Anton Wolfrath

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Daten zur Person
Personenname Wolfrath, Anton
Abweichende Namensform Wolfradt; Anton
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10729
GND 118033581
Wikidata
Geburtsdatum 9. Juli 1582 JL
Geburtsort Köln
Sterbedatum 1. April 1639
Sterbeort Wien
Beruf Fürstbischof
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2019 durch WIEN1.lanm09eal
Begräbnisdatum
Friedhof Stephansdom, Fürstengruft
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Fürstbischof Wiens (1631)
  • Abt des Stifts Kremsmünster (1613 bis 1639)
  • Kaiserlicher Rat (1623 bis 1630)
  • Präsident der Hofkammer (oberste Finanzbehörde) (1624 bis 1639)
  • Mitglied des kaiserlichen geheimen Rats (1631 bis 1639)

Wolfrath (Wolfradt) Anton, * 9. Juli 1582 Köln, † 1. April 1639 Wien (Stephansdom, Fürstengruft), Fürstbischof (Weihe am 3. August 1631).

Nach Studium am (1552 von Ignatius von Loyola begründeten) Collegium Germanicum in Rom (unter anderem als Schüler von Kardinal Bellarmin) trat Wolfrath in Heiligenkreuz (Niederösterreich) in den Orden der Zisterzienser ein, wurde 1612 Abt des Stifts Wilhering, wechselte jedoch 1613 zum Orden der Benediktiner (1613-1639 Abt des Stifts Kremsmünster).

Ferdinand II. nahm ihn wegen seiner Fähigkeiten auf dem Gebiet des Finanzwesens in seine Dienste; Wolfrath wurde kaiserlicher Rat, war 1623-1630 Präsident der Hofkammer (oberste Finanzbehörde), 1624-1639 Mitglied des kaiserlichen geheimen Rats und 1631-1639 als Nachfolger des (1630 verstorbenen) Melchior Khlesl (der erster) Fürstbischof Wiens (Erhebung in den Reichsfürstenstand am 2. August 1631); Bürgermeister war in seiner Amtszeit überwiegend Daniel Moser (1626-1637).

Unter Wolfrath herrschte eine etwas gemilderte Form der Gegenreformation. Er berief die Schwarzspanier und die Servilen in die Roßau, weihte 1632 Kirche und Kaisergruft der Kapuziner am Neuen Markt und setzte den Umbau des bischöflichen Palais fort (1638 Vergrößerung und Barockisierung der gotischen Bischofskapelle).

Sein Wahlspruch "Wenn der Herrgott nicht will, nützt es gar nichts" wurde später zu einem geflügelten Wort (und beispielsweise von Ernst Arnold zu einem Couplet vertont). Die von ihm selbst verfasste Aufschrift auf seinem Epitaph lautet "Im Leben war ich Abt, Bischof, Fürst. Nun bin ich Staub, Schatten, Nichts". Wolfrathplatz


Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912. Band 55,1910
  • Alexander Hopf / Joseph Maurer: Anton Wolfrath. Fürstbischof von Wien und Abt des Bendictinerstiftes Kremsmünster, Geheimer Rath und Minister Kaiser Ferdinands II.. Wien: Alfred Hölder 1891
  • Friedrich Müller / Franz Loidl / Martin Krexner: Geschichte des Erzbistums Wien, Wiens Bischöfe und Erzbischöfe. 2 Buchpräsentationen. Wien: Wiener Katholische Akademie 1983 (Miscellanea / Wiener Katholische Akademie, Arbeitskreis für Kirchliche Zeit- und Wiener Diözesangeschichte, N. R. 187), S. 75 ff., 79 ff, S. 200
  • Franz Loidl / Martin Krexner: Wiens Bischöfe und Erzbischöfe. 40 Biographien. Wien: Schendl 1983, S. 48 f.