Anton Kratky-Baschik: Unterschied zwischen den Versionen

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Anton Kratky-Baschik, * 11. Jänner 1810 Koslan (häufig finden sich auch falsche Angaben zum Geburtsdatum: 6. November 1820, 6. November 1821 oder 11. Jänner 1821)  (je nach Quelle Prag), † 28. August 1889 Wien 2, Mayergasse 14 (Zentralfriedhof, Gruft, Gr. 11/1/52), Magier, Zauberkünstler, Schausteller.
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Anton Kratky-Baschik, * 11. Jänner 1810 Koslan, † 28. August 1889 Wien 2, Mayergasse 14 (Zentralfriedhof, Gruft, Gr. 11/1/52), Magier, Zauberkünstler, Schausteller.
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==Biografie==
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Antonin Kratky wurde am 11. Jänner 1810 in Koslan Nr. 135 als Sohn des Gemischtwarenhändlers Karl Kratky und dessen Ehefrau Barbara (geborene Bašsika) geboren.<ref>Staatliches Gebietsarchiv Pilsen, Matrik der röm. kath. Pfarrei Kožlany, Bd. 6, S. 29, Persönliche Recherche Magic Christian 2/2001.</ref> Häufig finden sich auch falsche Angaben zum Geburtsdatum (6. November 1820, 6. November 1821 oder 11. Jänner 1821) und zum Geburtsort  (Prag).  
  
 
Der Schüler des Zauberkünstlers Samuel Bellachini, der sich den orientalischer klingenden Namen Baschik zugelegt hatte, veranstaltete ursprünglich Gespenstervorführungen und unternahm verschiedene Tourneen, die ihn nach Deutschland, England und Amerika führten. 1862 nach Wien zurückgekehrt, eröffnete er 1864 auf der Feuerwerkswiese im Prater (2) sein "Zaubertheater", 1868 besaß er eine Bude 2, Ausstellungsstraße 161 (vor der „Weißen Rose"), und 1874-1889 trat er auf dem Areal des späteren [[Fortuna-Palast]]|Fortuna-Palasts]] (2, Prater) auf. Nach dem Muster des Theaters Robin Houdin am Boulevard des Italiens (Paris) gab er Gespenstervorführungen, die jedoch nur mäßig besucht wurden. In seiner Magierhöhle zeigte er u. a. "Loreley, die Nixenkönigin", "Die schlafende Sylphide" oder "Die Teufelsmühle am Wienerberg". Als einer der ersten verwendete er bei seinen Vorführungen Geißlersche Röhren. Nach seinem Tod folgten ihm Matthias Kratky-Baschik (1889-1903) und Franziska Kratky-Baschik, verheiratete Pikl (1903-1908); 1911 wurde das Zaubertheater geschlossen.
 
Der Schüler des Zauberkünstlers Samuel Bellachini, der sich den orientalischer klingenden Namen Baschik zugelegt hatte, veranstaltete ursprünglich Gespenstervorführungen und unternahm verschiedene Tourneen, die ihn nach Deutschland, England und Amerika führten. 1862 nach Wien zurückgekehrt, eröffnete er 1864 auf der Feuerwerkswiese im Prater (2) sein "Zaubertheater", 1868 besaß er eine Bude 2, Ausstellungsstraße 161 (vor der „Weißen Rose"), und 1874-1889 trat er auf dem Areal des späteren [[Fortuna-Palast]]|Fortuna-Palasts]] (2, Prater) auf. Nach dem Muster des Theaters Robin Houdin am Boulevard des Italiens (Paris) gab er Gespenstervorführungen, die jedoch nur mäßig besucht wurden. In seiner Magierhöhle zeigte er u. a. "Loreley, die Nixenkönigin", "Die schlafende Sylphide" oder "Die Teufelsmühle am Wienerberg". Als einer der ersten verwendete er bei seinen Vorführungen Geißlersche Röhren. Nach seinem Tod folgten ihm Matthias Kratky-Baschik (1889-1903) und Franziska Kratky-Baschik, verheiratete Pikl (1903-1908); 1911 wurde das Zaubertheater geschlossen.
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== Literatur ==
 
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*Magic Christian: Anton Kratky-Baschik. Unveröffentlichtes Manuskript 2015
 
* Wienbibliothek, Tagblattarchiv
 
* Wienbibliothek, Tagblattarchiv
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.  
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.  

Version vom 29. April 2019, 12:31 Uhr

Theater für Zauberei des Professors Kratky-Baschik. Darstellungen der grossartigsten Geister- und Gespenster-Erscheinungen
Daten zur Person
Personenname Kratky-Baschik, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 17589
GND 1018046801
Wikidata
Geburtsdatum 11. Jänner 1810
Geburtsort Koslan
Sterbedatum 28. August 1889
Sterbeort Wien
Beruf Magier, Zauberkünstler, Schausteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 29.04.2019 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruft, Gr. 11/1/52
Bildname Antonkratkybaschik-werk.jpg
Bildunterschrift Theater für Zauberei des Professors Kratky-Baschik. Darstellungen der grossartigsten Geister- und Gespenster-Erscheinungen
  • 2., Mayergasse 14 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton Kratky-Baschik, * 11. Jänner 1810 Koslan, † 28. August 1889 Wien 2, Mayergasse 14 (Zentralfriedhof, Gruft, Gr. 11/1/52), Magier, Zauberkünstler, Schausteller.

Biografie

Antonin Kratky wurde am 11. Jänner 1810 in Koslan Nr. 135 als Sohn des Gemischtwarenhändlers Karl Kratky und dessen Ehefrau Barbara (geborene Bašsika) geboren.[1] Häufig finden sich auch falsche Angaben zum Geburtsdatum (6. November 1820, 6. November 1821 oder 11. Jänner 1821) und zum Geburtsort (Prag).

Der Schüler des Zauberkünstlers Samuel Bellachini, der sich den orientalischer klingenden Namen Baschik zugelegt hatte, veranstaltete ursprünglich Gespenstervorführungen und unternahm verschiedene Tourneen, die ihn nach Deutschland, England und Amerika führten. 1862 nach Wien zurückgekehrt, eröffnete er 1864 auf der Feuerwerkswiese im Prater (2) sein "Zaubertheater", 1868 besaß er eine Bude 2, Ausstellungsstraße 161 (vor der „Weißen Rose"), und 1874-1889 trat er auf dem Areal des späteren Fortuna-Palast|Fortuna-Palasts]] (2, Prater) auf. Nach dem Muster des Theaters Robin Houdin am Boulevard des Italiens (Paris) gab er Gespenstervorführungen, die jedoch nur mäßig besucht wurden. In seiner Magierhöhle zeigte er u. a. "Loreley, die Nixenkönigin", "Die schlafende Sylphide" oder "Die Teufelsmühle am Wienerberg". Als einer der ersten verwendete er bei seinen Vorführungen Geißlersche Röhren. Nach seinem Tod folgten ihm Matthias Kratky-Baschik (1889-1903) und Franziska Kratky-Baschik, verheiratete Pikl (1903-1908); 1911 wurde das Zaubertheater geschlossen.

1956 brachte Heimito von Doderer die Erzählung Ein anderer Kratki-Baschik heraus, in der er Kratky und dem Gasthaus "Zur Stadt Paris", 8., Josefstädter Straße 4, ein literarisches Denkmal setzte.

Kratky-Baschik-Weg.

Literatur

  • Magic Christian: Anton Kratky-Baschik. Unveröffentlichtes Manuskript 2015
  • Wienbibliothek, Tagblattarchiv
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 294 f.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 25
  • Robert Kaldy: Anton Kratky-Baschik, k.k. Zaubertheaterbesitzer. Wien: Circus- & Clown Museum Wien 2013
  • Clemens Marschall: Irdische und überirdische Spiritismen. In: Wiener Zeitung, 04.02.2016 [Stand: 08.11.2016]
  • Andreas Macho: Auf Geisterjagd im Prater. In: Kurier, 06.04.2012 [Stand: 08.11.2016]

Links

  1. Staatliches Gebietsarchiv Pilsen, Matrik der röm. kath. Pfarrei Kožlany, Bd. 6, S. 29, Persönliche Recherche Magic Christian 2/2001.