Hermann Nothnagel

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Hermann Nothnagel
Daten zur Person
Personenname Nothnagel, Hermann
Abweichende Namensform
Titel Dr.med., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 21964
GND 11903462X
Wikidata Q73361
Geburtsdatum 28. September 1841
Geburtsort Alt-Lietzegöricke, Mark Brandenburg
Sterbedatum 7. Juli 1905
Sterbeort Wien
Beruf Internist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 12.06.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle
Bildname Hermann Nothnagel.jpg
Bildunterschrift Hermann Nothnagel
  • 1., Rathausstraße 13 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Nothnagel Hermann, * 28. September 1841 Alt-Lietzegöricke, Mark Brandenburg, † 7. Juli 1905 Wien 1, Rathausstraße 13 (Evangelischer Matzleinsdorfer Friedhof), Internist, Gattin (26. Juli 1870) Marie Teubner. Sohn eines angesehenen Arztes, studiert er am Gymnasium in Königsberg und trat als Eleve in das Berliner Friedrich-Wilhelm-Institut ein (Promotion 6. August 1863). Dem Militärdienst als Unterarzt in der Charité folgte eine durch den preußisch-österreichischen Krieg unterbrochene Assistentstätigkeit an der Klinik Leyden in Königsberg. 1866 habilitierte sich Nothnagel für innere Medizin an der Universität Königsberg und hielt 1868/1869 Vorlesungen an der Universität Berlin. 1870 wurde er nach Breslau versetzt, 1871 leistete er Kriegsdienst, 1872 ging er als Professor der Arzneimittellehre nach Freiburg. Anschließend übernahm er die Lehrkanzel für Spezielle Pathologie und Therapie innerer Krankheiten in Jena. 1882 erfolgte seine Berufung als Vorstand der Ersten Medizinischen Universitäts-Klinik nach Wien. Hier führte er die Innere Medizin durch seine experimentelle Methode zu einem neuen Höhepunkt. Er veröffentlichte bahnbrechende Arbeiten über die Physiologie und Pathologie des Nervensystems und des Darms. 1894-1908 gab er ein 24 bändiges Handbuch der Speziellen Pathologie und Therapie heraus (Band 17 schrieb er selbst). 1901 gründete er die Gesellschaft für innere Medizin. Nothnagel war sächsisch-weimarischer Hofrat, Träger des Ordens vom weißen Falken erster Klasse und des Eisernen Kreuzes. Die kaiserliche Bestätigung seiner Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften traf erst nach seinem Tod ein. Nothnageldenkmal, Nothnagelplatz (10).

Literatur

  • Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Nekrologe). Leipzig: Reisland 1907
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892 ff.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 11. Berlin: Duncker & Humblot 1977
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1905/1906. Wien: Selbstverlag der Universität 1905
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 56. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1906
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 313 ff.
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 357 ff.
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 344 ff.
  • Hugo Glaser: Wiens große Ärzte. Wien: Wiener Volksbuchverlag 1947, S. 147 ff.
  • Max Neuburger: Hermann Nothnagel. Leben und Wirken eines deutschen Klinikers. Wien [u.a.]: Rikola 1922
  • Helmut Wyklicky: Hermann Nothnagel 1841-1905 als Arzt, Lehrer und Patient. In: Medizinisches Monatsblatt 22 (1968), S. 168 ff.
  • Gabriela Schmidt: Hermann Nothnagel (1841-1905) - Versuch einer Würdigung zum 150. Geburtstag. In: Zeitschrift für ärztliche Fortbildung 85 (1991), S. 1213 ff.
  • Gabriela Schmidt: Hermann Nothnagel (1841-1905) - Versuch einer Würdigung zum 150. Geburtstag. In: Wiener klinische Wochenschrift 104 (1992), S. 25 ff.
  • Münchner medizinisches Wochenblatt 52 (1905), S. 1687 ff.