Axel Melhardt
- Betreiber des Jazzland (1972)
Axel Melhardt, * 14. Mai 1943 Wien, Konzertveranstalter, Kulturmanager.
Biografie
Axel Melhardt wurde in Wien als Sohn des Prager Schauspielers Edgar Melhardt und der Sängerin und Schauspielerin Ilse Glatz geboren. Er begeisterte sich bereits in jungen Jahren für die in der damaligen Zeit verpönten und im deutschen Sprachraum kaum bekannten Science-Fiction-Literatur und entdeckte als Dreizehnjähriger durch den Film „The Benny-Goodman-Story“ seine Liebe zum Jazz.
Nach einem kurzen Internatsaufenthalt in der Schweiz und dem Besuch der Maturaschule Dr. Roland legte Melhardt die Matura ab. In den Folgejahren widmete er sich verschiedenen Studienrichtungen wie Astronomie, Mathematik, Anglistik, Germanistik und Ethnologie.
Er arbeitete unter anderem im Büro von Simon Wiesenthal, als Übersetzer aus dem Englischen ins Deutsche und als Autor von Science-Fiction-Stories. Auch als Herausgeber eines literarischen Amateur-Magazins machte er sich einen Namen.
Ab dem Frühjahr 1972 wurden beim kriselnden Wiener Stadtheurigen "Weinfassl" immer wieder erfolgreich Jazzabende veranstaltet. Im Herbst 1972 übernimmt Axel Melhardt mit seiner Frau Tilly Stelzhammer das mittlerweile in "Jazzland" umbenannte Lokal und trägt fortan die musikalische Verantwortung für dieses inzwischen über die Grenzen Europas hinaus bekannt gewordene Lokal.
Im Jazzland traten bereits mehr als über 400 amerikanische Spitzenmusiker der Jazzszene auf, hervorzuheben sind unter anderem Ben Webster, Eddie "Lockjaw" Davis, Ray Brown, Benny Carter oder Wild Bill Davison. Melhardts Intention war und ist es, heimische mit amerikanischen Jazzern zusammenzuführen. Einer der erfolgreichsten Jazzgitarristen, "Charly" Karl Ratzer, war oft bei ihm im Jazzland zu Besuch.
Mittlerweile führt Axel Melhardt das Wiener Jazzland bereits seit fünfzig Jahren mit Erfolg und es gilt als der älteste heute in Wien existierende Jazzclub.
Literatur
- Axel Melhardt: Swing that music! 30 Jahre Jazzland. Ein sehr persönliches Jazzland-Lexikon. Wien: Pichler 2002