veranstaltet vom Verein der Museumsfreunde, durchgeführt vom Österreichischen Museum für Angewandte Kunst, Wien 1964 - 1965. Wien: Museum für Angewandte Kunst 1964, S. 89
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 255 (Abb.), 332
  • Amtsblatt der Stadt Wien, 20.04.1939, S. 3
  • Waltraud Neuwirth: Lexikon Wiener Gold- und Silberschmiede und ihre Punzen 1867 - 1922. Band 1. Wien: Selbstverlag 1976, S. 335 und Tafel 71
  • Roman von Procházka: Österreichisches Ordenshandbuch. Band 2: Alt-Österreich und Österreich-Ungarische Monarchie. München: Klenau 1979, S. 112