Antonshöhe
Antonshöhe (23., Mauer), jungsteinzeitliches Hornsteinbergwerk. In einer heute aufgelassenen Gemeindeschottergrube (zwei Kilometer westlich von Mauer) wurden 1924 prähistorische Funde gemacht, die 1929-1931 systematische Ausgrabungen nach sich zogen. Freigelegt wurden vier Schächte, in denen um 5000 vor Christus Hornstein zur Erzeugung von Klingen, Schabern und Pfeilspitzen gewonnen wurde. Die Schächte waren acht bis zehn Meter tief, einer besaß an der Sohle eine sechs Meter lange unterirdische Abbaustrecke. In den aufgelassenen Schächten wurden sechs Gräber von Bergleuten und ihren Angehörigen gefunden; die Toten hatten als Beigabe Hasen-, Elch-, Rind-, Schweine- und Ziegenfleisch erhalten, eine der Frauen einen ganzen Hund. Die Siedlungsstelle ist nicht bekannt, die Keramik gehört in die mitteljungsteinzeitliche Lengyelkultur. Die Schächte sind heute nicht mehr zu sehen; die Stelle steht unter Naturschutz. (Ortolf Harl)
Literatur
- 5000 Jahre Feuersteinbergbau. Die Suche nach dem Stahl der Steinzeit, Veröffentlichung Deutsches Bergbau-Museum Bochum 22 (1980), S. 405 ff.
- E. Ruttkay: Das jungsteinzeitliche Hornsteinbergwerk mit Bestattung von der Antonshöhe bei Mauer. Wien: Band 23. In: Mitteilungen Anthropologische Gesellschaft Wien 100 (1970), S. 70 ff.