Alois Pick

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Daten zur Person
Personenname Pick, Alois
Abweichende Namensform
Titel Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 15205
GND 116178205
Wikidata Q94900453
Geburtsdatum 15. Oktober 1859
Geburtsort Prag-Karolinenthal
Sterbedatum 17. Juli 1945
Sterbeort Wien
Beruf Arzt, Internist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Josephinum
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Alter Israelitischer Friedhof
Grabstelle
Ehrengrab Ehrengrab

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Pick Alois, * 15. Oktober 1859 Prag-Karolinenthal (Karlin, Tschechische Republik), † 17. Juli 1945 Wien (Zentralfriedhof, 1. Tor, Israelitische Abteilung, Ehrengrab), Internist, Gattin (1894) Regine Stern. Nach Studium an der Deutschen Universität Prag (Dr. med. Universität 1883) arbeitete Pick zunächst unter Philipp Knoll am Institut für experimentelle Pathologie in Prag und war dann als Militärarzt am Prager Garnisonsspital, später in Trebinje (Trebing) in der Herzegowina tätig.

Nach einem Studienaufenthalt am Bakteriologischen Institut in Berlin bei Robert Koch (1886/1887) arbeitete Pick 1887/1888 an der Ersten Medizinischen Universitäts-Klinik im Wiener AKH unter Hermann Nothnagel. Danach leitete er (dem Generalstab zugeteilt) die Klinik für innere Medizin im Garnisonsspital I und unterrichtete an der militärärztlichen Applikationsschule. 1890 erfolgte seine Habilitation für innere Medizin an der Universität Wien (1904 außerordentlicher Titularprofessor, 1918 ordentlicher Titularprofessor). Pick beschrieb 1886 das bis dahin nicht richtig aufgefasste Krankheitsbild der Hundskrankheit und deren Vorstadien (Wiener medizinische Woche 36 [1886], 1141). Für das Prodromalstadium typisch wurde von Pick bei diesem Krankheitsbild eine episklerale streifenförmige Rötung erkannt. Diese ist heute noch in der medizinischen Nomenklatur als "Pick'sches Syndrom" verankert. Durch Robert Doerr wurde schließlich 1908 die Übertragung dieser Fieberkrankheit durch den Stich der Pappatacifliege nachgewiesen (Pappataci-Fieber, Phlebotomusfieber). 1918 zog sich Pick als Generaloberstabsarzt vom aktiven Militärdienst zurück.

1918-1932 war Pick Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (Anpassung des Steuer- und Finanzwesens, neue Wahlordnung, Generalsanierung des Israelitischen Gemeindespitals, Errichtung des Sonntagsheims im Augarten, institutioneller Ausbau der Serviceleistungen).

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892 ff.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • G. H. Marcus, M. Jantsch: Alois Pick. Der Entdecker des Pappatacifiebers. In: Wiener medizinische Wochenschrift 111 (1961), S. 801 ff.
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 165

Weblinks