Börse (Gebäude): Unterschied zwischen den Versionen

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Börse, Gebäude (1, Schottenring 16, Börsegasse 11), erbaut 1874-1877 von [[Theophil Hansen]] in klassizistischen Renaissanceformen, eröffnet durch Franz Joseph I. am 14. März 1877 (erste Börsenversammlung am 19. März 1877). Der reich gegliederte Baukörper besitzt einen erhöhten Mittelbau mit zwei großen Säulenordnungen, niedrigere Seitenflügel, erhöhte Eckrisalite und eine reliefierte Attika. Im Mitteltrakt befand sich der prachtvolle Wertpapierbörsesaal (56,5 m lang, 25,5 m breit, 22 m hoch, kassettierte Holzdecke). Der plastische Schmuck des Gebäudes stammt von [[Vincenz Pilz]] („Neptun im Triumphbogen") und [[Alois Franz Xaver Düll|Alois Düll]] („Zeus und Neptun"). Im ersten Stock des Gebäudes, in dem auch ein Casino und die Handelskammer untergebracht waren, etablierte sich vor 1880 auch das Orientalische Museum; am 31. Jänner 1897 wurde im Börsengebäude das Museum für österreichische Volkskunde eröffnet. Das Gebäude, dessen großer Saal nach dem Zweiten Weltkrieg (durch Kojen unterteilt) als Ausstellungshalle Verwendung gefunden hatte, wurde am 13. April 1956 durch einen Großbrand schwer beschädigt, wobei der zentrale Börsensaal und das Innere des Eingangstrakts völlig vernichtet wurden; 1956-1959 wurde das Innere nach Plänen von Erich Boltenstern und Erich Schlöss erneuert; der Saal wurde nicht mehr wiederhergestellt, sondern in einen Innenhof umgestaltet. Der Börsenbetrieb wurde am 7. Dezember 1959 wiederaufgenommen. 25-Schilling-Münze (1971), Briefmarke (1971).
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Börse, Gebäude (1, Schottenring 16, Börsegasse 11), erbaut 1874-1877 von [[Theophil Hansen]] in klassizistischen Renaissanceformen, eröffnet durch Franz Joseph I. am 14. März 1877 (erste Börsenversammlung am 19. März 1877). Der reich gegliederte Baukörper besitzt einen erhöhten Mittelbau mit zwei großen Säulenordnungen, niedrigere Seitenflügel, erhöhte Eckrisalite und eine reliefierte Attika.  
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[[Datei:Wertpapierbörsesaal.jpg|Der große Saal der neuen Börse in Wien. Zeitschrift "Über Land und Meer", 1877]]
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Im Mitteltrakt befand sich der prachtvolle Wertpapierbörsesaal (56,5 m lang, 25,5 m breit, 22 m hoch, kassettierte Holzdecke). Der plastische Schmuck des Gebäudes stammt von [[Vincenz Pilz]] („Neptun im Triumphbogen") und [[Alois Franz Xaver Düll|Alois Düll]] („Zeus und Neptun"). Im ersten Stock des Gebäudes, in dem auch ein Casino und die Handelskammer untergebracht waren, etablierte sich vor 1880 auch das Orientalische Museum; am 31. Jänner 1897 wurde im Börsengebäude das Museum für österreichische Volkskunde eröffnet. Das Gebäude, dessen großer Saal nach dem Zweiten Weltkrieg (durch Kojen unterteilt) als Ausstellungshalle Verwendung gefunden hatte, wurde am 13. April 1956 durch einen Großbrand schwer beschädigt, wobei der zentrale Börsensaal und das Innere des Eingangstrakts völlig vernichtet wurden; 1956-1959 wurde das Innere nach Plänen von Erich Boltenstern und Erich Schlöss erneuert; der Saal wurde nicht mehr wiederhergestellt, sondern in einen Innenhof umgestaltet. Der Börsenbetrieb wurde am 7. Dezember 1959 wiederaufgenommen. 25-Schilling-Münze (1971), Briefmarke (1971).
  
  

Version vom 21. Mai 2014, 12:13 Uhr

Börse (1956)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Theophil Hansen
Prominente Bewohner
PageID 2096
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.05.2014 durch WIEN1.lanm08w17
Bildname Börse.jpg
Bildunterschrift Börse (1956)
  • 1., Schottenring 16
  • 1., Börsegasse 11
  • 1., Börseplatz 2
  • 1., Wipplingerstraße 34

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48° 12' 53.52" N, 16° 21' 58.50" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Börse, Gebäude (1, Schottenring 16, Börsegasse 11), erbaut 1874-1877 von Theophil Hansen in klassizistischen Renaissanceformen, eröffnet durch Franz Joseph I. am 14. März 1877 (erste Börsenversammlung am 19. März 1877). Der reich gegliederte Baukörper besitzt einen erhöhten Mittelbau mit zwei großen Säulenordnungen, niedrigere Seitenflügel, erhöhte Eckrisalite und eine reliefierte Attika. Der große Saal der neuen Börse in Wien. Zeitschrift "Über Land und Meer", 1877 Im Mitteltrakt befand sich der prachtvolle Wertpapierbörsesaal (56,5 m lang, 25,5 m breit, 22 m hoch, kassettierte Holzdecke). Der plastische Schmuck des Gebäudes stammt von Vincenz Pilz („Neptun im Triumphbogen") und Alois Düll („Zeus und Neptun"). Im ersten Stock des Gebäudes, in dem auch ein Casino und die Handelskammer untergebracht waren, etablierte sich vor 1880 auch das Orientalische Museum; am 31. Jänner 1897 wurde im Börsengebäude das Museum für österreichische Volkskunde eröffnet. Das Gebäude, dessen großer Saal nach dem Zweiten Weltkrieg (durch Kojen unterteilt) als Ausstellungshalle Verwendung gefunden hatte, wurde am 13. April 1956 durch einen Großbrand schwer beschädigt, wobei der zentrale Börsensaal und das Innere des Eingangstrakts völlig vernichtet wurden; 1956-1959 wurde das Innere nach Plänen von Erich Boltenstern und Erich Schlöss erneuert; der Saal wurde nicht mehr wiederhergestellt, sondern in einen Innenhof umgestaltet. Der Börsenbetrieb wurde am 7. Dezember 1959 wiederaufgenommen. 25-Schilling-Münze (1971), Briefmarke (1971).


Literatur

  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Bd. 4, S. 180ff. und Register
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 139
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 176
  • Hannes Stekl: Das Wiener Börsengebäude. Wirtschaftsgeschichtliche Betrachtungen über die Genesis eines Stadterweiterungsbaues. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 27 (1971), S. 149 ff.
  • Hannes Stekl: Soziologie der Börsebauanleihe. In: Wiener Geschichtsblätter 26 (1971), S. 225 ff.
  • Franz Baltzarek: Die Geschichte der Wiener Börse. 1973
  • Franz Baltzarek: Die Geschichte der Börselokalitäten. In: Wiener Geschichtsblätter 26 (1971), S. 193 ff.
  • Erwin Neumann, Gefährdete Denkmäler. Zum Brande der Wiener Börse. In: Österreichische Zeitschrift für Denkmalpflege 10 (1956), S. 68 ff.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 22
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken. 1971
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 2: Die Gemeinde, ihre Verwaltung und sozialen Belange, Wirtschaftsleben, Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Volkskunde, Naturwissenschaft, Klimatologie, Meteorologie, Naturereignisse, Varia und Kuriosa. Wien: Jugend & Volk 1955, S. 117 ff.