Apfel im Schlafrock: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Apfel im Schlafrock, eine Gebildmehlspeise (überwiegend warm serviertes Dessert), wobei „im Schlafrock" bedeutet, | + | Apfel im Schlafrock, eine Gebildmehlspeise (überwiegend warm serviertes Dessert), wobei „im Schlafrock" bedeutet, dass es sich um eine Speise in einer Hülle handelt. Die geschälten und vom Kernhaus befreiten Äpfel werden mit einer Mischung aus Mandeln oder Nüssen und Zimtzucker (auch Marmelade, neuerdings auch Vanillesauce) gefüllt, in ein Teigviereck aus Butterteig eingeschlagen und im Rohr gebacken. 1759 finden sich in einem Wiener Kochbuch „Mandeln im Schlafrock" (das ist in einer Zuckerglasur), 1787 tauchen erstmals Äpfel im Schlafrock in Butterteig auf. Auch Tauben oder Hühner, die in verschlagenem Ei gewälzt und mit Bröseln paniert in Schmalz gebacken wurden, bezeichnete man als „im Schlafrock". Das deutsche Gegenstück dazu ist der „Apfel im Roquelore", benannt nach einem Reise- oder Regenmantel für Männer, den der Herzog von Roquelaure zur Zeit Ludwigs XIV. erfunden hat. |
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+ | Huhn im Schlafrock siehe [[Backhuhn]]. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
− | * Bewehrtes Koch-Buch, in 6 Absätz vertheilet ... Wien: L.Kaliwoda (<sup>5</sup>1759), S. 278 | + | * Bewehrtes Koch-Buch, in 6 Absätz vertheilet ... Wien: L. Kaliwoda (<sup>5</sup>1759), S. 278 |
* Maria Anna Rudisch: Mein eigenes geprüftes Kochbuch. Eingerichtet für alle Gattungen der Stände, durchgehends neu, selbst verfaßt, und im Drucke herausgegeben. Band 2. Wien: Gedruckt mit Edlen von Ghelenschen Schriften 1798, S. 32 | * Maria Anna Rudisch: Mein eigenes geprüftes Kochbuch. Eingerichtet für alle Gattungen der Stände, durchgehends neu, selbst verfaßt, und im Drucke herausgegeben. Band 2. Wien: Gedruckt mit Edlen von Ghelenschen Schriften 1798, S. 32 | ||
* Ignatz Gartler / Barbara Hikmann: Wienerisches bewaehrtes Kochbuch in sechs Abschnitten, welches tausend sechshundert neunzehn Kochregeln, ... Wien: C.Gerold <sup>32</sup>1818, S. 389 | * Ignatz Gartler / Barbara Hikmann: Wienerisches bewaehrtes Kochbuch in sechs Abschnitten, welches tausend sechshundert neunzehn Kochregeln, ... Wien: C.Gerold <sup>32</sup>1818, S. 389 |
Version vom 28. August 2014, 13:17 Uhr
Apfel im Schlafrock, eine Gebildmehlspeise (überwiegend warm serviertes Dessert), wobei „im Schlafrock" bedeutet, dass es sich um eine Speise in einer Hülle handelt. Die geschälten und vom Kernhaus befreiten Äpfel werden mit einer Mischung aus Mandeln oder Nüssen und Zimtzucker (auch Marmelade, neuerdings auch Vanillesauce) gefüllt, in ein Teigviereck aus Butterteig eingeschlagen und im Rohr gebacken. 1759 finden sich in einem Wiener Kochbuch „Mandeln im Schlafrock" (das ist in einer Zuckerglasur), 1787 tauchen erstmals Äpfel im Schlafrock in Butterteig auf. Auch Tauben oder Hühner, die in verschlagenem Ei gewälzt und mit Bröseln paniert in Schmalz gebacken wurden, bezeichnete man als „im Schlafrock". Das deutsche Gegenstück dazu ist der „Apfel im Roquelore", benannt nach einem Reise- oder Regenmantel für Männer, den der Herzog von Roquelaure zur Zeit Ludwigs XIV. erfunden hat.
Huhn im Schlafrock siehe Backhuhn.
Literatur
- Bewehrtes Koch-Buch, in 6 Absätz vertheilet ... Wien: L. Kaliwoda (51759), S. 278
- Maria Anna Rudisch: Mein eigenes geprüftes Kochbuch. Eingerichtet für alle Gattungen der Stände, durchgehends neu, selbst verfaßt, und im Drucke herausgegeben. Band 2. Wien: Gedruckt mit Edlen von Ghelenschen Schriften 1798, S. 32
- Ignatz Gartler / Barbara Hikmann: Wienerisches bewaehrtes Kochbuch in sechs Abschnitten, welches tausend sechshundert neunzehn Kochregeln, ... Wien: C.Gerold 321818, S. 389