Alfred Roller

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Daten zur Person
Personenname Roller, Alfred
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 27347
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Oktober 1864
Geburtsort Brünn
Sterbedatum 21. Juni 1935
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Graphiker, Bühnenbildner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 26.09.2013 durch WIEN1.lanm08w13
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, evangelische Abteilung
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 136 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: März 1934)

Roller Alfred, * 2. Oktober 1864 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 21. Juni 1935 Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 136 (Zentralfriedhof, evangelische Abteilung), Maler, Graphiker, Bühnenbildner, Gattin (1906 Graz) Mileva Stojsavljevic (1886-1949), Sohn des Oberrealschulprofessors, Malers, Radierers und Fachschriftstellers in Brunn Josef Roller (1833-93) und dessen Gattin (1863) Charlotte Lauer (1840-vor 1906), Schüler der Wiener Akademie, 1897 Gründungsmitglied der Secession (1901/1902 Präsident derselben), verließ sie jedoch 1905. Ab 1899 war Roller Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Wien Von ihm stammen ein Mosaik in der Breitenfelder Pfarrkirche (Ende 19. Jahrhundert) sowie Malereien in der Breitenseer Pfarrkirche (1898). 1903 holte ihn Gustav Mahler (mit dem Roller durch Carl Moll bekannt geworden war) als Bühnenbildner an die Hofoper, 1905-1909 war Roller Vorstand des Ausstattungswesens der Hofoper. Mit Mahler lieferte er einen entscheidenden Beitrag zur Befreiung des Musiktheaters aus der Bühnenpraxis des Späthistorismus (Überwindung des „Guckkastensystems"). Sein erstes Werk war die Neuinszenierung von „Tristan und Isolde" am 21. Februar 1903, ein epochemachendes Ereignis, bei dem es Roller verstand, die akustische und optische Vision zu einem einzigen großen Seelendrama zusammenzuschmelzen. Roller hat in der Ära Mahler insgesamt 21 Operninszenierungen ausgestattet, darunter 1904 „Fidelio" (der von den Zeitgenossen stürmisch gefeiert wurde), 1906 „Don Giovanni" mit Rollers berühmt gewordenen „mitspielenden" grauen Ecktürmen, einer kulissenlosen, stilisierten Ideal- und Einheitsbühne, im selben Jahr „Figaro", 1907 „Iphigenie auf Aulis". Im Zusammenwirken von Richard Strauss, Hugo von Hofmannsthal und Roller erlebte Wien die Renaissance einer barocken Spielweise. 1909 ging Roller als Direktor an die Kunstgewerbeschule. Roller schuf aber auch die Bühnenbilder zu sämtlichen Erstaufführungen von Strauss-Opern (Elektra, 1909; Rosenkavalier, 1911; Salome, 1918; Josefslegende, 1922; Intermezzo, 1927; Ägyptische Helena, 1928). Neben Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt gehörte Roller zu den Gründern der Salzburger Festspiele; Roller war auch Mitbegründer des Österreichischen Werkbunds. 1935 folgte er einer Berufung nach Bayreuth. Rollergasse.

Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 10
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Max Mell: Alfred Roller. 1922
  • Liselotte Kitzwegerer: Alfred Roller als Bühnenbildner. Diss. Univ. Wien. Wien 1959)
  • Gottfried Fliedl: Kunst und Lehre am Beginn der Moderne. Die Wiener Kunstgewerbeschule. 1986, S. 296
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 89
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 3: Jugendstil (Symbolismus). Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1987, S. 79
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 93. Wien 1959-2003, S. 180 f., S. 280 ff.
  • Kat. Vienne 1880-1938
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 136, S. 165
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Band 1. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 252
  • Andrea Hurton: Die Seele der Erscheinungen. In: Bühne 10. (1991), S. 34 ff.
  • Wiener Zeitung, 23.06.1935
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