Axel Melhardt
Axel Melhardt, * 14. Mai 1943 Wien, † 6. Mai 2024, Konzertveranstalter, Kulturmanager.
Biografie
Axel Melhardt kam in Wien als Sohn des Prager Schauspielers Edgar Melhardt und der Sängerin und Schauspielerin Ilse Glatz zur Welt. Er begeisterte sich bereits in jungen Jahren für die in der damaligen Zeit verpönte und im deutschen Sprachraum kaum bekannte Science-Fiction-Literatur und entdeckte als Dreizehnjähriger durch den Film "The Benny-Goodman-Story" seine Liebe zum Jazz.
Nach einem kurzen Internatsaufenthalt in der Schweiz und dem Besuch der Maturaschule Dr. Roland legte Melhardt die Matura ab. In den Folgejahren widmete er sich verschiedenen Studienrichtungen wie Astronomie, Mathematik, Anglistik, Germanistik und Ethnologie.
Er arbeitete unter anderem im Büro von Simon Wiesenthal sowie als Übersetzer aus dem Englischen ins Deutsche und als Autor von Science-Fiction-Stories. Auch als Herausgeber eines literarischen Amateur-Magazins machte er sich einen Namen.
Ab dem Frühjahr 1972 wurden beim kriselnden Wiener Stadtheurigen "Weinfassl" immer wieder erfolgreich Jazzabende veranstaltet. Im Herbst 1972 übernahm Axel Melhardt mit seiner Frau Tilly Stelzhammer das mittlerweile in "Jazzland" umbenannte Lokal und trug fortan die musikalische Verantwortung für den inzwischen über die Grenzen Europas hinaus bekannt gewordenen Jazzkeller.
Im Jazzland traten bereits mehr als 400 amerikanische Spitzenmusiker der Jazzszene auf, hervorzuheben sind unter anderen Ben Webster, Eddie "Lockjaw" Davis, Ray Brown, Benny Carter oder Wild Bill Davison. Melhardts Intention war und ist es, heimische mit amerikanischen Jazzern zusammenzuführen. Einer der erfolgreichsten Jazzgitarristen, "Charly" Karl Ratzer, war oft bei ihm im Jazzland zu Besuch.
Axel Melhardt führte das Wiener Jazzland fünfzig Jahre lang mit Erfolg, es gilt als der älteste heute in Wien existierende Jazzclub.
Literatur
- Axel Melhardt: Swing that music! 30 Jahre Jazzland. Ein sehr persönliches Jazzland-Lexikon. Wien: Pichler 2002
Axel Melhardt im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.