Alma Motzko

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Daten zur Person
Personenname Motzko, Alma
Abweichende Namensform Seitz, Alma
Titel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
PageID 18576
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1. Juni 1887
Geburtsort Kierling bei Wien, Niederösterreich
Sterbedatum 22. November 1968
Sterbeort Wien
Beruf Politikerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 28. November 1968
Friedhof Friedhof Ober-St.-Veit, Gruppe J, Reihe 10, Nr. 14
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 1968)

  • Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung )
  • Diözesanpräsidentin der Katholischen Frauenbewegung )
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (03.12.1918)
  • Stadträtin ohne Portefeuille (19.05.1919 bis 26.03.1938)

Motzko Alma, geborene Seitz, * 1. Juni 1887 Kierling bei Wien, Niederösterreich, † 22. November 1968 Wien, Kommunalpolitikerin.

Nach der Matura, die sie als Privatistin am Gymnasium in Prag ablegte, begann sie an der Universität Geschichte, Geografie und Philosophie zu studieren (Dr. phil. 1912). Politisch stark interessiert, nahm sie Kontakt zur katholischen Frauenorganisation (KFO) auf und stellte sich dieser ehrenamtlich zur Verfügung; sie stieg im Verband allmählich zur Generalsekretärin und schließlich zur Präsidentin auf. Sie heiratete einen Beamten der Bauabteilung des Wiener Magistrats.

Als sie 1918 in den provisorischen Gemeinderat entsandt wurde und 1919-1934 als Stadträtin ohne Portefeuille arbeitete, entwickelte sie sich zur bedeutendsten christlichsozialen Kommunalpolitikerin Wiens in der Zwischenkriegszeit. Schwerpunkte ihrer Arbeit bildeten soziale und Frauenthemen, Volks- und Weiterbildung. 1934-1938 war sie Mitglied der (ernannten) Wiener Bürgerschaft. Obwohl sie grundsätzlich den "Ständestaat" begrüßte, stand sie Maßnahmen, die sich gegen Frauen richteten (Wiedereinführung des Heiratsverbots für aktive Beamtinnen und Lehrerinnen, Rücknahme der gesetzlichen Gleichstellung der Frau, Subventionskürzungen für Mädchenmittelschulen), kritisch gegenüber und hielt sich mit öffentlichen Äußerungen nicht zurück; im eigenen Bereich (katholische Frauenorganisation) kämpfte sie dagegen an, dass der Verband durch die katholische Kirche vereinnahmt wurde und dass Funktionärinnen nicht mehr gewählt werden durften, sondern durch Kardinal Innitzer ernannt wurden.

1935 wurde ihr nahegelegt, als Präsidentin zurückzutreten; sie wich dem Druck und schloss sich 1937 als Landesfrauenreferentin der "Vaterländischen Front" an. Nach 1945 ging sie nicht mehr in die Politik, arbeitete aber als Landesgeschäftsführerin des Sozialen Hilfswerks.

1959 veröffentlichte sie "Weg der Frau zu Recht und Geltung" (1959) und "Über die Persönlichkeit der Frau" (1962); postum erschien "Leben, Welt und Gott".

Alma-Motzko-Seitz-Hof (1, Schwedenplatz 3-4).

Literatur

  • Susanne Feigl: Politikerinnen in Wien. 1848 - 2000. 2 Bände. Wien: Frauenbüro, Magistrat der Stadt Wien, S. 30