Anton von Frisch

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Daten zur Person
Personenname Frisch, Anton
Abweichende Namensform
Titel Ritter, Dr. med., ao. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 27899
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. Februar 1859
Geburtsort Wien
Sterbedatum 24. Mai 1917
Sterbeort Wien
Beruf Urologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 27.09.2013 durch WIEN1.lanm08w06
Begräbnisdatum 27. Mai 1917
Friedhof
Grabstelle Dornbacher Friedhof
  • 8., Schmidgasse 14 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton Ritter von Frisch, * 16. Februar 1859 Wien, † 24. Mai 1917 Wien 8, Schmidgasse 14 (Dornbacher Friedhof), Urologe. Schon während seiner Studienzeit an der Universität Wien (Dr. med. 1871) arbeitete Frisch als Demonstrator beim Anatomen Joseph Hyrtl sowie im Laboratorium des Physiologen Ernst Wilhelm von Brücke, unter dessen Anleitung Frisch seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte. Nach der Promotion wurde Frisch Operationszögling an der zweiten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter Billroth (ab 1874 dessen Assistent). Dem damaligen Arbeitsgebiet Billroths entsprechend widmete sich Frisch der bakteriologischen Forschung und war auch Billroths Privatassistent. 1874 wurde er zum Professor der Anatomie an der Akademie der bildenden Künste ernannt und Primararzt der chirurgischen Abteilung des Kronprinz-Rudolf-Kinderspitals. 1878 gelang ihm der Nachweis der Identität der sogenannten Hadernkrankheit mit dem Milzbrand, und 1882 entdeckte er den Rhinosklerombazillus. Unmittelbar nach seiner Habilitation erfolgte die Berufung als Vorstand einer chirurgischen Abteilung der Wiener allgemeinen Poliklinik (1882). 1889 wurde Frisch (nach dem Tod von Robert Ultzmann) Primararzt der urologischen Abteilung (damals noch „Abteilung für Krankheiten der Harnorgane") der Poliklinik und außerordentlicher Professor. Durch Frisch, der eine Reihe bedeutender Schüler im In- und Ausland hatte, wurde die Urologie von der medizinischen Fakultät der Universität Wien als selbständiges Fach anerkannt, verbunden mit der Möglichkeit der Habilitation in dieser neuen Spezialdisziplin. Neben Frischs großangelegter Studie über die Wutkrankheit und die unter der Leitung von Louis Pasteur durchgeführten Untersuchungen über die Präventivimpfung gegen Tollwut (1886/1887) erlangte er durch seine urologischen Fachpublikationen internationale Anerkennung: unter anderem veröffentlichte er (gemeinsam mit Otto Zuckerkandl) das „Handbuch der Urologie" (drei Bände, 1904-1906) und schrieb den Beitrag „Die Krankheiten der Prostata" (Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie, herausgegeben von H. Nothnagel, Band 19 (1899). 1907 tagte in Wien unter seinem Vorsitz der siebte Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie (1909) und anderer ausländischer Fachgesellschaften, Vizepräsident der Association internationale d'Urologie.

Literatur

  • Eisenberg 2;
  • Fischer;
  • ÖBL;
  • Pagel;
  • Lesky, 464 u. Reg.;
  • Erich E. Deimer, Chronik der Allg. Poliklinik in W. (1989), 101 f.;
  • Wr. med. Wo. 67 (1917), 1006;
  • Zs. für Urologie 11(1917);
  • Vertriebene Vernunft, 201;
  • Feierl. Inauguration 1917/18, 69IT.;
  • Dermatolog. Wo. 65(1917), 703.