Anton von Eiselsberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Dezember 2014, 23:09 Uhr

Anton Eiselsberg
Daten zur Person
Personenname Eiselsberg, Anton
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Univ.-Prof., Freiherr, Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 11858
GND
Wikidata
Geburtsdatum 31. Juli 1860
Geburtsort Schloß Steinhaus bei Wels, Oberösterreich
Sterbedatum 25. Oktober 1939
Sterbeort St. Valentin
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Steinhaus, Oberösterreich
Grabstelle
Bildname Antoneiselsberg.jpg
Bildunterschrift Anton Eiselsberg
  • 1., Mölkerbastei 5 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Komturkreuz des Österreichischen Verdienstordens
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 1932)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 17. Jänner 1932)

Anton Freiherr von Eiselsberg, * 31. Juli 1860 Schloß Steinhaus bei Wels, Oberösterreich, † 25. Oktober 1939 bei St. Valentin (Eisenbahnunfall; Friedhof Steinhaus, Oberösterreich), Chirurg, Gattin Agnes Freiin Pirquet von Cesenatico. Wurde als zweiter Sohn des Guido Freiherr von Eiselsberg und der Maria Freiin von Pirquet geboren, absolvierte das Gymnasium in Kremsmünster und kam 1878 an die Universität Wien (Dr. med. univ. 13. Februar 1884). Ab 1884 arbeitete er als Operationszögling, ab 1887 als Assistent bei Theodor Billroth. 1890 habilitierte er sich in Wien, ging jedoch 1893 als Vorstand der Chirurgischen Klinik nach Utrecht (Niederlande) und 1896 nach Königsberg, um schließlich, am 1.April 1901 als Nachfolger von Eduard Albert die Leitung der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik in Wien zu übernehmen, die er bis zu seiner Emeritierung innehatte (30. September 1931). Ab 1890 veröffentlichte Eiselsberg zahlreiche Abhandlungen über verschiedene Themen der Chirurgie; seine bevorzugten Arbeitsgebiete waren: Bakteriologie - wobei Eiselsberg als Schüler Robert Kochs auch wesentlichen Einfluß auf die Einführung der aseptischen Methode in die Chirurgie hatte -, plastische Chirurgie, Magen-Darm-Chirurgie, Schilddrüsenchirurgie - wobei seine Erkenntnisse der damals erst beginnenden Endokrinologie zugute kamen - sowie „Röntgenologie", deren Etablierung zum Spezialfach (1904) Eiselsberg neben Julius Wagner-Jauregg besonders förderte, und Neurochirurgie 1903 erhielt Eiselsberg den Hofratstitel, 1905 die Ehrenmitgliedschaft des Royal College of Surgeons of Edinburgh. Eiselsberg bildete in Wien eine der größten medizinischen Schulen heran und erhob sein Fach zur selbständigen Wissenschaft. Während des Ersten Weltkriegs war Eiselsberg als Operateur an den Fronten tätig und nahm größten Einfluß auf die Kriegschirurgie. Physiologie, experimentelle Pathologie und Belange des Sanitätswesens zählten ebenfalls zu seinen Arbeitsbereichen. Eiselsberg erhielt sieben Ehrendoktorate und war Mitglied vieler wissenschaftlichen Gesellschaften des In- und Auslands; Bürger der Stadt Wien (1931), Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1932), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, Komturkreuz des Österreichischen Verdienstordens. Eiselsberg war einer der größten Chirurgen und klinischer Forscher seiner Zeit. Er wohnte 1903-1936 im Haus 1, Mölkerbastei 5 (Gedenktafel). Eiselsbergdenkmal, Eiselsberg-Gedenktafel, Eiselsberghof, Eiselsberg-Preis.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 9. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1956
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Anton Freiherr von Eiselsberg: Lebensweg eines Chirurgen. Innsbruck / Wien: Tyrolia-Verlag ²1949
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Wolfgang Denk: Anton Freiherr von Eiselsber. In: Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 131 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 53 (1940), S. 55 ff. (Werksverzeichnis S. 59 f.)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 91. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1941, S. 159, 190
  • Ehrenbuch des österreichischen Verdienstordens. Wien: Patria 1936, S. 77
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken 1960 (Schönbauer)
  • Karin Körrer: Die zwischen 1938 und 1945 verstorbenen Mitglieder des Lehrkörpers an der Universität Wien. Diss. Univ. Wien. Wien 1981, S. 27 f.
  • Gisela Rau: Personalbiographie von Professoren und Dozenten der Ersten Chirurgischen Klinik der Universität Wien. Diss. Univ. Erlangen-Nürnberg. Erlangen-Nürnberg 1972, S. 6 ff.
  • Helmut Wyklicky: Eiselsbergs Jugendzeit bis zu seiner Berufung nach Utrecht. In: E. Wayand / P. Brücke [Hg.]: 19. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie und der ihr angeschlossenen Fachgesellschaften. Kongressbericht. Stift Kremsmünster, Mai 1978. Wien: Egermann 1979, S. Xlll ff.
  • Linzer Tagespost, 172/1939, 249/1939, 255/1939
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 23.07.1960, 23.10.1964
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972