Alservorstadt (Vorstadt): Unterschied zwischen den Versionen

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|Jahr bis=1850
 
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|Frühere Namensform=vicus Alsaersträzze
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|Benannt nach=[[Als]]
 
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|Bezirk=8;9

Version vom 18. Juli 2013, 10:17 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Ehemalige Vorstadt„Ehemalige Vorstadt“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit 1211
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung vicus Alsaersträzze
Benannt nach Als
Bezirk 8, 9
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 147
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 18.07.2013 durch WIEN1.lanm08w17
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48° 13' 15.18" N, 16° 21' 20.53" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Alservorstadt (8, 9), Vorstadt (bis 1850), benannt nach der Als (Alser Bach, Alserbachstraße); der Bezirksname Alsergrund leitet sich vom Namen der Als ab, deren Entwicklung mit jener der Alser Straße ("vicus Alsaersträzze", 1211) zusammenfällt. Die Elster im Wappen geht auf das Grundsiegel zurück. Im Mittelalter wurden für Teile der späteren Vorstadt eigene Bezeichnungen verwendet: Vor dem Schottentor auf dem Mist, Zu den Hofstätten, Im SchafTernack, Am Schottenberg, Am Schottenbühel bzw. Unter den Fleischbänken vorm Schottentor; neben Alser und Währinger Straße werden schon frühzeitig andere Örtlichkeiten genannt: 1314 die Neuburger Straße (1292: Neuburgerhof), die Schottenpoint (Berggasse), der Pettelbühel (Boltzmanngasse) sowie das Maria-Magdalena-Kloster (1231). Die älteste vorstädtische Siedlung lag zu beiden Seiten des Schottentors unmittelbar vor der Stadtmauer an der Als und war nach außen hin durch einen schwächeren Wall geschützt (auf dem Plan von Niclas Meldeman als "vorstat zwischen die zweyen mauren" bezeichnet). Die Alser Straße und die Neuburger Straße führten durch die äußere Umwallung. Die Bedeutung der Alservorstadt liegt darin, daß sie als einzige Vorstadt nicht nur von Palisadenzäunen und Gräben umfriedet war. 1529 ging die Vorstadt in Flammen auf, um 1540 lag das mittelalterliche Dorf noch verödet. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde das Glacis vor den Stadtmauern geschaffen und allmählich bis zur Schwarzspanierstraße erweitert (Alservorstädter Glacis). Bis 1683 war die Alservorstadt eine Streusiedlung. Um 1700 setzte auf den Schottenäckern (bei der Alser Straße) die Verbauung ein, 1835 reichte die Vorstadt von der (heutigen) Liechtensteinstraße bis zur Florianigasse. 1850 in den (damaligen) 8. (heute 9.) Bezirk eingemeindet, dessen Grenze gegenüber dem (damaligen) 7. (heute 8.) Bezirk noch die Florianigasse gebildet hat. 1862 wurde die Bezirksgrenze verlegt (seither Alser Straße), zugleich erhielten die ursprünglichen Bezirke 5 bis 8 (infolge der Abtrennung Margaretens von der Wieden) die neuen Nummern 6 bis 9. Durch die neue Grenzziehung wurde die ehemalige Alservorstadt geteilt und bildet daher heute territorial gesehen Bestandteile des 8. u. 9. Bezirks. In der Alservorstadt entstanden zahlreiche öffentliche Gebäude (Alser Kaserne, Bürgerversorgungshaus, Gewehrfabrik, Josephinum, Konsularakademie, Allgemeines Krankenhaus, Lazarett, Sankt-Anna-Kinderspital, Waisenhaus und andere, in jüngerer Zeit das Gebäude der Österreichischen Nationalbank). - Häuser: 1779: 613; 1798: 793; 1830: 307; 1851: 361. - Einwohner: 1856 (Berechnung): 26.068. - Ortsrichter: Liste (1700-1858) bei Hofbauer.

Literatur

  • Walther Brauneis, Die Vorstadt zw. den Mauern vor dem Schottentor, in: WGBI1. 29 (1974), 153ff.
  • Wolf, Alsergrund, Reg.
  • Muck, 4
  • Carl Hofbauer, Die A. (1861), 18f.
  • Opll, Erstnennung, 27
  • Bibl. 4, 269 f.
  • Alsergrund (9. Bezirk)