Anton Wolfrath: Unterschied zwischen den Versionen

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Wolfrath (Wolfradt) Anton, * 9. Juli 1582 Köln, † 1. April 1639 Wien (Stephansdom, Fürstengruft), Fürstbischof (Weihe am 3. August 1631).  
 
Wolfrath (Wolfradt) Anton, * 9. Juli 1582 Köln, † 1. April 1639 Wien (Stephansdom, Fürstengruft), Fürstbischof (Weihe am 3. August 1631).  
  
Nach Studium am (1552 von Ignatius von Loyola begründet) Collegium Germanicum in Rom (unter anderem als Schüler von Kardinal Bellarmin) trat Wolfrath in Heiligenkreuz (Niederösterreich) in den Orden der [[Zisterzienser]] ein, wurde 1612 Abt des Stifts Wilhering, wechselte jedoch 1613 zum Orden der [[Benediktiner]] (1613-1639 Abt des Stifts Kremsmünster). Ferdinand II. nahm ihn wegen seiner Fähigkeiten auf dem Gebiet des Finanzwesens in seine Dienste; Wolfrath wurde kaiserlicher Rat, war 1623-1630 Präsident der Hofkammer (oberste Finanzbehörde), 1624-1639 Mitglied des kaiserlichen geheimen Rats und 1631-1639 als Nachfolger des (1630 verstorbenen) Melchior Khlesl (der erster) Fürstbischof Wiens (Erhebung in den Reichsfürstenstand am 2. August 1631); Bürgermeister war in seiner Amtszeit überwiegend [[Daniel Moser]] (1626-1637).
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Version vom 25. August 2013, 11:10 Uhr

Daten zur Person
Personenname Wolfrath, Anton
Abweichende Namensform Wolfradt; Anton
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10729
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. Juli 1582 JL
Geburtsort Köln
Sterbedatum 1. April 1639
Sterbeort Wien
Beruf Fürstbischof
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Stephansdom, Fürstengruft

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Fürstbischof Wiens (1631)
  • Abt des Stifts Kremsmünster (1613 bis 1639)
  • Kaiserlicher Rat (1623 bis 1630)
  • Präsident der Hofkammer (oberste Finanzbehörde) (1624 bis 1639)
  • Mitglied des kaiserlichen geheimen Rats (1631 bis 1639)

Wolfrath (Wolfradt) Anton, * 9. Juli 1582 Köln, † 1. April 1639 Wien (Stephansdom, Fürstengruft), Fürstbischof (Weihe am 3. August 1631).

Nach Studium am (1552 von Ignatius von Loyola begründet) Collegium Germanicum in Rom (unter anderem als Schüler von Kardinal Bellarmin) trat Wolfrath in Heiligenkreuz (Niederösterreich) in den Orden der Zisterzienser ein, wurde 1612 Abt des Stifts Wilhering, wechselte jedoch 1613 zum Orden der Benediktiner (1613-1639 Abt des Stifts Kremsmünster).

Ferdinand II. nahm ihn wegen seiner Fähigkeiten auf dem Gebiet des Finanzwesens in seine Dienste; Wolfrath wurde kaiserlicher Rat, war 1623-1630 Präsident der Hofkammer (oberste Finanzbehörde), 1624-1639 Mitglied des kaiserlichen geheimen Rats und 1631-1639 als Nachfolger des (1630 verstorbenen) Melchior Khlesl (der erster) Fürstbischof Wiens (Erhebung in den Reichsfürstenstand am 2. August 1631); Bürgermeister war in seiner Amtszeit überwiegend Daniel Moser (1626-1637).

Unter Wolfrath herrschte eine etwas gemilderte Form der Gegenreformation. Er berief die Schwarzspanier und die Servilen in die Roßau, weihte 1632 Kirche und Kaisergruft der Kapuziner am Neuen Markt und setzte den Umbau des bischöflichen Palais fort (1638 Vergrößerung und Barockisierung der gotische Bischofskapelle).

Sein Wahlspruch "Wenn der Herrgott nicht will, nützt es gar nichts" wurde später zu einem geflügelten Wort (und beispielsweise von Ernst Arnold zu einem Couplet vertont). Die von ihm selbst verfaßte Aufschrift auf seinem Epitaph lautet "Im Leben war ich Abt, Bischof, Fürst. Nun bin ich Staub, Schatten, Nichts". Wolfrathplatz.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. Band 55: Wandersleb – Zwirner. Leipzig: Duncker & Humblot 1910
  • A. Hopf / J. Maurer: Anton Wolfrath. 1891 f.
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  • Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wiens. Wien-München. 1983, S. 75 ff., 79 ff, 200
  • Franz Loidl / Martin Krexner: Wiens Bischöfe und Erzbischöfe. 1983, S. 48 f.