Alfred von Arneth: Unterschied zwischen den Versionen

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Arneth Alfred Ritter von, * 10. Juli 1819 Wien, † 30. Juli 1897 Wien 1, Parkring 16 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 14A, Nummer 49), Historiker, Sohn des [[Joseph Calasanz Arneth]] und der [[Antonie Adamberger]], Gattin Nina von Schäfer. Nach Besuch des Schottengymnasium und des Konvikts Kremsmünster studierte Arneth in Wien Jus und Geschichte. Nach Abschluß seiner juridischen Studien arbeitete er 1841 kurze Zeit als Konzipist im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, wandte sich danach anderen beruflichen (1850 Hofkonzipist, 1856 Hofsekretär) und politischen Tätigkeiten (als Kandidat der Großdeutschen Partei Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung) zu und kehrte erst 1860 (nach [[Josef Chmel|Chmels]] Tod) als Vizedirektor ins Archiv zurück (1868 Direktor), um sich hier der wissenschaftlichen Forschung zuzuwenden; er vertrat als erster die Freigabe der Archive für die Forschung. Ab 1861 war Arneth Mitglied des Niederösterreichischen Landtags und ab 1869 des Herrenhauses (Gemäßigte-liberale Verfassungspartei); 1880 wurde er Geheimer Rat. Als Mitglied der Akademie der Wissenschaften wurde er 1869 deren Vizepräsident und war 1879-1897 Präsident, 1896 (nach Seybels Tod) auch Präsident der Münchner Historischen Kommission. Neben anderen Arbeiten veröffentlichte er den Briefwechsel Maria Theresias und Josephs II., 1858 ein Werk über Prinz Eugen (drei Bände) und 1863-1879 die „Geschichte Maria Theresias" (zehn Bände). 1893 publizierte er das autobiographische Werk „Aus meinem Leben" (zwei Bände). Arneth war Mitglied der Akademie in Besançon, Budapest, Göttingen, Krakau, Lucca, Madrid, München, Paris, Prag, Rom und Turin, Ehrendoktor der Universität Wien und Breslau, Geheimrat, Präsident des Wissenschaftlichen Klubs sowie des Wiener Volksbildungsvereins; Ehrenbürger der Stadt Wien (10. Juni 1887).
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Arneth Alfred Ritter von, * 10. Juli 1819 Wien, † 30. Juli 1897 Wien 1, Parkring 16 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 14A, Nummer 49), Historiker, Sohn des [[Joseph Calasanz Arneth]] und der [[Antonie Adamberger]], Gattin Nina von Schäfer.  
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Nach Besuch des Schottengymnasium und des Konvikts Kremsmünster studierte Arneth in Wien Jus und Geschichte. Nach Abschluß seiner juridischen Studien arbeitete er 1841 kurze Zeit als Konzipist im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, wandte sich danach anderen beruflichen (1850 Hofkonzipist, 1856 Hofsekretär) und politischen Tätigkeiten (als Kandidat der Großdeutschen Partei Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung) zu und kehrte erst 1860 (nach [[Josef Chmel|Chmels]] Tod) als Vizedirektor ins Archiv zurück (1868 Direktor), um sich hier der wissenschaftlichen Forschung zuzuwenden; er vertrat als erster die Freigabe der Archive für die Forschung.  
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Ab 1861 war Arneth Mitglied des Niederösterreichischen Landtags und ab 1869 des Herrenhauses (Gemäßigte-liberale Verfassungspartei); 1880 wurde er [[Geheimer Rat]]. Als Mitglied der Akademie der Wissenschaften wurde er 1869 deren Vizepräsident und war 1879-1897 Präsident, 1896 (nach Seybels Tod) auch Präsident der Münchner Historischen Kommission.  
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Neben anderen Arbeiten veröffentlichte er den Briefwechsel [[Maria Theresia|Maria Theresias]] und [[Joseph II.|Josephs II.]], 1858 ein Werk über [[Eugen von Savoyen|Prinz Eugen]] (drei Bände) und 1863-1879 die „Geschichte Maria Theresias" (zehn Bände). 1893 publizierte er das autobiographische Werk „Aus meinem Leben" (zwei Bände). Arneth war Mitglied der Akademie in Besançon, Budapest, Göttingen, Krakau, Lucca, Madrid, München, Paris, Prag, Rom und Turin, Ehrendoktor der Universität Wien und Breslau, Geheimrat, Präsident des Wissenschaftlichen Klubs sowie des Wiener Volksbildungsvereins; [[Ehrenbürger]] der Stadt Wien (10. Juni 1887).
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  

Version vom 28. August 2014, 12:59 Uhr

Daten zur Person
Personenname Arneth, Alfred von
Abweichende Namensform Arneth, Alfred Ritter von
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 29825
GND
Wikidata
Geburtsdatum 10. Juli 1819
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. Juli 1897
Sterbeort Wien
Beruf Historiker, Archivar, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.08.2014 durch WIEN1.lanm09f14
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 14A, Nummer 49
  • 1., Parkring 16 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 10. Juni 1887)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
  • Franz-Joseph-Orden
  • Orden der Eisernen Krone Dritter Klasse


  • Direktor des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1868)
  • Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1879 bis 1897)

  • 1. Gattin Nina von SchäferDie Verwendung von „1. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Arneth Alfred Ritter von, * 10. Juli 1819 Wien, † 30. Juli 1897 Wien 1, Parkring 16 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 14A, Nummer 49), Historiker, Sohn des Joseph Calasanz Arneth und der Antonie Adamberger, Gattin Nina von Schäfer.

Nach Besuch des Schottengymnasium und des Konvikts Kremsmünster studierte Arneth in Wien Jus und Geschichte. Nach Abschluß seiner juridischen Studien arbeitete er 1841 kurze Zeit als Konzipist im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, wandte sich danach anderen beruflichen (1850 Hofkonzipist, 1856 Hofsekretär) und politischen Tätigkeiten (als Kandidat der Großdeutschen Partei Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung) zu und kehrte erst 1860 (nach Chmels Tod) als Vizedirektor ins Archiv zurück (1868 Direktor), um sich hier der wissenschaftlichen Forschung zuzuwenden; er vertrat als erster die Freigabe der Archive für die Forschung.

Ab 1861 war Arneth Mitglied des Niederösterreichischen Landtags und ab 1869 des Herrenhauses (Gemäßigte-liberale Verfassungspartei); 1880 wurde er Geheimer Rat. Als Mitglied der Akademie der Wissenschaften wurde er 1869 deren Vizepräsident und war 1879-1897 Präsident, 1896 (nach Seybels Tod) auch Präsident der Münchner Historischen Kommission.

Neben anderen Arbeiten veröffentlichte er den Briefwechsel Maria Theresias und Josephs II., 1858 ein Werk über Prinz Eugen (drei Bände) und 1863-1879 die „Geschichte Maria Theresias" (zehn Bände). 1893 publizierte er das autobiographische Werk „Aus meinem Leben" (zwei Bände). Arneth war Mitglied der Akademie in Besançon, Budapest, Göttingen, Krakau, Lucca, Madrid, München, Paris, Prag, Rom und Turin, Ehrendoktor der Universität Wien und Breslau, Geheimrat, Präsident des Wissenschaftlichen Klubs sowie des Wiener Volksbildungsvereins; Ehrenbürger der Stadt Wien (10. Juni 1887).

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 10. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1933
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 48. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1898, S. 239, 245
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 49. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1899, S. 247
  • Ludwig Bittner [Hg.]: Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs aufgebaut auf der Geschichte des Archivs und seiner Bestände. Wien: Holzhausen 1936-1940, Register
  • Anton Bettelheim [Hg.]: Führende Geister. Eine Sammlung von Biographien. Band 2. Dresden: Ehlermann 1890, S. 136
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23)
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Band 2/2. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), S. 476 ff., 541 ff., 547ff. und Register
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 41