Anton von Webern

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Daten zur Person
Personenname Webern, Anton von
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 5654
GND
Wikidata
Geburtsdatum 3. Dezember 1883
Geburtsort Wien
Sterbedatum 15. September 1945
Sterbeort Mittersill
Beruf Komponist, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 21. September 1945
Friedhof Ortsfriedhof Mittersill
Grabstelle
  • 3., Löwengasse 53 (Geburtsadresse)
  • 12., Schönbrunner Straße 320 (Wohnadresse)
  • 9., Ferstelgasse 6 (Wohnadresse)
  • 14., Penzinger Straße 82 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1924)
  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1931)

  • Leiter des Mödlinger Männergesangvereins (1921 bis 1926)

Webern Anton von, * 3. Dezember 1883 Wien 3, Löwengasse 53 (Gedenktafel, 1972), † 15. September 1945 Mittersill (vor dem Haus seines Schwiegersohns Am Markt 101 [Gedenktafel 1965] von einem US-Soldaten nach Beginn der Ausgangssperre erschossen; Ortsfriedhof Mittersill), Komponist, Sohn des Carl von Webern (1850-1919).

Webern lebte bis 1890 in Wien, zog dann mit seinen Eltern nach Graz (Besuch der Volksschule) und 1894 nach Klagenfurt (Besuch der Mittelschule, Matura 1902). 1902 wurde Weberns Vater (als Ministerialrat) nach Wien berufen (Wohnung 12, Schönbrunner Straße 320; anschließend im selben Jahr 9, Ferstelgasse 6).

Nach erstem Musikunterricht in Klagenfurt wurde Webern 1904 Kompositionsschüler bei Pfitzner in Berlin, kehrte jedoch im selben Jahr nach Wien zurück, wo er Arnold Schönberg kennenlernte und 1904-1908 dessen Privatschüler war (später sein Freund, ebenso sein Mitschüler Alban Berg); an der Universität Wien studierte er Musikwissenschaft bei Guido Adler (Dr. phil. 1906).

Ab 1908 Engagements als Theaterkapellmeister (Wien, Danzig, Stettin). 1918-1932 wohnte Webern in Mödling (Neusiedlerstraße 58, Gedenktafel) und schaltete sich sehr aktiv ins Konzertleben ein. 1918-1922 wirkte er in dem von Schönberg gegründeten "Verein für musikalische Privataufführungen", 1921-1926 war er Leiter des Mödlinger Männergesangvereins, außerdem Dirigent des Schubertbunds und Chormeister; 1922-1934 leitete Webern die Wiener Arbeitersymphoniekonzerte und ab 1923 auch jene des Wiener Arbeitersingvereins. Gleichzeitig dirigierte Webern in verschiedenen europäischen Ländern (Deutschland, Schweiz, England, Spanien) und war ständig bei der Radio Verkehrs AG tätig.

1932 übersiedelte Webern von Mödling nach Wien (14, Penzinger Straße 82) und noch im selben Jahr nach Maria Enzersdorf (Im Auholz 8). Ab 1933 lebte er zurückgezogen als Privatlehrer in Mödling. Als die Nationalsozialisten seine Werke ächteten, zog er sich völlig zurück.

1945 schlug sich Webern nach Mittersill durch.

Webern komponierte insgesamt 31 Werke (Lieder, Gesänge und Instrumentalstücke), deren längstes nur 10 Minuten dauert; er wandelte die Zwölftonmusik in individueller Weise ab, ist ein Hauptvertreter der "Wiener Schule" und gehört zu den konsequentesten Komponisten der modernen Richtung.

Preis der Stadt Wien für Musik (1924, 1931).

Webern-Archiv in Chicago; Nachlaß Paul-Sacher-Stiftung, Basel. Anton-von-Webern-Platz

Literatur

  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 15.
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die beiden Republiken. Wien: Verlag für Jugend & Volk S 357 ff.
  • Dieter Rexroth [Hg.]: Opus Anton Webern. Ein Buch der alten Oper Frankfurt. Berlin: Quadriga 1984
  • Herbert Eimert [Hg.]: Anton von Webern. Dokumente - Bekenntnisse. Erkenntnisse - Analysen. Wien: Universal-Edition 1955
  • Willi Reich: Anton von Webern. Weg und Gestalt ; in Selbstzeugnissen und Worten der Freunde. Zürich: Verlag Die Arche 1961
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 27 (1972), Heft 3 (Beiträge anläßlich des von der Gesellschaft für Musik veranstalteten Webern-Kongresses in Wien, darunter: Walter Szmolyan: Webern-Stätten in Österreich, 162 ff. und Heinz Schöny: Von den Vorfahren Anton von Weberns, S. 167)
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 49, S 15 f.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 06.10.1995)
  • Wiener Zeitung, 14.02.1987
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 03.03.1984
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 16.02.1987